Die Brücken meiner Stadt

Im berühmten Aarebogen umfliesst die Aare die Stadt Bern. Weitgehend ist sie eingebettet in idyllische, grüne Uferzonen. Die Aare kann dabei rund um die Stadt überquert werden. Die Möglichkeiten dazu reichen von kleinen Badestegen bis hin zu ausladenden Bogenbrücken.

Dieses Bilderdossier fasst die Aarebrücken der Stadt Bern zusammen und soll dem Einen oder Anderen eine neue Sicht auf diese Bauwerke geben. Denn längst haben wir uns an sie gewöhnt und beachten sie abseits ihres praktischen Nutzens wenig.

(nsc)

Kritik
von Eric Morgenthaler

Idee: Der Gedanke, ein Thema statt in einem Video in einer Art Dossier umzusetzen und mit einem interaktiven Layout zu experimentieren, hat mich schon früh gereizt. Über das Thema selber war ich mir im Anschluss auch schnell sicher – als begeisterter Flussschwimmer und interessierter Laie auf den Gebieten Stadtstruktur und Stadtgeschichte wollte ich mich eine Weile mit diesem Aspekt befassen, der mir, und womöglich auch vielen anderen, gleichermassen fremd wie vertraut ist. Man ist tagtäglich in der Stadt unterwegs und überquert die Aare an den verschiedensten Stellen, nimmt sich aber kaum die Zeit, diese Brücken genauer zu betrachten, sie räumlich einzuordnen und sich zu überlegen, wie und wo die Stadt überall zusammenhängt.

Ich habe beschlossen, mich bei diesem Projekt fürs Erste auf die Brücken in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt zu beschränken und einige wenige an den äusseren Gemeindegrenzen – etwa weit oben im Tiefenau-Quartier – auszulassen. So konnte ich vorerst mit einer überschaubaren Menge an Inhalt arbeiten und austesten, was funktioniert und was nicht.

Umsetzung: Was mir an dieser Arbeit besonders gefallen hat, ist dass sie verschiedene mediale Aspekte und Teilgebiete zusammenführt.

Fotografie: Ich denke ich habe unter den Studenten des Fachgebiets Multimedia Production vergleichsweise wenig Erfahrung mit Fotografie und war umso neugieriger, es selbstständig auszuprobieren. Einen Tag lang war ich vom Campingplatz Eichholz bis zum Lorraine-Quartier an der Aare unterwegs und habe dabei Bilder von den Brücken gemacht und die Möglichkeiten der Kamera ausgetestet. Auch die nachfolgende Bildbearbeitung in Adobe Lightroom war etwas Neues für mich, ich wollte meinen Bildern darin insgesamt mehr Kontrast geben und das Grün, das die Aare und ihre Uferzone dominiert, hervorheben. Das Resultat ist gewiss nicht so gut wie das von jemandem, der sich zuvor schon intensiver mit dem Gebiet auseinandergesetzt hat, ich bin jedoch froh, darin erste praktische Erfahrungen gesammelt zu haben. Einige meiner Ergebnisse gefallen mir selber ausgesprochen gut, andere halte ich definitiv für verbesserungswürdig.

Layout und Gestaltung: Bei der Umsetzung in ein interaktives Dossier hatte ich die Möglichkeit, mit verschiedenen visuellen Programmen zu arbeiten. Die Karte des Flussverlaufes entstand mit meinem Wacom Intuos in Adobe Photoshop, die kleinen Grafiken für Karte und Impressum in Adobe Illustrator, und das Layout in Adobe InDesign, wobei ich von Funktionen des «Interactive PDF» Gebrauch gemacht habe: «Multi-Stated Objects», «Buttons» und «Hyperlinks». Als textlichen Inhalt wollte ich zunächst für jede Brücke eine Übersicht der historischen und technischen Daten und Zahlen machen, empfand das dann aber schnell als zu unkreativ. Stattdessen wollte ich zu jeder Brücke einen persönlichen Kurztext schreiben, der zwar ein paar statistische Merkmale, aber auch meine eigenen Einschätzungen und Erfahrungen zusammenfasst.

Fazit: Ich habe bei der Arbeit an diesem Projekt einige Erfahrungen und Learnings sammeln können, vor allem in Bezug auf Fotografie und interaktive Layouts, zwei Gebiete, mit denen ich zuvor noch kaum etwas zu tun hatte. Aber auch die Selbstständigkeit hat davon profitiert und es hat gutgetan, eine im Kopf schwirrende Idee anzupacken und auch wirklich umzusetzen. Mit dem Ergebnis bin ich insgesamt recht zufrieden, auch wenn mit Sicherheit noch Erweiterungs- oder Verbesserungspotential besteht. Für mich sind die beiden essentiellen Punkte aber wie schon angemerkt erfüllt: Etwas Neues getan zu haben und dabei etwas gelernt zu haben.

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