Die Ernte

Die Technologie revolutioniert die Landwirtschaft, genau so wie viele andere Bereiche des Alltags. Doch trotz des grossen Fortschritts, der Steigerung des Ernteertrags und der effizienteren Schädlingsbekämpfung sind die Bauern noch immer den Launen der Natur ausgeliefert.

Ob Starkregen oder Frost nach einem viel zu milden Februar: Schaut man zurück, gab es immer wieder Verluste. So verloren beispielsweise erst letzten Frühling unzählige Bauern ihre Kirsch-, Aprikosen- und Weinernten. Bis zu 80 Prozent der Ernte sei nur nach einem einzigen frostigen Aprilwochenende verloren gegangen. Eine Katastrophe. Und während wir uns über das Schmuddelwetter und erhöhte Obstpreise ärgern, räumen die Bauern ihren Schaden weg: Rebe für Rebe und Baum für Baum.

Wir alle kennen das deprimierende Gefühl, einen Auftrag fertigzustellen – nur um zu erfahren, dass das Produkt nun doch nicht gebraucht wird. Und wir alle haben schon einmal die Verzweiflung erlebt, wenn die Festplatte genau vor der Abagbe eines wichtigen Projekts den Geist aufgibt. Wie niederschmetternd muss dann erst der Verlust einer ganzen Ernte sein? Ich versuchte mich in einen Bauern hineinzuversetzen, der sich genau mit einer solchen Situation konfrontiert sieht.

Hier gehts zur Geschichte: DieErnte

(fms)

Kritik
von Meret Kaufmann

Idee / Motivation

Schon als Kind schrieb ich gerne Kurzgeschichten. In den letzten Jahren verlor ich diese Leidenschaft jedoch etwas aus den Augen. Irgendwie widmet man sich im Erwachsenenalter plötzlich nur noch dem Schreiben von Studien, Webtexten und E-Mails.

Die Idee entsprach vermutlich letzten Frühling. Damals war ich schockiert, wieviele Bauern ihre Ernte verloren. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sein musste, am Morgen aufzuwachen und die ganze Ernte tot aufzufinden. Vor kurzen hatte ich dann ein sehr interessantes Gespräch mit einer Freundin, deren Vater Obstbauer ist. Sie erzählte mir wie hingebungsvoll ihr Vater Nacht für Nacht aufs Feld ging, um Kerzen zu zünden, die den Frost fern halten sollen. Dies hat mich sehr beeindruckt und so entschied ich mich schliesslich endlich mal wieder eine Kurzgeschichte zu schreiben und ein kleines Bild zu zeichnen.

Selbstreflexion:

Das schreiben hat riesigen Spass gemacht, auch wenn ich lange nicht wusste, wie ich anfangen sollte und die ersten Abschnitte ständig umschrieb. Schlussendlich bin ich mit der Geschichte jedoch sehr zufrieden. Ich denke, es brauchte diese anfänglichen Schwierigkeiten, denn nachdem ich die Geschichte einige Tage liegen gelassen hatte, kam mir schlussendlich die finale Idee. Die Atmosphäre ist sehr düster und ich könnte mir vorstellen, diese Geschichte einmal zu vertonen.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar