Die Krise als Chance: 4 Tipps für deinen Online Shop

Wär hätte gedacht, dass auf einmal kein Einkaufsbummeln mehr stattfinden würde. Wenn auch nur für ein paar Monate, muss das für viele Geschäfte einen enormen Rückschlag gewesen sein. Deshalb wollte ich mein Stammsportgeschäft unterstützen, indem ich für sie einen Onlineshop auf Wordpress aufgebaut habe.

Hast du einen Auftrag bekommen, um einen Online-Shop für einen Kunden zu erstellen? Mit diesen vier Tipps aus meinen gemachten Erfahrungen, kannst du dir viel Zeit und Geduld sparen:

1. Was brauche ich wie vom Kunden?

Bevor du überhaupt mit den ersten Installationen startest, solltest du dich ganz genau mit dem Kunden absprechen, wie seine Erwartungen und Vorstellungen für seinen Online-Shop aussehen. Bereite dich mit einer umfänglichen Recherche vor und notiere dir alle Fragen, die du brauchst, um den Online-Shop zu erstellen.

Hier einige Beispiele, wie diese Fragen aussehen könnten:

  • Welche Produkte sollen in den Online-Shop?
  • Von wo können Fotos und Produktbeschriebe bezogen werden?
  • Welche Versandmöglichkeiten sollen möglich sein?
  • Wie sollen die Kunden bezahlen können?
  • Soll ein kostenloser Versand angeboten werden?
  • Sollen sich die Kunden anmelden oder auch als Gast bestellen können?
  • In welche Länder soll verkauft werden können?

2. Beginne mit den Basics

Die Informationsarchitektur ist ein wichtiger Schritt, wenn es um die User Experience geht. Wenn der User das Gewünschte nicht auf anhin findet, sucht er auf einer anderen Seite. Das bedeutet, dass das Menu logisch und übersichtlich aufgebaut sein muss. Deshalb sollte man man im Vornherein eine ausführliche Recherche betreiben. Wie machen es andere in derselben Branche? Es ist nicht falsch etwas abzuschauen oder zu kopieren, denn der User gewöhnt sich schnell an etwas und muss sich dann zuerst wieder neu orientieren. Wichtig ist aber, dass nicht eins zu eins kopiert, sondern auf das eigene Konzept adaptiert wird.

Teste den Prototyp anschliessend auf Logik und Nutzerfreundlichkeit an einigen Probanden!

3. Es gibt für (fast) jedes Problem ein Plug-In

Der Schlüssel zu fast jedem beliebigen Problem oder Bedürfnis, ist das passende Plug-In. Installiere Plug-Ins jedoch immer nach dem Motto: So wenige wie möglich und so viele wie eben nötig. Denn diese müssen immer auf dem neusten Stand gehalten werden, was bei zu vielen Plug-Ins mühsam und kompliziert werden kann.

Plug-Ins bringen aber auch Gefahren mit sich. Deshalb solltest du folgende Kriterien überprüfen, bevor du ein Plug-In installierst:

  • Wann wurde das Plug-In zuletzt aktualisiert?

Wirf als erstes immer gleich einen Blick auf das Datum der letzten Aktualisierung. Dabei geht es in erster Linie nicht darum, ob der Funktionsumfang erweitert wurde, sondern darum, dass die Sicherheitslücken fortlaufend überarbeitet werden und die Kompatibilität gewährleistet ist.

Als groben Richtwert wird ungefähr ein halbes Jahr empfohlen. Wenn das Plug-In also im letzten halben Jahr nicht aktualisiert wurde, sollte man es etwas genauer betrachten. Das kommt aber natürlich immer auf den Funktionsumfang des Plug-Ins an.

  • Ist das Plug-In mit deiner WordPress-Version kompatibel?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kompatibilität mit deiner WordPress-Version. Da kann es vorkommen, dass ein Vermerk mit «nicht genügend Daten» erscheint. Das ist häufig bei ganz neuen oder unbekannten Plug-Ins der Fall. Sei da vorsichtig und überprüfe zuerst die Bewertungen der Nutzer oder suche im besten Fall ein anderes Plug-In, das deine Funktionen erfüllt.

  • Welche Bewertungen hat das Plug-In?

Unterschätze nicht die Bewertungen anderer. Je mehr Bewertungen abgegeben wurden, desto mehr kann man sich darauf verlassen. Den vergebenen Sternen sind meist weniger aussagend als die Kommentare selbst. Dort siehst du schnell, wenn das Plug-In einen Haken hat oder nicht funktionieren sollte.

  • Wie viele Installationen hat das Plug-In?

Wenn du mehrere Plug-Ins für dieselbe Funktion gefunden hast und die Vor- oder Nachteile der einzelnen nicht wirklich ersichtlich sind, dann schaust du am besten auf die Installationszahlen. Grundsätzlich sollte man sich für das Plug-In mit den meisten Installationen entscheiden.

  • Erfüllt das Plug-In alle gewünschten Funktionen?

Prüfe bevor du ein Plug-In installierst, ob das Plug-In auch tatsächlich die Funktionen erfüllt, die du für deinen Online Shop brauchst. Gibt es vielleicht noch ein ähnliches Plug-In, das den Bedarf besser abdeckt?

4. Teste deinen Online-Shop

Bevor du den Online-Shop dann aufschaltest ist es wichtig, dass du dich zuerst noch einmal in den Kunden hineinversetzt. Notiere dir alle möglichen Szenarien, die ein Kunde durchlaufen könnte und teste all diese Vorgänge auf mögliche Fehler. Oft ist man erstaunt, wie viele Fehler sich eingeschlichen haben.

Hier geht’s zum Beispiel-Shop! (erst ab August verfügbar)

(bae)

Kritik
von Alessia Sträuli

Motivation

 Die Motivation für diesen Beitrag hat zwei unterschiedliche Gründe. Der erste Aspekt ist, dass ich ein Sportgeschäft in einer dunklen Zeit wie dieser, unterstützen wollte. Ich kenne dieses Sportgeschäft, sowie auch die, die dahinter stehen sehr gut. Zum einen, weil ich bereits ihre Social-Media-Kanäle für sie bewirtschafte und zum anderen, weil ich durch mein Hobby, den Radsport bei ihnen im Sportteam sein darf. Der Bezug zu diesem Radsportgeschäft ist dementsprechend sehr gross. So gross war auch die Motivation, Ihnen unter die Arme greifen zu dürfen.

Der zweite Aspekt war, dass ich davon in technischer Hinsicht einiges profitieren konnte. Ich wollte mich schon immer etwas intensiver mit WordPress beschäftigen, gerade auch wegen unseres eigenen Blogs. So habe ich das als eine perfekte Möglichkeit empfunden, ein Geschäft unterstützen zu können und mich gleichzeitig mit einer Thematik auseinander zusetzten, mit der ich mich früher oder später ohnehin beschäftigen wollte. Also besser gleich früher.

Vorgehen 

Da ich noch nie einen Online Shop aufgebaut habe und WordPress erst durch unseren Blog kennengelernt habe, musste ich mich zuerst einmal intensiv in die Materie einlesen und mich mit WordPress vertrauter machen. Ein weiterer Punkt, der dazugekommen ist, ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden. Wie man bei den Herausforderungen noch lesen wird, war diese nicht immer einfach und brachte einige Hürden mit sich.

Nun wie bin ich beim Erstellen des Online Shops vorgegangen.

  1. Vorbereitung

Wie oben bereits schon erwähnt habe ich allem voran, eine breite Recherche betrieben, um mit für das erste Zusammentreffen mit dem Kunden vorzubereiten. Nach der Recherche war bereits klar, dass ich mit WooCommerce arbeiten werde und nach diesem Plug-In habe ich mich dann ausgerichtet. Dabei habe ich ein Dokument erstellt, indem alle wichtigen Informationen zum Shop und Fragen, die sich der Kunde vorgängig stellen sollte, notiert waren. Zudem habe ich mir einen groben Zeitplan erstellt, sodass sich der Kunde etwas daran orientieren und der Shop noch in sinnvoller Frist aufgeschaltet werden konnte. Gerade auch, weil der Shop eigentlich noch während des Lockdowns aufgeschalten werden sollte. Dazu aber später mehr.

Sobald ich die Antworten auf meine notierten Fragen bekommen habe, habe ich mit dem Aufbau des Shops begonnen. Dazu habe ich mich mit der Thematik der Informationsarchitektur auseinandergesetzt und mir verschiedene Beispiele, vor allem die derselben Branche, angesehen und verglichen. Ich habe einige Vorschläge entwickelt und anschliessend Leute in meinem Umfeld als Probanden genommen, um die Kategorien auf Logik und Nutzerfreundlichkeit testen zu können.

2. Shop

Dann ging es schon los mit dem eigentlichen erstellen des Shops. Wie bereits gesagt, habe ich mich für das Plug-In WooCommerce entschieden. Es erfüllte alle Kriterien, auf die man beim Installieren eines Plug-Ins achten sollte.

Begonnen mit allen Einstellungen, die ich dank meinem oben erwähnten, Informations- und Fragedokuments bereits sauber ausfüllen konnte, ist der erste Schritt bereits gemacht gewesen. Dadurch, dass WooCommerce ein bekanntes Plug-In für E-Commerce ist, ist im Internet sicherlich irgendwo eine Lösung auf das vorliegende Problem zu finden.

Erst langsam wurde mir bewusst, was für einen enormen Aufwand ein solcher Online Shop überhaupt bedeutet und welche Vorgänge alles dahinterstecken. Ich habe unter anderem Formulare erstellt, E-Mails angepasst, Versandarten und Zahlungsmethoden hinzugefügt. Dabei habe ich wieder mit verschiedensten Plug-Ins gearbeitet.

Für den Shop habe ich eine Langerbestandliste mit allen Produkten, die in den Shop kommen sollen, erhalten. Da die meisten Bilder bereits schon von den Händlern gegeben waren, konnte ich diese auf dessen Seite herunterladen, um sie später in den Shop einbetten zu können. Da die Bilder von verschiedenen Händlern kommen und alle Formate unterschiedlich waren, habe ich die Bilder auf ein einheitliches Mass zugeschnitten. Auch die Produktbeschriebe konnte ich direkt von der Seite des Händlers kopieren. Zusammen mit den Bildern habe ich dann für jedes Produkt einen lokal abgespeicherten Ordner erstellt, sodass die Produkte dann schneller im WooCommerce erstellt werden konnten.

Auf Wunsch des Kunden habe ich nachträglich mit einem Plug-In gearbeitet, dass einzelne Produkte, die nicht direkt bestellt werden konnten, sondern zuerst ein Interessenformular abgesandt werden muss. Dies giltet für alle Produkte, die nur umständlich versandt werden können und Beratung erfordern. Das war zum Beispiel bei allen Velos der Fall.

Für den Shop Auftritt und die Nutzerfreundlichkeit habe ich ein zusätzliches Dropdownmenu, sowie einige Filteroptionen eingebaut. Um diese nachträglich zu bearbeiten konnte gleich meine CSS Kenntnisse auf Vordermann bringen.

Theoretisch könnten jetzt schon die ersten Einkäufe gemacht werden. Doch was fehlt ist der rechtliche Aspekt, Prozesse und Abläufe sowie der Vorgang des Bestell- und Rücksendevorgangs. Also habe ich mich mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für einen Online Shop auseinandergesetzt, im In Design Grafiken mit Abläufen eines Bestellvorgangs entwickelt und ein Retouren Formular zusammengestellt. Dies ein Ausschnitt, mit welchen Dingen ich mich neben dem Erstellen des Online Shops beschäftigt habe.   

Herausforderungen

Dieses Projekt hat mich vor einiges an Herausforderungen gestellt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich das ganze Projekt um ein Vielfaches unterschätzt und würde bei einem nächsten Mal bestimmt anders an die ganze Sache herangehen.

Die erste und vielleicht grösste Herausforderung war die Zusammenarbeit mit dem Sportgeschäft. Da der Kunde teilweise selbst nicht so genau wusste, was der Shop alles bieten soll und was nicht, war es für mich sehr schwierig von Anfang an richtig loszulegen. So haben sich im Laufe der Entwicklung stetige Vorstellungen geändert, was das ganze sehr hinauszögerte. Das hatte unter anderem zur Folge, dass der Zeitplan bei weitem nicht eingehalten werden konnte. Die von mir berechnete Zeit für die einzelnen Schritte war zudem ebenfalls viel zu knapp berechnet, was die Lancierung weiter in die Länge gezogen hat. Da möchte ich gleich noch hinzufügen, dass der Shop nun noch nicht lanciert werden konnte, da sich das Ganze aus den oben genannten Gründen verzögerte, bis dann die Geschäfte auch bereits wieder öffnen konnten. Auch dem schöne Wetter zufolge, hat einen grossen Ansturm stattgefunden, was die Kapazität für einen Online Shop ausreizte. Die Lancierung wurde deshalb voraussichtlich auf den August verschoben.

Eine weitere Herausforderung stellte die Recherche bei einem aufkommenden Problem dar. Bis mir bewusst wurde, dass es für alles und jedes Problem ein Plug-in benötigt, habe ich zu lange gebraucht. Oft habe ich mich zu lange mit einem Problem am falschen Ort beschäftig. Nun konnte ich ein Gefühl entwickeln, wie ich am schnellsten zu einer Lösung komme, wenn es um WordPress geht.

Was nehme ich mit?

Der Lerneffekt dieses Projekt war sehr gross und das vor allem in vielen und unterschiedlichen Hinsichten.

Mir wurde auf ein Neues bewusst, was es heisst für jemanden auf selbständiger Basis zu arbeiten. Ich weiss nun, wie ich Dinge anfordern muss und was es für eine effiziente und gute Kommunikation braucht.

Ein weiterer Punkt ist das Zeitmanagement. Auch hier kann ich einiges an Erfahrung mitnehmen und ein bisschen besser einschätzen, wie lange man für gewisse Dinge einplanen soll.

Auch konnte ich mich durch dieses Projekt mit einer Materie vertrauter machen, über welche ich zu Beginn nur im entferntesten Sinne zu tun hatte. Zum Beispiel musste ich mich auf einmal mit PHP Dateien beschäftigen, was mich vor neue Herausforderungen stellte und ich lernen konnte damit umzugehen.

Ich blicke auf ein intensives, aber lehrreiches Projekt zurück.

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