Die verbotene Reise – Ein interaktives Hörspiel

Xaril, eine Welt tief im Inneren unseres Planeten. Knoah, ein Bewohner der Stadt im Inneren, will eine verbotene Reise an die Oberfläche wagen. Dabei warten gefährliche Hinderisse und knifflige Aufgaben auf den kleinen Abenteurer. Im interaktiven Hörspiel «Die verbotene Reise» entscheidet dabei der Hörer, wo es langgeht und wie die Aufgaben gelöst werden.

Eine neue Welt, neue Charaktere und ein Atomspalter! Wer hier neugierig wird, ist beim Hörspiel «Die verbotene Reise» genau richtig. Zurücklehnen und das Hörspiel geniessen, geht bei uns jedoch nicht. Dank der Interaktivität entscheidet der Hörer ganz allein, wo es langgeht. Natürlich verfolgt man in der Geschichte eine Mission und hat ein Ziel. Daher aufgepasst: Man kann auch scheitern!

Von der Erstellung einer komplett neuen Welt, der Verfassung des Skripts bis hin zur Aufnahme und des Schnitts des Hörspiels wurde alles selbst produziert. Doch mit den digitalen Audiodateien war noch lange nicht das Endprodukt erreicht. Interaktivität kann man in einem einzigen Audiofile kaum erreichen. Daher entstand eine Website, auf welcher der Hörer die Entscheidungen treffen kann. Um dem Hörer ein möglichst spannendes und unterhaltsames Erlebnis zu bieten, entstanden zudem noch Illustrationen.

Besuche jetzt unsere Website und tauche in eine völlig neue Welt ein, in der du entscheidest, wo es langgeht!

(sba)

Kritik
von Gabriel Baschung, Till Eberli, Manuel Matti, Marco von Felten und Nevio Heimberg

Idee

Gestartet haben wir unser Projekt mit der einfachen Idee, ein Hörspiel zu produzieren. In den ersten Besprechungen entschieden wir uns dann jedoch einen Schritt weiter zu gehen und unser Hörspiel interaktiv zu gestalten. Dies weil uns die Art fasziniert und es dem Zuhörer eine gewisse Freiheit verleiht.

Die Produktion eines interaktiven Hörspiels, umfasst weit mehr Arbeitsschritte, als dies bei einem normalen Hörspiel der Fall ist. Um den Überblick im Team nicht zu verlieren, entschieden wir uns das Schreiben der Story und des Manuskripts, sowie das Aufnehmen im Team umzusetzen. Die Arbeitsschritte nach dem Aufnehmen im Tonstudio, teilten wir auf, um die Effizient zu steigern.

Story

Voller Motivation starteten wir das Schreiben unserer Geschichte. Wir entschieden uns, eine völlig neue Welt zu erschaffen. Eine Welt mit neuen Charakteren, neuen Landschaften und neuen Gewohnheiten. Auch wenn wir unserer Fantasie so freien Lauf lassen konnten, merkten wir schnell, dass dies kein einfaches Unterfangen wird. Immer wieder hatten wir Mühe einander zu verstehen, da sich jeder die Welt in seinem Kopf anders vorstellte. Dies lag wohl auch an den sehr wenigen Anhaltspunkten, welche wir in einer komplett neuen Welt vorfanden. Um den Überblick über die Charaktere zu behalten, haben wir mithilfe einer Fantasywebsite eine Übersicht erstellt.

Zudem mussten wir durch die Interaktivität unseres Hörspiels verschiedene Enden gestalten. Um dabei den Überblick nicht zu verlieren, erstellten wir bereits von Beginn an ein Flussdiagramm. Dieses begleitete uns dann durch das komplette Projekt und stellte sich immer wieder als sehr hilfreich heraus.

Manuskript

Nachdem die Story stand, entschieden wir uns ein Manuskript zu schreiben. Ein normales Manuskript hat einen klaren Ablauf. Da in unserem Hörspiel der Hörer entscheidet, wo es lang geht, konnten wir jedoch kein normales Manuskript schreiben. Unser Manuskript mussten wir daher mit einer geeigneten Bezeichnung und der Hilfe unseres Flussdiagrammes schreiben. Gar nicht so einfach bei dieser Arbeit den Überblick nicht zu verlieren.

Nebst der Schwierigkeit, den Überblick nicht zu verlieren mussten wir uns auch eingestehen, dass wir den Zeitaufwand für ein solches Manuskript definitiv etwas unterschätzt haben.

Aufnehmen im Studio

Endlich geht es ins Studio! Wir waren alle froh, dass wir nach unzähligen Stunden Story und Manuskript schreiben endlich vor dem Mikrofon standen. Das Aufnehmen machte uns sehr viel Spass. Wir testeten verschiedene Tonlagen, Soundeffekte und Kombinationen. Da die Audiodateien eines der wichtigsten Elemente in unserem Projekt waren, nahmen wir uns entsprechend viel Zeit. In dem warmen Tonstudio der HKB brauchte es dazu jedoch wirklich viel Geduld.

Wir waren froh Nevio Heimberg aus unserer Klasse mit ins Boot zu holen, da er sich mit Tonaufnahmen sehr gut auskennt. So konnten wir gewährleisten, dass die Aufnahmen qualitativ hochwertig wurden. Wir selbst blickten Nevio immer wieder über die Schultern, um die ganzen Knöpfe und Tasten auch bedienen zu können.

Postproduktion

Die Audio-Aufnahmen im Tonstudio der HKB waren mit einigen Neuerfahrungen verbunden. Da sich von unserer Gruppe niemand wirklich mit der Hard- und Software auskannte, holten wir erneut Nevio Heimberg ins Boot, welcher uns stark bei der Postproduktion unterstützte.

Als herausfordernd empfanden wir das Einpegeln der einzelnen Stimmen zueinander. Im Maximum sprachen vier Stimmen im gleichen Dialog mit – drei Sprechrollen plus die Erzählperson. Um genügend Lautstärke ohne Richtverlust bei den Sprechrollen und Trennung zur Erzählebene zu erreichen, stellten wir die Protagonisten um ein Neumann-U87 im Kugelmodus zur gleichmässigen Verteilung im Dialog. Zusätzlich hatte Marco als Erzähler das Privileg eines eigenen U87, eingestellt auf Niere für eine klare, kraftvolle Aufnahme. Das U87 in Kugel-Modus erwies sich betreffend Equalisation und Komprimierung als schwieriger, da es sich um mehrere, meist komplett unterschiedliche Stimmen handelte.

Die Balance beim Mischen der «Tracks» war ein zentraler Punkt der Post-Produktion. Nebst dem Editieren der einzelnen Takes zum «Rohschnitt» der Dialog-Parts mussten die einzelnen Clips aufeinander abgestimmt und z.T. nachbearbeitet werden. Mit Soundeffekten konnten wir uns dann allerdings austoben und gaben uns die Freiheit, die Gestaltung somit noch erweitert vorzunehmen. Sämtliche Effekte sind entweder selbst aufgenommen oder stammen aus lizenzfreien Quellen.

Website

Die Idee der Website war ein einfacher, intuitiver Audioplayer, der schnell mithilfe von jQuery stand und aus folgenden Elementen besteht:

  • Play/Pause Button
  • Audioregler (nur auf der Desktopversion, da auf dem Handy dies unüblich ist)
  • Spulbutton (um bereits gehörte Abschnitte überspringen zu können bzw. wenn etwas nicht verstanden wurde, zurückspringen zu können)

Damit der Benutzer weiss, wo er sich gerade im Hörspiel befindet, wurde in der Fusszeile ein Fortschrittsbalken eingebettet. Dies hilft auch, wenn der Hörer nach vorne bzw. nach hinten spulen möchte.

Die grosse Herausforderung der Website war, wie auch schon bei der Erstellung der Story, die Interaktivität. Es sollen also, sobald das Audiofile fertig abgespielt wird, Entscheidungsbuttons erscheinen, mithilfe derer der Zuhörer durch das Hörspiel navigieren kann. Ausserdem müssen die Buttons zum richtigen Audiofile führen, wobei das angesprochene Flussdiagramm grosse Hilfe leistete.

Zum Schluss wurde die Website für die mobilen Geräte optimiert. Dies funktionierte, bis auf Apple Geräte gut. Wir haben herausgefunden, dass iOS (Betriebssystem von Apple) den Knöpfen seinen eigenen Buttonstil aufdringen möchte. Das hat uns einige Stunden googeln und grübeln gekostet, bis wir mithilfe von Dozenten auf die Idee kamen nicht den Button-Tag von HTML zu verwenden, womit die Website auch auf dem iPhone wie gewünscht aussieht.

Die Buttons spielten auch je nach Browser auf dem Desktopformat verrückt, das ganze konnten wir zum Schluss mehr oder weniger in Griff kriegen. Nur spinnt der linke Spulbutton auf dem Mac (nur auf Chrome) leider noch immer, obwohl der Code der beiden Buttons genau der gleiche ist. Bis zur Abgabe war uns das leider unerklärlich.

Abgesehen vom linken Button sieht die Website wunschgemäss aus und auch die Button funktionieren wie sie sollen, womit wir gut über den kleinen Schönheitsfehler hinweg schauen können.

Illustrationen

Neue Welt, neue Charakter und eine neue Landschaft. Dies kann für den Zuhörer schnell einmal zu viel werden. Deshalb entschieden wir uns, die Website mit einigen Illustrationen zu schmücken. Durch die Bilder hat der Hörer Anhaltspunkte und kann sich rund um diese seine Welt selbst ausmalen.

Fazit

Im Grossen und Ganzen machte uns die Produktion des Hörspiels sehr viel Spass. Jeder konnte neue Dinge lernen und seine Stärken einsetzen. Unsere Gruppendynamik war stets hervorragend, jedoch nicht immer höchsteffizient. Die Kommunikation stellte sich im Projekt als sehr wichtig heraus. Zum guten Glück hat ebendiese bei uns fast immer einwandfrei funktioniert.

Nebst den vielen neuen Erfahrungen sind wir auch einige Dinge falsch angegangen. Aber wie sagt man so schön: Aus Fehlern lernt man. So werden wir das nächste Mal sicherlich das Zeitmanagement etwas besser im Auge behalten. Ein Manuskript braucht viel Zeit und darf nicht unterschätzt werden. Zudem ist es auch sehr schwierig eine völlig neue Welt zu erschaffen. Im Nachhinein wäre es für uns wohl leichter gewesen, eine Story in der bestehenden Welt zu schreiben. Doch wir sind uns in der Gruppe einig: Es hätte niemals so viel Spass gemacht!

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