Die Welt wird wieder flach

Flat Design erobert zurzeit das Web. Doch wie sieht es mit anderen Dingen aus? Und wie weit kann man mit Flat Design gehen?

Flat Design zeichnet sich durch starke Reduktion eines Objektes aus. Das heisst, das Objekt wird auf seine Flächen reduziert. Webdesigner haben inzwischen begriffen, dass es für eine Website nicht mehr als das Nötigste braucht. Sprich: Nicht mehr als die Navigation, ein bisschen Text, Bilder und Buttons. Und mit der korrekten Anordnung hat man heutzutage im Grunde genommen schon eine attraktive Website.

Wenn man sich im Web umschaut , belässt man es hierbei nicht nur beim Web Design. Es werden unzählige Gegenstände, Icons und sonstiges im Flat Design nachgebaut. Jedoch stellt sich die Frage: Wie sinnvoll ist das Ganze? Wie weit kann man gehen?

Icons

Beginnen wir mit etwas Einfachem: Mit Icons. Diese sind heutzutage flächig aufgebaut. Trotzdem gibt es nach wie vor Apps, deren Icons doch immer ein wenig skeuomorphistisch anmuten. Hier macht es sicherlich Sinn, einen Schritt in Richtung Flat Design zu machen. Die folgenden Icons zeigen das auf:

Instagram

Die App ist topmodern und fällt auch als Desktop-Version durch ihr reduziertes Aussehen auf. Das Icon fällt damit jedoch ein wenig durchs Raster: Es mutet skeuomorphistisch und dreidimensional an. Das Icon weist sogar Lederstrukturen auf. Wie könnte also eine Flat-Version aussehen? Links das aktuelle Icon, rechts die Flat-Version:

instagram_icons_flat

Firefox

Der Webbrowser unterscheidet sich im Stil von Instagram. Dennoch könnte man noch mehr in Richtung Flat Design gehen. Doch wie würde das aussehen? Links das aktuelle Icon, rechts die Flat-Version:

firefox_icons_flat

Safari

Das Icon dieses Webbrowsers hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Vom ursprünglichen Kompass ist beim aktuellen Icon kaum noch was übrig. Doch auch hier könnte man noch ein wenig mehr in Richtung Flat Design gehen. Links das aktuelle Icon, rechts die Flat-Version:

safari_icons_flat

Diverses

Bei Icons funktioniert Flat Design. Wie sieht es also mit anderen Dingen aus? Gegenstände funktionieren auch, wie dieses Tutorial hier beweist. Aber was ist beispielsweise mit Bergen? Funktionieren diese auch im Flat Design? Hier dient das Matterhorn als Beispiel.

matterhorn_flat_objects

Was ist mit Gebäuden? Kann man diese auch so darstellen? Als Beispiele dienen zum einen der Zürcher Prime Tower und zum andern der Basler Roche Tower. Diese wurden bewusst so stark reduziert.

primetower_flat_objectsrochetower_flat_objects

Zu guter Letzt stellt sich die Frage, ob man auch Gesichter darstellen kann. Ich habe das spasshalber an mir selbst versucht, mit folgendem Ergebnis:

portrait_flat_objects

Wie man sieht, kann man mit Flat Design viel machen. Jedoch sollte man abwägen, für was es dienen soll und wieviel es davon verträgt. Aber ob man mit diesem Stil arbeiten will, ist jedem selbst überlassen. Denn letztlich ist es Geschmackssache.

Kritik
von Diego Sturzenegger

Absicht

Aus meinen beiden vorausgegangenen Digezz-Beiträgen dieses Semesters entstand die Idee, mit Flat Design ein wenig selbst zu experimentieren. Dieser Beitrag sollte einen runden Abschluss zum Thema «Flat Design» bilden und versuchen, die Grenzen des Flat Design auszuloten.

Vorbereitung

Dafür dienten die beiden genannten Beiträge. Beim ersten Beitrag «Die drei Grundsätze des Webdesign» ging es um die Begriffserklärung und der Fokus wurde klar dabei auf das Web gelegt. Im zweiten Beitrag «Von HDD zu SDD – Festplattenwechsel in sechs Schritten» wurden bereits eigene Gegenstände gestaltet. Für den dritten Beitrag galt es nun, passende Sujets zu finden, die als Beispiele dienen sollen.

Umsetzung

Die Bilder habe ich mithilfe von Adobe Illustrator dargestellt. Alle Elemente wurden von Hand kreiert. Ich wollte dabei alles sehr vereinfacht darstellen, weshalb ich möglichst auf Details verzichtet habe. Anschliessend wurden die Illustrator-Files als PNG-24 gespeichert.

Selbstreflexion

Der Beitrag sollte aufzeigen, was alles mit dieser Stilrichtung möglich ist. Speziell für Studenten, die gerne grafisch arbeiten, aber viel zu viel Zeit in Grafiken investieren, da sie teils noch relativ unerfahren sind. Es sollte den Weg aufzeigen, dass man auch mit weniger Zeitaufwand etwas Tolles kreieren kann.

Da ich mich natürlich selber für dieses Thema interessiere und vorher keine Ahnung von dieser Stilrichtung hatte, war auch dieser abschliessende Beitrag ein extremes Learning für mich. Auf diese Weise konnte ich meinen Horizont erweitern und grafisch dazulernen.

Mit der Arbeit bin ich zufrieden. Jedoch könnten die grafischen Vorschläge mit Sicherheit ausgeklügelter und die Sujets passender gewählt sein. Gute Beispiele zu finden empfand ich als nicht sehr einfach, da ich versucht habe, extremere Beispiele zu finden wie beispielsweise Gebäude.

Kommentare (5)

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