don’t you even

“Glaube keinen Satz, der nach Inshalla gesagt wird.”, “Wirf dein Zeug nicht auf den Boden.”, “Dränge dich nicht vor.”. Was sind No-Go’s in deinem Land?

Die Welt scheint immer kleiner zu werden. Kaffee und Gipfeli in Zürich, vier Stunden später in einer Sauna in Reykjavik. (Wenn keine globale Pandemie uns einen Strich durch die Rechnung macht)
Und obwohl uns die Welt zu Füssen liegt, gibt es glücklicherweise immer noch Dinge, die die verschiedenen Kulturen unterscheiden.
Ich wollte es genau wissen und habe Freunde und Freunde von Freunden aus der ganzen Welt gefragt, was in ihrem Land ganz und gar nicht geht. Einige Antworten findest du im Video.

Errätst du die Länder ohne nachzuschauen?

(hil)

Kritik
von Julia Keller

Die Idee zum Video traf mich wie ein Blitz, so wie das Ideen am liebsten tun. Im Bett, gerade auf der Schwelle zu einem schönen Schlummerschlaf, genau dort, wo man manchmal einen Abhang hinunterzufallen scheint und aufs Ärgste zusammenzuckt.
Und wie sie es so an sich haben, diese Ideen, wollen sie direkt umgesetzt werden. Beachtest du sie nicht sofort, verschwinden sie im Nirgendwo. Oder noch schlimmer: sie gehen und suchen sich den Nächsten Kopf.

Also bin ich aufgestanden und habe die ersten Anfragen verschickt. «Would you mind…» «Kennsch du no öpert?» Zu meiner Freude kamen sofort einige positive Antworten und an Schlaf war nicht mehr zu denken. Digitales Zeitalter, I love you

Die Produktion habe ich den Protagonisten übergeben. Ich habe gemerkt, dass es schwierig ist, via Message Angaben zu machen. Vorgestellt habe ich mir ausschliesslich horizontale Videos, beispielsweise. Zudem hatte ich keine Kontrolle darüber, wo sich die Interviewten Personen befanden. Einige im Zug, am Bahnhof, bei Tageslicht oder im Dunkeln. Auch das hätte ich mit einer Aufnahme beispielsweise via Skype besser steuern können.
So hält es sich auch mit der Qualität von Ton und Bild. Einerseits sehr charmant zeigen die Unterschiede in Bild und Ton auf, mit welchen einfachen Mitteln wir aus der ganzen Welt kommunizieren können. Für ein Video jedoch bietet es sich an, Ton und Bild als Regisseurin zu kontrollieren.

Diese Arbeit habe ich dann in der Postproduktion übernommen, die durch das bereits beschriebene länger gedauert hat als gedacht. Auch habe ich gemerkt, dass ich als Cutterin die Aussagen sehr stark steuern kann. Ich habe viele einzelne Videos stark gekürzt, um die Antworten auf die eigentliche Frage herauszufiltern. Einzelne Aufnahmen habe ich zusätzlich noch geschnitten, um die Aussagen an verschiedenen Stellen einzufügen. Mir war es sehr wichtig, keine Aussagen zu verwässern oder durch Vorherige oder Spätere in ein falsches Licht zu rücken. Dieses Spiel hat mir einerseits wirklich Spass bereitet, erforderte aber auch Konzentration und Feingefühl. Es war mitunter der spannendste Arbeitsschritt.

Insgesamt finde ich es faszinierend, wie ich zu dem Videomaterial und zu dem Ergebnis gekommen bin. Nicht nur der Inhalt ist spannend, auch der Fakt, dass so etwas entstehen kann und die Kommunikation eigentlich so unglaublich einfach ist. Gerne möchte ich die Möglichkeiten, die diese Art von Arbeit und Interaktion bringt, weiterhin einsetzen. Für ein nächstes Projekt dieser Art würde ich aber eine ganz klare Deadline für die Beiträge definieren, da es schon schwierig ist, alle Videos pünktlich zu bekommen, wenn so viele Menschen an einem Projekt beteiligt sind. Zeit für mehrmaliges Nachfragen und verspätete Clips muss definitiv einkalkuliert werden.

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