Double Exposure Digital

Inspiriert durch den „Double Exposure“ – Effekt bei analogen Kameras wollte ich dies mit einer digitalen Kamera erreichen. Bei dieser Methode wird der Sensor doppelt belichtet und zaubert aus zwei Aufnahmen eine.

Um diesen Effekt mit einer digitalen SLR zu erhalten, muss Folgendes beachtet werden. Die Verschlusszeit sollte etwa 5 Sekunden betragen, den geringsten ISO Wert benutzen und die Blende liegt bei f/22. Diese kleine Blendenöffnung verschafft den Vorteil, dass die Aufnahme keine Spur von der Bewegung enthält.

Bevor das Foto überhaupt geschossen wird, muss man sich über die Komposition im Klaren sein. Sofern möglich, sollte mit einem Stativ gearbeitet werden, somit lässt sich auch die Verschlusszeit länger setzen. Falls die nötigen Einstellungen vorgenommen wurden, kann es losgehen. Vorausgesetzt das Objekt ist fokusiert, auf den Auslöser drücken. In der Zeit bis sich die Blende schliesst, sollte man das Objektiv mit der Hand oder dem Objektivdeckel zuhalten. Somit dringt keine Lichtquelle auf die Blende, welche eine verschwommene Aufnahme produziert. In dieser Zeit muss die Kamera auf das zweite Objekt gerichtet werden und knapp bevor die Verschlusszeit zu Ende ist, die Hand oder den Objektivdeckel wieder wegnehmen.

Durch diese Technik kann man viel experimentieren und die Fotos, die dabei rauskommen, besitzen ein bisschen „Magie“.

Unter diesem Link findet ihr das Projekt.
http://issuu.com/katiakaiser/docs/doubleexposuredigital_katia_kaiser


doubleexposuredigital_bild1

Kritik
von Katia Kaiser

Idee

Da ich bereits oft mit meiner analogen Diana F+ Kamera von lomography solche Double Exposure („Doppelbelichtungs-Fotos“) gemacht habe, wollte ich diesen Effekt auch mit einer DSLR-Kamera hinkriegen. Meine Idee war es zu Beginn nur Personen in dieses Foto Projekt zu involvieren. Schlussendlich ist es eine Mischung aus experimentellen Fotos mit verschiedenen Sujets geworden.

Umsetzung 

Die ersten Testfotos in meinem Zimmer erfolgten ohne Probleme. Da es sich um eine Doppelbelichtung handelt, wusste ich, dass die Blende länger offen bleiben muss und stellte die Verschlusszeit auf etwa 5 Sekunden. Sobald der Klick erfolgte, wandte ich die Kamera dem anderen Objekt zu und verharrte bis ich den zweiten Klick hörte. Je nach Objekt, Ort und Lichtverhältnissen wurden die Einstellungen manuell angepasst um somit ideale Aufnahmen zu erhalten. Meine Kamera nahm ich jeweils mit zu Freunden um geeignete Fotos von ihnen zu knipsen. Daraufhin erfolgten einige Fotos in der Stadt, die ich jeweils am späteren Nachmittag machte. Nach Aussortieren der besten Aufnahmen, bearbeitete ich diese ein wenig im Photoshop, fügte alles im InDesign zusammen und gestaltete eine Art Buch auf issuu.com.

Schwierigkeiten

Zu Beginn waren die Aufnahmen eher verschwommen und mit Lichtstreifen versehen. Dies sieht zwar toll aus, war jedoch nicht der Sinn meines Projektes. Da ich mich mit analoger Fotografie auskenne und weiss wie Double Exposure dort funktioniert, konnte ich einen Trick anwenden. Ich verwendete den Objektivdeckel zwischen den beiden Klicks als Abdeckung. Dies funktionierte folgendermassen: Nach dem ersten Klick blieb ich etwa die Hälfte der Belichtungszeit auf dem Objekt und hielt dann schnell den Objektivdeckel vor das Objektiv. Sofort richtete ich mich so ein, damit das zweite Foto geschossen werden kann und nahm den Deckel kurz vor dem zweiten Klick wieder weg. Dadurch wurden diese störenden Faktoren eliminiert.

Fazit

Das Schlussergebnis zeigt einige Einblicke in die Kunst des Double Exposure-Effekts. Einen Effekt, welcher sich in Photoshop produzieren lässt. Da es aber auch anders geht, wollte ich hiermit zeigen. Obwohl ich viel Zeit in das Fotografieren investierte, sieht man das nicht im Projekt. Oft fotografierte ich nämlich das Objekt oder die Person mehrmals bis es wirklich passte. Vor allem zu Beginn des Projekts verlor ich einige Stunden, da ich, wie bereits erwähnt, nur Fotos mit störenden Elementen erhielt. Für ein weiteres Mal würde ich die Testfotos definitiv nicht in meinem Zimmer ausführen. Somit wäre ich früher auf diesen „Objektiv-Abdecken“-Trick gekommen und hätte effizienter arbeiten können.

Anfänglich verzichtete ich auf ein Stativ, da ich mir dachte, da es ohnehin unpraktisch wäre, da man sich schnell und oft bewegen muss. Immer wieder denkt man sich es würde auch ohne Stativ klappen. Trotzdem muss ich im Nachhinein eingestehen, dass ich bei einigen Aufnahmen froh darum gewesen wäre. Des Weiteren hätte ich gerne mehr Fotos in mein Projekt involviert, doch da ich sehr wählerisch bin, ist die Auswahl beschränkt.

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