Ein Blick durch die Schneekugel

Glitzernde Eiskristalle, zugefrorene Bäche und schneebedeckte Bäume. Die Sonne am Himmelszelt lässt die weisse Zuckerglasur magisch erstrahlen. Mit einem Blick durch die Kristallkugel erscheint das Schweizer Winter-Wunderland noch zauberhafter.

Eine dicke Schneedecke schüttelte Frau Holle im Dezember in den Wintersportregionen Einsiedeln (SZ) und Wengen im Berner Oberland aus. Ob Ski fahren, Schneemänner bauen oder einfach gemütlich durch die weisse Landschaft schlendern und an den warmen Sonnenstrahlen Energie tanken: Es gibt viele Möglichkeiten, den Winter zu geniessen. Aber nicht nur der Schnee zaubert Kindern ein Funkeln in die Augen; auch eine Schneekugel, in der beim Schütteln surreale und bezaubernde Bilder entstehen, lassen Kinderaugen aufleuchten.

Genau diesen «WOW-Effekt» wollten wir mit unseren Bildern erzeugen. Mit wenigen Mitteln stellten wir die Winterwelt mit der Glaskugel-Fotografie auf den Kopf. Die Resultate findet ihr in der Bildergalerie:

(fms)

Kritik
von Martina Petrig und Martina Mäder

Die Voraussetzung für tolle Bilder mit einer Glaskugel sind gar nicht so gross. Was man braucht ist natürlich eine Kamera mit einem geeigneten Objektiv. Dazu eine Glaskugel und eine schöne Kulisse. Tipps und Tricks, wie die schönsten Glaskugel-Fotos entstehen gibt es online viele. So war die Vorbereitung relativ einfach und wir hatten bald eine relativ klare Vorstellung davon mit welchen Einstellungen wir die gewünschten Effekte erzielen können und wie unsere Bilder schlussendlich aussehen sollten. Trotzdem konnten wir einen Bokeh-Effekt, den wir dabei mit Lichtern erzeugen wollten, nicht erreichen.

Mit Kristallkugel und Kamera bewaffnet machten wir uns auf in die verschneite Winterwelt. Doch auch bei der besten Vorbereitung konnten wir eines nicht beeinflussen – das Wetter. So war schlussendlich von dem Sonnenuntergang den wir eigentlich durch die Kugel einfangen wollten nur ein winziger, leicht leuchtender Strich zwischen all den Wolken zu sehen. Durch die düstere Stimmung mussten wir den ISO höherstellen um nicht so ein dunkles Bild zu haben. Dadurch entstand dann aber ein Rauschen in den Bildern, anstelle der Klaren Spiegelungen die wir uns erhofft hatten. Hinzu kamen eisige Temperaturen, die uns schon bald die übrig gebliebene Motivation kostete. Aufgeben wollten wir natürlich trotzdem noch nicht und so starteten wir einen zweiten Versuch, an unserer zweiten, geplanten Location - dem Weihnachtsmarkt Einsiedeln.
Doch auch dieser Plan mussten wir relativ schnell verwerfen, weil einfach zu viele Menschen vor Ort waren. Das wir mit unserer Kugel nicht die Zukunft voraussagen können, war für viele Schaulustige unverständlich und so hatten wir viele unerwünschte Spiegelungen in unserer Kugel.

Den zweiten Anlauf starteten wir bei strahlend blauem Himmel und weitaus angenehmeren Temperaturen. Da die Kugel mit 1.5 kg relativ schwer und rutschig ist, war es durchaus eine Herausforderung, eine sichere Position für die Kugel zu finden. Trotzdem wurden die Bilder, von Motiv zu Motiv, besser und wir begannen Freude an der Kugelfotografie zu bekommen. Das Ergebnis daraus waren zahlreiche Aufnahmen und der Plan für eine weitere Location. Am Schluss mussten wir „nur noch“ die besten Bilder aussuchen, was gar nicht so einfach war bei der grossen Anzahl Bilder die entstanden waren und diese im Lightroom noch etwas optimieren.

Schlussendlich sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wir hatten sehr viel Spass beim Fotografieren und werden sicher auch in Zukunft weiter mit unserer Kristallkugel experimentieren. Dafür braucht man allerdings extrem viel Geduld und noch mehr Zeit.

Ausserdem noch ein wichtiger Hinweis, für diejenigen die es selbst ausprobieren möchten. Achtet bei Sonnenschein auf den Sonnenstand, da es sonst schnell zu einem kleinen Feuer kommen kann, denn der Brennpunkt der Kugel liegt nur knapp ausserhalb ihrer Oberfläche und man glaubt nicht wie heiss es da werden kann... ;)

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