Ein Fotovortrag von Alex Kühni

«For me, the strength of photography lies in its ability to evoke a sense of humanity. If war is an attempt to negate humanity, then photography can be perceived as the opposite of war and if it is used well it can be a powerful ingredient in the antidote to war.»
– James Nachtwey, Fotojournalist

Tagein, tagaus blicken wir in unsere privaten Bildschirme, produzieren, konsumieren und informieren. Wir versuchen, die nahen und entfernten sowie unschönen, gar unmenschlichen Realitäten in Form von Text, Fotografie und Video aufzunehmen, sie in unser Weltbild einzuordnen und hoffen, ein besseres Verständnis für die komplexen Sachverhalte zu erlangen. Einige mutige Menschen wagen es, die Sitzbank des passiven Betrachters zu verlassen und engagieren sich aktiv. Oftmals nicht risikolos. So wie einst der berühmte Fotojournalist James Nachtwey oder der aktuell bekannte Schweizer Fotojournalist Alex Kühni. Beide haben einen gemeinsamen Nenner: Kriegsfotografie.

In einem Versuch, den MMP-Studierenden den Bereich des Fotojournalismus in Kriegsgebieten / Konfliktzonen näherzubringen, organisierten Irina und Lukas eine Abendveranstaltung, in der Alex Kühni von seinen Erfahrungen als Fotojournalist im Irak, in Afghanistan, Nordkorea und Hongkong erzählte. Der Vortrag wurde durch eine spannende Diskussionsrunde bereichert.

Hier unsere Flyer:

Hier geht es zum Trailer:

Hier einige fotografische Eindrücke des Abends:

Hier geht es zum vollständigen Vortrag:

(sba)

Kritik
von Lukas Kunz und Irina Mayer

Idee

Wir sind der Überzeugung, dass Fotografie als Medium beim Betrachter eine grosse Wirkung hinterlassen kann und dass die Welt der Fotografie allgemein als multimediales Stilmittel in unserem Studium zu wenig bis gar nicht unterrichtet wird. Da wir auch persönlich eine gewisse Affinität für diese Welt haben, dachten wir uns, dass wir gerne daran etwas ändern möchten.

Uns fiel ein, dass wir den berüchtigten Fotojournalisten Alex Kühni aus einer seiner Präsentationen an der Schule für Gestaltung Bern sowie aus der TedXBern-Veranstaltung kannten. Wir wollten durch Alex die Relevanz sowie die Wirkung der Fotografie im Bereich des Fotojournalismus in Kriegsgebieten hervorheben. So dachten wir uns, dass ein von ihm gehaltener Vortrag mit integrierter Diskussionsrunde mit 30 bis 50 Mitstudierenden als Publikum ein geeigneter Rahmen dafür wäre.

Umsetzung

Wir setzten uns also mit Alex in Kontakt und fragten ihn für eine Vortragsveranstaltung an. Als wir seine definitive Zusage erhielten, fingen wir mit dem Organisatorischen an. Es ging uns einerseits um den Vortrag selbst, andererseits um die Interaktion zwischen ihm und unseren Mitstudierenden. Die Atmosphäre sollte für Sprecher sowie den Zuhörer familiär und einladend sein, so dass sich aus einem einseitigen Vortrag eine spannende Diskussion entwickeln könnte, in der das Publikum ungehemmt seine Fragen stellen dürfte.

So schauten wir uns nach einer geeigneten Location um. Zuerst wollten wir die Veranstaltung im Produktionsraum im 3. Stock des SRF Gebäudes durchführen. Jedoch wäre dies nicht möglich gewesen, für Aussenstehende. Da man einen Badge braucht, um in den 3. Stock zu gelangen und auch aus Sicherheitsgründen. Nach Absprache mit den Verantwortlichen der Berner SRF-Räumlichkeiten, erhielten wir eine positive Rückmeldung für die grosse SRF-Aula. Alles, was wir brauchten, war vorhanden: eine grosse Leinwand, Beamer, Audio und genügend Sitzplätze für 30 bis 50 Personen.

Nun galt es, Werbung zu machen. Über unsere Social Media Kanälen Instagram, Facebook, Whatsapp sowie über den FHGR-Mailverteiler teilten wir unsere Flyer mit unseren Dozierenden und Mitstudierenden. Die Anmeldung erfolgte über ein Google-Formular, mit dem wir stets einen Überblick über das wachsende Publikum behielten. Es hatten sich 40 Personen angemeldet, erschienen sind letztendlich 30 Personen. Perfekte Anzahl!

Wir überlegten uns, die Veranstaltung zu streamen. Nach Absprache mit Andrin Egger wurde uns bewusst, dass ein guter Stream wesentlich mehr Vorbereitungszeit und Personal brauchte. Wir hatten beides nicht, weswegen wir uns für die klassische Videoaufnahme des Events entschieden. Die Alternative wäre ein Live-Stream gewesen, mit dem Mevo Set. Wir wollten aber qualitativ hochwertigere Aufnahmen. Dafür benutzten wir nebst den zwei Stativen zwei dazugehörende Sony FS5, zwei Richtmikrofone sowie ein Lavaliermikrofon, welches wir an Alex befestigten. Das Video in gesamter Länge, ein dazugehörender Trailer sowie einige dokumentierende Fotos sollten dann als multimediales Artefakt auf die Digezz-Seite veröffentlicht werden.

Zusätzlich dokumentierten wir die Veranstaltung fotografisch. Dazu benutzten wir eine Canon 5DMIII sowie eine Festbrennweite von 50mm.

Soweit alles bereit. Es konnte nun losgehen.

Post Production

In der Post Production erstellten wir einen Trailer zum Vortrag, bearbeiteten die Fotos, die die Veranstaltung dokumentiert haben und erstellten einen Film, der einen grossen Teil des Vortrages zeigte. Wir hatten einige Schwierigkeiten mit dem Ton, das Lavalier wies teilweise Störgeräusche auf. Wir entschieden uns, den Film mit Untertiteln zu versehen. Einerseit, weil man die Fragen des Publikums teilweise schlecht versteht, andererseits, damit auch die, die kein Mundart verstehen, dem Vortrag trotzdem folgen können.

Learnings

  • Weil unser Zoom H5 / Lavaliermik. nach 1.5h Tonaufnahme nicht mehr genügend Speicherplatz hatte, dachten wir uns, dass es keinen Sinn machen würde, die Veranstaltung weiter zu filmen. Zuerst dachten wir, dass dies ein Fehler war, da wir noch zwei Kamera Mikrofone hatten. Leider jedoch reichte der Ton nicht aus, damit man Alex gut verstehen konnte.
    Nächstes Mal: Ein Ersatz Lavalier bereitlegen sowie eine Speicherkarte, die mit dem Zoom H5 kompatibel ist.
  • Optimal wäre es gewesen, wenn wir auch dem Publikum ein Stabmikrofon gegeben hätten, um die jeweiligen Fragen zusätzlich auf ein Zoom aufnehmen zu können.
    Nächstes Mal: Frühzeitig daran denken, wie viele Parteien etwas sagen werden und das Audio-Equipment dementsprechend vorbereiten.
  • Die Idee des Streams war super, nur reichte uns die Zeit nicht mehr aus, dies zu organisieren.
    Nächstes Mal: Event frühzeitiger anfangen zu planen und sich überlegen, auf welchen Kanälen gestreamt werden sollte. Möglichkeiten: Instagram, Facebook, Youtube, jeweils auf dem Digezz-Kanal
  • Wir haben die Zeit unterschätzt, ein zweistündiges Video zu schneiden. Vor allem die Zeit, die es brauchte, um Untertitel zu erstellen haben wir massiv unterschätzt.
    Nächstes Mal: Mehr Zeit einrechnen für die Post Production

Fazit

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg! Alex meinte, er habe noch selten solch ein reaktives Publikum gehabt, das so viele Fragen gestellt hat. Das Publikum, mehrheitlich MMP-Studierende, war von seinem Vortrag sehr begeistert und wünschten sich weitere solche Vortragsveranstaltungen. Die Kombination von Vortrag und Diskussion schien bei allen Beteiligten einen guten und unter die Haut gehenden Eindruck hinterlassen zu haben.

Danksagung

Ein grosses Dankeschön geht an

  • Alex Kühni
  • SRF Personal (Empfang und Hausmeister) für die Räumlichkeiten
  • TPC für die Technik
  • Pia Hess für den Mailverteiler
  • Allen Anwesenden

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