Eine Fotolovestory

Andrea ist unsterblich in Lars, den coolen Jungen aus der Schule, verliebt. Aber laut Steffi, ihrer besten Freundin, findet er sie hässlich und doof. Doch kann Andrea Steffi wirklich trauen? Eine etwas andere Fotolovestory.

Wir alle kennen sie: Die unglaublich schlechten und trashigen Fotolovestories, die es in jedem Bravo- und anderem Teenie-Heft zu bestaunen gibt. Die Geschichte ist platt, die Leistungen der Models grottenschlecht und das Layout zum Schreien. Dir sind die Lovestories nicht so präsent? Hier findest du ein Best-of. Lohnt sich auch anzuschauen, wenn dir die Lovestories präsent sind.

Wir haben diese Fotolovestories als Vorlage gebraucht, um unsere eigene zu schreiben. Aber reale Models sind langweilig, deswegen sind unsere Models Lego-Figuren. Geniesse unsere etwas andere Fotolovestory mit dem klingenden Titel «Eine Verliebte kommt selten allein».

(lhu)

Kritik
von Eva Schuler und Aline Sloksnath

Die Idee
Eigentlich wollten wir schon gerne eine Fotolovestory mit echten Models machen. Wir freuten uns darauf, die schlechten und unrealistischen Gesichtsausdrücke und Haltungen zu realisieren. Auch hatten wir bereits eine Story, die uns beiden gefiel, und einen überzeugenden Protagonisten. Doch leider waren die Frauen in unserem Bekanntenkreis nicht zu überzeugen oder sie hatten schlicht keine Zeit. Drei Tage vor dem geplanten Fotoshooting musste ein Plan B daher. Eva wollte schon lange Mal ein Projekt mit Lego-Figuren machen, so schrieben wir die Story einfach um und schneiderten sie den Lego-Figuren auf den Leib. Da Eva auch noch einen Lego-Eisbär zu Hause hatte, benutzten wir diesen auch, um in einigen Bildern ein Easter Egg zu verstecken.

Das Vorgehen
Am Anfang von allem steht eine gute Story. Wir hatten von Anfang eine gute Idee, schneiderten sie im Laufe des Projekts immer wieder um, weil uns immer neue Ideen in den Sinn kamen. An einem Samstag fotografierten wir alle Lego-Figuren einzeln von allen Seiten im Greenscreen. Auch den Zubehör (Zimmer, Eisbär, Tiere, usw.), fotografierten wir im Greenscreen. Im zweiten Schritt teilten wir die verschiedenen Szenen untereinander auf. Wir fotografierten einzeln die verschiedenen Locations und setzten anschliessend die Lego-Figuren hinein. Als wir alle Bilder soweit zusammen hatten, trafen wir uns noch einmal, um in einem Rutsch die Texte, das Layout und den Digezz-Beitrag zu produzieren.

Wir fotografierten die Figuren mit der Canon 5D Mark lll und dem Teleobjektiv Sigma 70-300 mm f 4-5.6 Macro Super. Die Locations fotografierten wir ebenfalls mit der 5D und dem Objektiv, dass standardmässig auf der Kamera ist, dem Canon Objektiv EF 24-105mm f. Die Lego-Figuren schnitten wir im Photoshop aus und erstellten im InDesign anschliessend das Layout.

Die Herausforderungen
Eine sehr grosse Herausforderung war, wie so oft, unsere vielen kreativen Ideen unter einen Hut zu bringen. Unter dem Motto "kill your darling" mussten wir zum Teil auch einige wirklich großartige Szenen bachab schicken. Wir haben bereits viele Projekte zusammen gemeistert und dieses Problem hatten wir immer wieder, zu viele Ideen, von denen wir begeistert sind, die aber leider nicht ins Gesamtkonzept passen.

Beim Shooting selber gestaltete sich das Ausleuchten der Figuren als schwierig. Da probierten wir viel aus, bis der Schatten minimiert war, die Figuren etwas Tiefe hatten und auch gleichmässig beleuchtet waren.

Eine Herausforderung bestand darin, dass wir am Anfang nicht bedachten, dass die Lego-Figuren ja eine glänzende Oberfläche haben. Das heisst, der Greenscreen spiegelte sich in jedem einzelnen von ihnen. Das erschwerte das Ausschneiden und anschliessende Color-Grading ungemein.

Das Ausschneiden der Lego-Figuren gestaltete sich auch schwierig, da es zum Teil keine geraden Kanten gab. Wir gehen davon aus, dass dies wegen der grossen Tiefenunschärfe ist, die mit dem Makro-Objektiv enstand.

In der ersten Version des Layouts hatten wir noch sehr viel leere Fläche. Was macht man damit? Wir entschieden uns dazu, Blumen in den Hintergrund zu setzen und, wenn Lars und Andrea zusammen zu sehen sind, viiiiele Herzen.

Mit den kleinen Fehlern, die es hier und da hat, können wir aber sehr gut leben. Denn unsere Vorlage waren ja die Bravo-Fotolovestories, und auch in denen gibt es Continuity- und andere Fehler.

Das Fazit
Das Projekt bereitete uns sehr viel Spass und die Learnings waren gross. Wir beide realisierten noch nie ein Projekt mit dem Greenscreen und es war eine lehrreiche Erfahrung.

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