Eine Nacht mit Drum and Bass

Drum and Bass kurz auch DnB genannt. Ein Phänomen, welches nur in England, dem Ursprungsland des Drum and Bass, bekannt ist? Was ist Drum and Bass überhaupt?

DnB ist eine elektronische Tanzmusik, welche ihre Wurzeln im Funk/Breakbeat oder auch des Jungles hat. Sie bewegt sich zwischen 160BPM bis 190BPM, wobei der Bereich um die 170BPM am meisten verwendet wird.

Drum and Bass entwickelte sich in den 1990er-Jahren vom Underground in Richtung massenkompatibler Underground-Musik. England ist nach wie vor der Vorreiter des DnB’s. Dies macht sich auch bemerkbar, indem oft Lieder im Radio laufen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Drum_and_Bass

Wie verhält sich das Phänomen Drum and Bass in der Schweiz? Gibt es eine Szene? Hört jemand überhaupt diese Musik?

Es lässt sich nicht genau nachverfolgen, wann die ersten Drum and Bass Partys in der Schweiz organisiert wurden. Doch einige Crews existieren schon seit über 15 Jahren!
Auch heute gibt es mindestens 6 Crews, welche alle noch sehr aktiv sind.

Divercity – eine Zürcher DnB-Crew hat eine Labelnight geschmissen und ein komplettes Line-up von dem Londoner Label «Hospital Records» nach Zürich eingeflogen. Hospital Records ist eines der ersten Labels in England.
Um das Ganze für die Nachwelt oder für die Personen, welche keinen Platz mehr in dem ausverkauften Zürcher Club «Härterei» gefunden haben, wurde ein Aftermovie erstellt.

(le)

Kritik
von Jeremy Marugan

Idee/Konzept
Die Idee für das Aftermovie kam von dem Crewhead der Zürcher DnB Crew „Divercity“. Da ich schon öfters an Events von ihnen fotografiert hatte, wurde ich angefragt, ein Aftermovie zu erstellen.
Der Auftrag war relativ klar und es gab nicht viele Vorgaben. Das Video soll „schneller“ sein als das alte und nicht so langweilig.

Was bei den alten Videos fehlte, war eine Story. Die Idee für den Aftermovie war, die Nacht aus Sicht der Künstler wiederzugeben. Wir begannen schon mehrere Stunden vor dem eigentlichen Event, die ersten Shots zu erledigen. Artists am Flughafen abholen, Essen mit den Artists, Clubaufbau etc.

Umsetzung
Für die Umsetzung des Aftermovies war nicht sehr viel Zeit vorhanden.  Das Zeitfenster lag von 19:00 Uhr bis um 06:00 Uhr, wobei der Club bereits um 23:00 öffnete.

Probleme welche einberechnet werden mussten: die Leute. Der Zürcher Club „Härterei“ ist ein relativer grosser Club, aber die DnB’s locken immer wieder genug Bassheads aus ihren Löchern, das der Club beinahe aus allen Nähten platzt. Es war teilweise ziemlich schwierig, mit der Kamera heile durch den Club zu kommen. Teilweise war es sogar einfacher durch den Backstage rauszugehen und wieder in den Club zu laufen als durch die Menge an Leuten. Ausserdem kannte ich die Lichtsituation vom Fotografieren schon. Ein Club darf natürlich nicht taghell sein, also musste mit einer hohen ISO gefilmt werden. In diesem Fall wurde jeweils mit ISO 5000 / 6400 gefilmt.

Es wurde eine kleine Shotliste erstellt, mit Shots die zu machen sind, respektive ins Video müssen. Es gab also die Liste mit den fixen Shots und der Rest war alles aus der Situation heraus, da man nicht planen kann, was die Leute im Club machen.
Die Stimmung war super und es konnten sehr interessante Shots erstellt werden.

Vor dem Schnitt hiess es zuerst mal sichten und sortieren. Da an so vielen verschiedenen Orten und Situationen gefilmt wurde, nahm die Sichtung des Materials beinahe einen ganzen Tag in Anspruch. Als das Material dann jedoch sortiert war, war es sehr angenehm zu arbeiten, da man alles direkt findet. Bei grösseren Projekten ist das sortieren unumgänglich. Da es ein Aftermovie für die Labelnight von „Hospital Records“ war, war logisch, dass die Musik auch von dem Londoner Label sein sollte. Die Wahl der Musik stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. Damit das Intro wie geplant wirken konnte, aber auch die Clubszenen musste ein Lied gesucht werden, welches langsam beginnt und einen passenden Drop hat. Der Schnitt hat sich dann Schritt für Schritt zusammengefügt und dann wurde noch ein Colorgrading erstellt.

Für den Film wurde nur eine Canon C100 verwendet. Zu Beginn wurde noch überlegt ein Schulterstativ oder ein Einbeinstativ mitzunehmen. Dies wäre im vollen Club jedoch nicht sehr angenehm gewesen und man wäre nicht mehr so Mobil gewesen.

Fazit
Das Video war eine Herausforderung. Es war mein erster Aftermovie den ich erstellt hatte und war vor dem Dreh schon ziemlich nervös ob ich die gewünschte Qualität von mir und dem Kunden erreiche. Die grössten Schwierigkeiten waren die Zeiten. Da an so einer Clubnacht so viel gleichzeitig passiert, muss man immer am richtigen Ort sein. Mit den einten Artists die Essenszene drehen und dann regelrecht aus dem Restaurant sprinten, um an den Flughafen zu fahren, da man sonst die restlichen Artists zu spät abholt, und dann am Flughafen feststellt, dass beide Flüge verspätet sind. Von solchen Sachen sollte man sich nicht beeinflussen lassen und einfach mit dem Flow gehen.
Es hat mir sehr viel Spass gemacht so ein Projekt anzugehen, welches mir wiedermal richtig Bammel gemacht hat.
Das wichtigste das ich aus diesem Projekt mitnehme, ist das eine gute Datenstruktur vor dem Schnitt einem das Leben so viel leichter machen kann.

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