Eine neue Kunst

Ein bisschen Luxus im Kaffee: Latte Art ist eine sehr junge Kunst. Die Interessensgruppe um Latte Art wächst aber stetig. Mittlerweile gibt es sogar diverse Meisterschaften. Die Kunst besteht daraus, aus einem Espresso und Milchschaum ein kleines Kunstwerk zu erschaffen. Die Vielfalt der Muster ist beinahe unbegrenzt.

Diese Art von Kunst, kann man mit zwei Kaffeegetränken ausführen; dem Cappuccino und dem Caffè Latte. Diese Kaffees bestehen aus einem Espresso, Milch und Milchschaum. Der Unterschied zwischen dem Cappuccino und dem Caffè Latte besteht lediglich darin, dass der Caffè Latte mehr Milch beinhaltet als der Cappuccino. Ein weiteres Getränk, welches aus diesen Komponenten besteht, ist der Latte Macchiato. Dieser hat aber eine andere Zubereitungsart und ist deshalb für die Latte Art ungeeignet.

Im hochen Glas: Latte Macchiato In kleiner Tasse: Cappuccino In grosser Tasse: Caffé Latté

Im hochen Glas: Latte Macchiato
In kleiner Tasse: Cappuccino
In grosser Tasse: Caffè Latte

Ausserdem gibt es auch verschiedene Wege, ein Muster in den Schaum des Cappuccinos oder Caffè Latte zu zaubern. Man kann beispielsweise einen Zahnstocher benutzen (Zahnstocher in braune Brühe tunken und dann im weissen Schaum zeichnen), oder mit Löffel einen Schaumberg bauen und anschliessend ebenfalls mit dem Zahnstocher aufmotzen.

Das Giessen des Musters als Latte Art.

Das Giessen des Musters als Latte Art.

Die eleganteste Art des Zeichnen ist jedoch das Giessen der Muster. Wie diese Methode funktioniert und was dahinter steckt, könnt ihr euch in unserem Kurzfilm über Latte Art herausfinden!

Weitere Informationen über die Latte Art findest du hier: Infoboxen.

Kritik
von Nina Müller, Lisa Chiara Burth und Andrea Schädler

Ausgangslage

Ich (Nina) habe drei Saisons im Piazza in Laax gearbeitet. Dort haben ich und die anderen beiden Filmmitglieder die Latte Art kennengelernt. Im Piazza ist es üblich, dass die Cappuccinos und die Cafè Latte mit einem schönen Muster verziert werden. Fast bei jedem Kaffee wurde ich und meine Mitarbeiterinnen gefragt, wie diese Kaffeekunst funktioniert und wie lange man braucht, bis man es kann. Das hat mich auf die Idee gebracht, einen kurzes Tutorial darüber zu machen. Lisa und Andrea waren sofort Feuer und Flamme für die Idee.

Recherche

Da ich (Nina) zweimal einen Kaffeekurs besucht habe, ist mein Know How ziemlich gross über die Kaffeekunst und deshalb war auch kaum Recherche nötig. Nur über die Latte Art Meisterschaften musste ich noch ein paar Informationen sammeln.

Planung

Zuerst haben wir uns überlegt, was wir mit unserem Film vermitteln möchten. Anhand der Kernaussage und der von Nina vorbereiteten Grundgeschichte haben wir dann das Storyboard gemacht. Anschliessend überlegten wir, welches Material wir von der Technikausleihe brauchen werden. Um das Material mieten zu können, mussten wir zuerst wissen, wann wir im Piazza drehen konnten. Weiter kamen Hindernisse dazu wie Stosszeiten und Öffnungszeiten im Café. Als ein Termin und die passende Uhrzeit gefunden waren, reservierten wir unser Technikmaterial und dann konnte es auch schon losgehen.

Umsetzung

Die Umsetzung war erfolgreich. Unsere Vorbereitungen waren ausreichend, es hatte nicht viele Gäste im Piazza und Jasmin, unsere Protagonistin, hatte ihren Job auch sehr gut gemacht. Hintergrundgeräusche haben uns einige Aufnahmen zerstört. Dies haben wir leider erst im Nachhinein gemerkt. Einige Filmaufnahmen von den Kaffees waren überbelichtet und auch mit dem Color Grading nicht mehr zu retten. Da wir zwei Kameras hatten, haben wir alle Szenen mit zwei Einstellungen filmen können. Dies war nicht immer ganz einfach, da das Piazza Café beim Kassenbereich nicht sehr viel Platz bietet. Mit ein wenig Improvisation konnten wir aber alle Szenen erfolgreich mit zwei Kameras abfilmen. Insgesamt waren wir drei Stunden mit dem Dreh beschäftigt. Am Mittag mussten wir eine Pause einlegen, da um diese Uhrzeit viele Angestellte und Feriengäste ins Piazza Mittag essen gehen. Dies war aber in unsere Zeitberechnung inbegriffen. Mit dem Interview, welches wir mit Jasmin Arpagaus gedreht haben, konnten wir den Dreh erfolgreich abschliessen.

Selbstreflexion und Herausforderungen

Selbstkritik Andrea

Bei der Nachbearbeitung des Films war ich für das Colorgrading zuständig. Das war für mich eine interessante Herausforderung, um sattelfester im Umgang mit After Effects zu werden. Denn bisher habe ich Filme immer so gut es geht in Premiere Pro bearbeitet. Bei diesem Film brachte Premiere aber zu wenig Möglichkeiten mit.

Das Interview mit Jasmin Arpagaus war von der Aufnahme her sehr rot-stichig, was sich in Premiere gut bearbeiten liess. Problematischer wurde es mit dem roten Hintergrund, der bei der Seitenaufnahme im Profil viel dunkler war.  Die Nachaufnahmen der Kaffes hingegen waren viel zu überbeleuchtet, so dass man das Muster fast nicht mehr erkennen konnte. Mit einer Maske in After Effects liessen sich diese Mängel gut beheben und ich bin mit dem End-Ergebnis ganz zufrieden. Leider gab es Stellen im Film, die so sehr überbelichtet waren, dass auch in After Effects eine Nachbearbeitung nicht mehr möglich war.

Um den Workflow ein wenig zu beschleunigen, würde ich in Zukunft in Premiere Pro nur noch die groben Bearbeitungen vornehmen und die schwierigen Stellen gleich in After Effects machen. So versuchte ich z.B. stundenlang in Premiere den roten Hintergrund einigermassen gleichmässig zu bearbeiten, wobei es in After Effects innerhalb weniger Minuten erledigt war.

Im Nachinein bin ich froh, hatte der Film einige Stellen, bei der das Colorgrading nicht optimal war, denn so musste ich trotz Respekt von diesem grossen Bearbeitungs-Programm, After Effects benutzen.

Selbstreflexion von Lisa Burth

Ich fand den Film von Anfang an ein sehr interessantes Projekt. Mich reizte das Filmen dieses feinfühligen Handwerks. Die Dreharbeiten liefen eigentlich reibungslos ab, ausser das Licht und die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten hinter dem Tresen machte uns wenig zu schaffen. Dies bemerkte ich auch beim Schneiden des Filmes. Bei den Aufnahmen hatte ich oft ungewollte Schatten, weil der Raum hinter dem Tresen so eng war. Ich denke, dass ich nächstes Mal mehr ein Auge darauf werfen werde. Es ist schade, wenn man gute Aufnahmen nicht nehmen kann, wegen solchen Kleinigkeiten. Ich denke, wir hätten vor allem ein externes Licht nehmen sollen. Oft habe ich beim Schneiden bemerkt, dass es manchmal dunkle Stellen gab, welche man nicht aufhellen konnte, da folglich das Muster auf dem Kaffee nicht mehr zu sehen war. Trotz der guten Arbeit von Andrea beim Color Grading konnten wird dieses Malheur nicht vollständig beseitigen. Beim Schneiden kam noch die Schwierigkeit auf, dass die Protagonistin auf den Aufnahmen viel redete. Deshalb konnte ich nicht immer alle Aufnahmen brauchen, weil einige davon ohne Ton besser wirkten und durch ihr langen Monologe unbrauchbar wurden. Ich umging dieses Problem am Anfang so, dass ich ihre Stimme ganz raus nahm und nur noch die Hintergrundgeräusche laufen liess. Wir alle waren uns einig, dass der Film die Erklärungen bei der Fertigung des Kaffees nicht braucht, da der Hauptfokus auf Latte-Art bezieht. Im Grossen und Ganzen habe ich sehr viel gelernt beim Filmen sowie beim Schneiden und es hat mir grossen Spass gemacht. Ich konnte aus meinen Fehlern lernen und werde diese beim nächsten Projekt mit Sicherheit mehr beachten.

Selbstreflexion Nina Müller

Ich freute mich sehr auf dieses Filmprojekt. Da ich ja selbst einige Zeit im Piazza Café gearbeitet habe und diese Kunst also auch ausgeübt hatte, war ich mit sehr viel Herzblut bei dem Projekt dabei. Meine Aufgabe war es, die Grundzüge der Story zu kreieren. Ich überlegte mir also, welche Fragen bezüglich der Latte Art mir während meiner Arbeit im Piazza Café am häufigsten gestellt wurden. Aus diesen Fragen und den wichtigsten Facts über die Latte Art erstellte ich die Story für den Film. Die Details haben wir dann als Gruppe besprochen. Weiter kümmerte ich mich um alle Aspekte, die mit der Location zusammen hingen und die mögliche Weiterverwendung des Films. Nachdem Lisa den Rohschnitt gemacht hatte, trafen wir uns und besprachen, was noch verbessert werden muss. Bei dieser Besprechung merkten wir, dass wir von unserer Grundidee – einem Tutorial abweichen müssen. Der Film wäre viel zu lange geworden. Also entschieden wir uns aus dem Filmmaterial einen Erklärvideo zu machen. Abschliessend kümmerte ich mich um den Text für den Digezzbeitrag und die Aufschaltung des Beitrags. Es war nicht ganz einfach Fakten über die Latte Art zu finden, da die Kunst sehr neu ist. Durch die beiden Kaffeekurse, die ich absolviert hatte, wusste ich zum Glück bereits viel über diese neuartige Kunst. Mir hat das Projekt sehr viel Spass gemacht, jedoch würde ich das nächste Mal ein Licht mitnehmen, da das Piazza Café eher dunkel ist.

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