«en route» – tanzend durch Südfrankreich

Im Auto sitzen, die Scheiben runterkurbeln und an schönen Sandstränden vorbeifahren – das war auch mein Klassiker im Sommer. Doch wie kann ich aus diesem Road Trip ein Video machen, das nicht genau so dem Standard entspricht, sondern aus der Masse heraussticht?

Dem Endprodukt den eigenen Touch dazugeben, ist wohl die beste Lösung für dieses Problem. Ich habe darum mein Hobby, das Tanzen, einfliessen lassen. So ist eine ganz neue Geschichte entstanden. Die Geschichte vom Schritt aus der Komfortzone: Ein Zelt, ein Bikini und ein Gaskocher. Alles in ein Auto packen und ohne einen konkreten Campingplatz als Ziel einfach losfahren. Herrliche Sommerferien! Dazu habe ich eine Kamera eingepackt und den Road Trip dokumentiert. Das Ziel war aber nicht, bloss schöne Bilder aneinanderzureihen; von diesen Filmen gibt es nämlich schon genug. Deshalb wollte ich es nicht zu irgendeinem, sondern zu meinem Road-Trip-Video machen: So legte ich ein sommerliches Lied auf und folgte mit einigen Bewegungen dem Rhythmus. Ich tanze nämlich leidenschaftlich gerne. Diese Leidenschaft liess ich in das Reisevideo einfliessen. Ein normaler Road Trip – mit meinem Touch.

Wir tun im Alltag viele normale und routinisierte Dinge. Das ist auch gut so. Doch manchmal braucht es einen Schritt aus der Komfortzone, um meine persönliche Normalität daraus zu machen. Es brauchte meine Überwindung, die starrenden Leute und mein Unwohlsein zu ignorieren und trotzdem zu tanzen. Nur durch diesen Schritt konnte das Video entstehen.

(fms)

Kritik
von Tamara Fehr

Idee

Ein Video der eigenen Ferien zu machen, ist zugegeben nicht die neuste Idee, die jemand haben kann. Da ich trotzdem ein Video meines Road Trips machen wollte, fragte ich mich, wie das Video herausstechen kann. Ich tanze gerne, also kam mir der Gedanke, meine Leidenschaft in dieses Projekt einfliessen zu lassen und so dem Road Trip Video eine ganz eigene Note zu geben. So entstand die Idee des tanzenden Road Trips.

Umsetzung

Choreografie
Damit ich meine Idee des getanzten Road Trips umsetzen konnte, brauchte ich ein Lied und die passende Choreografie. Die Wahl des Liedes habe ich mir nicht leicht gemacht, da es für meine Choreografie auch geeignet sein sollte und Änderungen im Rhythmus und der Lautstärke gewünscht sind. Als ich mich für ein Lied entschieden habe, machte ich mich an die Choreografie. Zwei verschiedene Varianten des Refrains und eine ganze Strophe habe ich choreografiert. Als Inspiration half mir meine Tanzerfahrung (die schon einige Jahre zurückliegt) und Choreografien, die ich bereits erlernt habe. Diese habe ich aber zu meinen eigenen abgeändert und so die Choreografie fürs Tanzvideo selber gemacht.

Rohmaterial
Gefilmt habe ich während der Sommerferien auf meinem Road Trip im Süden Frankreichs. Beim Sonnenaufgang oder während der Autofahrt, meist war die Kamera dabei. Wenn die Stimmung passte und nicht allzu viele Leute mich anstarrten, nahm ich an immer anderen Schauplätzen die Choreografie auf. Es brauchte natürlich Überwindung, hat mir aber trotzdem viel Spass bereitet. Die Aufnahmen habe ich während der zwei Wochen Ferien gemacht.

Postproduction
Das Videomaterial habe ich nun sortiert und zusammengeschnitten. Es war mir wichtig, dem Video eine kleine Geschichte mitzugeben. Also führte ich mich selbst ein, zeigte dann den Konflikt, wie ich mich zuerst nicht traue zu tanzen. Zum Schluss und zum Höhepunkt der Musik blüht der Tanz auf und das Video kann seine ganze Fülle entfalten.

Animation
Dann habe ich den Titel des Videos animiert, um dem Produkt das gewisse Etwas zu verleihen und auch die Details nicht zu vergessen.

Herausforderungen

Die grösste Herausforderung beim Filmen war das Tanzen. Es brauchte viel Überwindung, sich den Blicken zu stellen und sich trotzdem mit voller Energie zu bewegen. Es eine tolle Erfahrung, genau diese Angst zu überwinden und dazu zu stehen.

Eine weitere Herausforderung stellte sich in der Postproduction. Ich habe mir vor der Reise leider keine Geschichte überlegt, die ich erzählen könnte. Klar, ich bringe das neue Element Tanz in das Reisevideo, trotzdem würde eine kleine Geschichte diese Aussage unterstützen. Da ich mir die Geschichte aber nicht vor dem Filmen überlegt habe, war es in der Postproduction schwierig, aus den gemachten Aufnahmen eine Geschichte zu formen. Das nehme ich mir natürlich zu Herzen. In Zukunft ist es noch wichtiger, sich vor dem Filmen nicht nur über die neuen Elemente, sondern auch bei einem normalen Reisevideo über die Geschichte im Hintergrund Gedanken zu machen.

Fazit

An meinem tanzenden Road Trip bin ich nicht nur persönlich, sondern auch ich als Geschichtenerzählerin gewachsen. Ich habe gelernt, zu meiner Leidenschaft zu stehen, sie auszuleben und dadurch Normales und Alltägliches zu meinem Ding zu machen. Ausserdem habe ich dazugelernt, was es heisst, eine Geschichte zu erzählen. Es ist schwierig, aus dem Videomaterial eine herauszulesen. Das nächste Mal will ich die Geschichte im Kopf haben und sie dann umsetzen. Basic, ich weiss. Aber ich musste es am eigenen Körper erfahren, um es zu lernen.

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