Entwurzelt

Man sieht sie immer öfter – sogenannte Cinemagraphs. Bilder, die auf den ersten Blick wie ein normale Fotos wirken, auf den zweiten aber kleine, loopende Bewegungen enthalten. So kann ein Cinemagraph viel mehr Emotionen und Informationen vermitteln als ein Standbild.

Überall begegnen uns im Alltag Dinge, die ursprünglich woanders herkommen. Sie sind fremd, wurden aus ihrer Heimat entwurzelt. Genau diese Dinge haben wir versucht, in unseren Cinemagraphs festzuhalten. Um dem ganzen mehr Eindruck zu verleihen, wurden die Cinemagraphs vertont. Einmal mit dem originalen Ton, so wie man ihn kennt, und einmal mit Ton, so wie man ihn kennen sollte.

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

Wie es ist:

Wie es sein sollte:

(lhu)

Kritik
von Nicola Hasler und Alina Haag

Idee
Die Wirkung von Cinemagraphs fasziniert uns. Oft haben wir uns die Frage gestellt, wie solche genau umgesetzt werden. Deshalb wollten es selbst einmal auszuprobieren. Um dem Ganzen einen Rahmen zu geben, einigten wir uns auf das Thema “Entwurzelt”. Wir überlegten uns verschiedene Sujets aus dem Alltag, welche nicht wirklich in die Umgebung passen. Schwierig daran war, sich immer zu überlegen, wie es dann als Cinemagraph funktionieren konnte. Es mussten Bewegungen sein, die nicht zu gross aber doch sichtbar sind und sich loopen lassen. Denn nur so entsteht ein schönes, endloses GIF.

Aufnahmen
Die erste Frage die sich uns stellte war: macht man eigentlich ein Video oder ein Foto? Nach einigen Recherchen haben wir herausgefunden, dass beides funktionieren würde, es mit Video aber wesentlich einfacher ist. Also haben wir die Videokamera Sony A7s benutzt, und für die Tonaufnahmen einen ZOOM H6 Recorder. Da sich das Standbild möglichst nicht bewegen darf, ist ein Stativ unumgänglich.

Am Anfang des Prozesses haben wir eine Probeaufnahme gemacht. Wir haben eine PET-Flasche am Strand gefilmt und wollten, dass sie sich nur leicht vor und zurück bewegte. Was wir aber nicht berücksichtigt haben war, dass sie zwar mit einer Welle an den Strand gespült wird, nicht aber wieder zurück ins Meer. Später mussten wir dann merken, dass so keine schöne Endlosschleife entstehen kann. Auch beim zweiten Versuch im See, hat die Umsetzung nicht funktioniert.

Allgemein brauchte es sehr viel Planung im Voraus. Wir mussten uns jeweils sehr gut überlegen, wie wir schlussendlich die Maske setzen konnten, damit Hintergrund und Vordergrund sich nicht in den Weg kamen. Besonders bei den Tieren war dies schwierig, da diese ständig in Bewegung sind und sich so die Maske verschob. Deshalb haben wir bei den Tieren den Hintergrund selbst bewegen lassen (Wind, Wasser), das Tier aber nicht.

Den Originalton haben wir mit einem ZOOM aufgenommen. Der Ton der “ursprünglichen” Herkunft haben wir aus einer freien Sound-Library heruntergeladen und passend zum Cinemagraph zusammengeschnitten.

Bearbeitung
Die Probeaufnahme der PET-Flasche haben wir zuerst in Photoshop importiert. Dann haben wir versucht, die Frames rückwärts abzuspielen, damit sich die Flasche scheinbar wieder zurück ins Meer bewegt. Dies hat aber sehr unglaubwürdig ausgesehen. Also wussten wir, dass wir bei den richtigen Aufnahmen an die Loops denken müssen. Gesagt getan: bei der ersten Aufnahme mit der Milch, hat dies super geklappt. Allerdings haben wir dann gemerkt, dass man mit Photoshop an einige Grenzen stösst. Wir mussten die Maskierung für das bewegende Element animieren, da der Milchstrahl nicht schön gleichmässig fliesst und sich das Glas füllt. Also haben wir umgedacht und die Bearbeitung ins Premiere Pro verschoben. Da kann man die Maske Frame für Frame anpassen und kriegt so ein schöneres Ergebnis. Nach dem Color Grading haben wir die Cinemagraphs schliesslich als Videos exportiert, um keine Qualität und Farben zu verlieren, was bei GIF’s der Fall wäre.

Zu Beginn haben wir eine eigene Wordpress-Seite aufgesetzt und unsere finalen Cinemagraphs dort hochgeladen. Schlussendlich aber haben wir uns dann entschieden, doch keinen eigenen Webserver einzurichten, sondern die Cinemagraphs direkt über YouTube auf Digezz einzubinden.

Fazit
Cinemagraphs sind eine tolle Art, ein Foto etwas spannender zu machen. Dies funktioniert auch bei unseren Endprodukten und wir sind zufrieden. Wir haben uns im Team sehr gut ergänzt und konnten beide unser Können und Wissen in die Arbeit einbringen und eine neue Erfahrung sammeln.

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