Auftrag
Eine Studienkollegin erhielt von einer ehemaligen Arbeitskollegin die Anfrage, ob sie nicht ihren Hochzeitstag festhalten könnte. Da sie aber keine Zeit hatte fragte sie kurzfristig uns an. Wir haben uns reiflich überlegt ob wir den Auftrag annehmen sollen. Denn einerseits hat es uns seit längerem gereizt einmal eine Hochzeit zu begleiten, andererseits wussten wir nicht ob wir dafür gewappnet sind. Immerhin soll dieser ja angeblich der schönste Tag des Lebens sein, was wenn wir die Erwartungen nicht erfüllen können?
Da wir das Brautpaar nicht kannten, wussten wir auch nicht genau welche Qualitätsansprüche sie haben. Sie wünschten sich, dass wir die Trauung, Apero, Abendessen und Beiträge bis zum ersten Tanz des Paares begleiten.
Planung
Damit wir optimal auf den grossen Tag vorbereitet waren und keinen wichtigen Moment verpassten, haben wir im Voraus gemeinsam mit dem Trauzeugen eine Liste erstellt. In dieser Liste sind die wichtigsten Momente notiert, die wir unbedingt filmen mussten. Die Vorbereitung eines solchen Auftrages sollte man nicht unterschätzen. Denn man muss nicht nur alle wichtigen Momente aufnehmen, sondern auch die richtigen Menschen. Das Brautpaar möchte in ihren Videos lieber ihre Liebsten sehen anstatt einen Bekannten. Die Organisation seitens des Paares war sehr gut. Ein Trauzeuge hat uns im Voraus alle Fragen beantwortet und alles für uns organisiert. Auch durften wir in einem Hotel in der Nähe übernachten, da wir eine zweistündige Anfahrt hatten.
Material
Wir konnten auf unser eigenes und Material der HTW Ausleihe zurückgreifen.
2x Canon 5D Mark III
1x C100
1x Canon 70-200mm f2.8
1x Canon 16-35mm f2.8
1x Canon 24-70mm f2.8
2x Kopfhörer
2x LCD Monitor-Set
1x Zoom H6
1x Rode Videomic
2x Videostativ
1x Einbeinstativ
1x Schulterstativ FieldRunner
Akkus und Speicherkarten en masse
Herausforderung
Da wir sehr viel Material hatten, waren wir ein eher träges Gespann. Der Wechsel zwischen den drei Locations Kirche, Apéro und Abendprogramm musste deshalb sehr schnell erfolgen. So waren wir mit dem Abbau in der Kirche gerade fertig und fuhren zur Apéro-Location als wir bemerkten, dass das Brautpaar schon angefahren kam ehe wir unser Material wieder ausgepackt hatten. Dies war natürlich sehr schade, da wir gerne bessere Aufnahmen von ihrer Ankunft gemacht hätten.
Vorgehen
Nach so einem langen Tag hatten wir sehr viel Material, dass wir zuerst einmal sortieren mussten. Danach kamen mehrer Multicam-Schnitte an die Reihe, Audiosynchronisierung und und und. Dies alles war ein sehr langer Prozess, der unglaublich viele Nerven gekostet hat. Für den Trailer haben wir uns an dem bereits zusammengeschnittenen Material bedient. Dazu überlegten wir, welche Geschichte möchten wir erzählen? Was ist der Spannungsbogen? Möchten wir es chronologisch erzählen. So haben wir vier Punkte herausgearbeitet: Kirche, Apéro, Fotoshooting und Abend. Zu diesen haben wir weitere Inhaltspunkte notiert. Bei der Kirche waren die zum Beispiel: Eintreten, Musik, Ringe, Kuss und Details. Zu diesen Inhaltspunkten haben wir dann Bildmaterial gesucht und so den Trailer zusammengestellt.
Fazit
Ein nächstes Mal würden wir sehr gerne auch schon am Morgen dabei sein wenn das Brautpaar sich für den Tag ready macht und ihr Fotoshooting hat. Denn dort können sehr persönliche und emotionale Gefühle eingefangen werden, die einen Film bereichern. Materialtechnisch würden wir auch etwas abspecken damit wir mobiler sind.
Die Organisation, das Filmen und die Postproduktion waren allesamt herausfordernd. Wir sind sehr froh haben wir uns dennoch getraut (haha Wortspiel) und würden in Zukunft gerne wiedereinmal eine Hochzeit begleiten. Besonders glücklich sind wir über das positive Feedback der Hochzeitsgesellschaft, die sich sehr über das Endprodukt gefreut hat.
