Erlebnisweg «Brenzikofen»

Themenwege waren der Ursprung der heutigen Erlebniswege. Der Hintergrundgedanke der damaligen Themenwege war der Naturschutz. Durch die vorgegebenen Routen sollten die Besucher durch ein Naturgebiet geführt werden, ohne den Naturraum zu beschädigen. Laut dem Naturschutz wurden die Pfade vermehrt dafür genutzt, den Besuchern Wissen zur Umgebung durch eigenes Handeln zu vermitteln. Damit war der Grundstein für die Entstehung der ersten Erlebniswege gelegt. Früher stand das Wissen, heute das Erlebnis im Vordergrund. Der Ort hat grossen Einfluss auf das Erlebnis, so kann das Erlebte nicht an einem anderen Ort wiederholt werden.

Auf dem Erlebnisweg werden die Besucher durch ein bestimmtes Thema geführt. Auf dem gesteckten Weg sind verschiedene Posten platziert, welche dem Besucher das Thema näher bringt. Man kann aktiv mitmachen und an den Posten verschiedene Aufgaben lösen. Die Aufgaben und Rätsel haben direkten Bezug zur Umgebung. Das bedeutet, sie sind dem Gesamtthema des Weges untergeordnet und informieren darüber. Der rote Faden führt durch den Erlebnisweg, von Posten zu Posten.

Die Ziele

Durch den Erlebnisweg will der Gemeinderat Brenzikofen folgende Ziele erreichen:

  • Die Attraktivität des Dorfes fördern.
  • Das Dorf für Besucher aus der näheren Umgebung interessanter gestalten, und dem Dorf einen wirtschaftlichen Mehrwert bringen.
  • Durch Spenden und Sponsoring finanzieren und zu einen späteren Zeitpunkt selbsttragend sein.

Gemeinsame Ziele mit Macharten GmbH:

  • Starke Verbindung des Erlebniswegs mit der Natur.
  • Sensibilisierung der regionalen Tier- und Pflanzenwelt.

Der Erlebnisweg Brenzikofen setzt folgende Schwerpunkte bei der Wissensvermittlung:

  • Geschichte rund um Brenzikofen, die Rotache und deren Gold, sowie die Schweiz.
  • Sagen zu den «Gäng-das» und zur Rotache.
  • Das traditionelle Handwerk der Goldschmiede, Goldschläger und Schmiede, im Vergleich von früher zu heute.
  • Tier- und Pflanzenwelt im Wald rund um Brenzikofen, mit deren Gemeinsamkeit zum Gold.
  • Sinne schärfen, Bewegungen und Geräusche stärker wahrnehmen, Natur respektieren und Erholung darin finden.
  • Die Besucher entfalten sich in ihrer Kreativität und Fantasie zum Thema Gold.

Das Motto:

In unserer schnelllebigen Welt wird oft vergessen, woher die Materialen stammen, und dass die Ressourcen dazu begrenzt sind. Darauf möchten die Entwickler des Erlebnisweges den Besucher Aufmerksam machen. Deshalb das Motto «nimm so weni wi nötig, u so vil für gnue!». 

Besucher

Die Besucher können während des Ausfluges ein regionales Produkt kaufen oder im örtlichen Restaurant konsumieren. Die Erfahrungen und Eindrücke, die die Besucher vom Erlebnisweg mit nach Hause nehmen, werden Freunden und Bekannten weitererzählt, sodass auch diese bald den Erlebnisweg besuchen kommen. Der Erlebnisweg Brenzikofen soll kein Unikat bleiben. Ziel ist es, dass in den Gemeinden im Verwaltungskreis Bern-Mittelland viele weitere solche Erlebniswege entstehen. Diese können sich untereinander vernetzen und gegenseitig empfehlen. Die Besucher sollen nach dem Ausflug Lust auf mehr kriegen, und sich auf die Entdeckung der Erlebnisweg-Kette begeben.

Erlebnisweg Brenzikofen

Der Erlebnisweg Brenzikofen war ursprünglich nicht geplant. Der Spielplatz auf dem Schulareal Brenzikofen sollte naturnah erneuert werden. Da die Gemeinde Brenzikofen über ein eher kleines Budget verfügt, wurden sie auf das Schreiben der Regionalkonferenz Bern-Mitteland aufmerksam. Naturnahe Spielplätze werden finanziell unterstützt. Weil sich der Spielplatz auf dem Schulareal befindet, kann dieser öffentlich Platz nicht genügend genutzt werden. Daraus entstand die Idee, einen neuen, naturnahen Spielplatz im Wald an der «Rotache», dem Dorfbach, zu gestalten. Es wurde aber schnell entschieden, dass ein Wald-Spielplatz keinen Sinn macht, da die Natur an sich genügend Möglichkeiten zum Spielen und Verweilen bietet.

Diese Erkenntnis legte den Grundstein für den Erlebnisweg. Ursprünglich sollte der Erlebnisweg für alle Generationen attraktiv gestaltet sein. Schnell war klar, dass die Interessen der verschiedenen Generationen weit auseinander reichen, und nicht alle Wünsche und Bedürfnisse gedeckt werden können. Deshalb wurden die Zielgruppen segmentiert und richten sich nun an die jüngere Generation und Familien. Um ein Einheitsbild zu erschaffen, welches in den Köpfen hängen bleibt, und durch den Erlebnisweg geleitet, wurden die «Gäng-das» ins Leben gerufen. Es sind Fabelwesen, welche mit dem Thema des jeweiligen Erlebniswegs übereinstimmen. Dieses Konzept gilt nicht nur für den Erlebnisweg Brenzikofen, sondern soll auch für weitere Erlebniswege gelten. So bekommt jeder Erlebnisweg einen «Gäng-da», welcher zum Gesamtthema des Weges passt.

Mit der Vorgeschichte der «Rotache» und dem Goldwaschen besteht bereits ein optimales Gesamtthema für den Erlebnisweg Brenzikofen. Darauf gestützt entstand der «Gold-Gäng-da», welcher das Symbol für den Erlebnisweg Brenzikofen bildet, und die Besucher durch die verschiedenen Posten und Aufgaben begleitet.

Wichtig für das Bestehen des Erlebniswegs ist unter anderem die Erreichbarkeit. Zwischen Thun und Bern ist das kleine Dorf Brenzikofen optimal gelegen und kann einfach mit dem Öffentlichen Verkehr erreicht werden.

Die «Gäng-das»

Die Gäng-das sind Fabelwesen, die wie Zwerge aussehen. Es gibt fünf «Haupt-Gäng-das»,die in Bern im Mattequartier leben. Jeder von ihnen hat einen eigenen Charakter und eigene Fähigkeiten. Sie sind alle sehr geschickt in handwerklichen Tätigkeiten und schützen die Natur- und Tierwelt.

Neben den fünf «Haupt-Gäng-das» gibt es für jeden Erlebnisweg einen eigenen Gäng-da mit seinen Charakterzügen und Fähigkeiten. In Brenzikofen ist der «Gold-Gäng-da» Zuhause. Er fühlt sich von allem was glänzt, angezogen. Auf der Suche nach dem Ursprung des Goldes, hat er die Stadt Bern verlassen und ist auf seiner Suche auf das Gold in der «Rotache» gestossen. Er beschloss dort zu bleiben. Damit das Gold über die Rotache und die Aare bis nach Bern transportiert werden kann, verarbeitet er das Gold in Goldkugeln. Er ist der erste Gäng-da, welcher von Bern weggezogen ist. Er fühlt sich in seinem neuen Zuhause an der Rotache wohl, und ist mit seinem Goldschmiedberuf zufrieden.

Goldwaschen in der «Rotache»

Bereits in der Antike – zu Zeiten der alten Ägypter, Griechen und Römer – wurde das Goldwaschen praktiziert. Das Goldwaschen gilt vor allem als Methode zum Aufspüren von Gold aus Flüssen und Bächen, in die durch Verwitterung von goldhaltigem Gestein kleine Goldpartikel gespült werden. Weil Gold schwerer ist als Gestein, wird es vom Wasser langsamer transportiert und bleibt schliesslich in den tieferen Lagen des Flussbettes liegen.

Von der Antike bis heute hat sich nichts Wesentliches an der Technik des Goldwaschens verändert. Ausgerüstet mit einfachsten Hilfsmitteln, zum Beispiel einem Sichertrog oder einer Waschrinne, versucht man das Gold aus dem Flusssand heraus zu filtern. Ein Sprichwort besagt: «Gold liegt da, wo man es findet». So ist auch die Rotache dafür bekannt, dass Flussgold gefunden wird. Noch heute finden Goldwäscher dort das glänzende Metall. Deshalb war schnell klar, dass die Rotache unbedingt in den Erlebnisweg mit einbezogen werden muss, da das Thema Gold eine wichtige Rolle spielt.

Onlineplattform

Die Onlineplattform erlebnisweg-brenzikofen.ch soll helfen, die Bekanntheit des Erlebniswegs weiter zu fördern. Da heutzutage beinahe alles digital zu erreichen ist, ist es umso wichtiger, dass auch der Erlebnisweg online zu finden ist. Ausserdem stehen dabei Funktionen im Vordergrund, die analog nicht möglich wären. Dazu gehört zum Beispiel die individuelle Anzeige des Anfahrtswegs. Weitere Informationen zum Projekt und zum Erlebnisweg könnt ihr auf der Webseite ansehen. Bilder der schönen Landschaft, Ausschnitte, Erlebnisse von Besuchern und Events werden in der Galerie angezeigt und bieten einen farbenfrohen Eindruck zum Erlebnis.

Tauch ein in die Welt der «Gäng-das», des Goldes und verfolge den Erlebnisweg Brenzikofen.

(mm)

Kritik
von Pascal Lüthi

Reflexion 

Weil ich in Brenzikofen wohne und mit meinen multimedialen Kenntnissen etwas für die Gemeinde bewirken wollte, habe ich gerne die Webseite des Erlebniswegs Brenzikofen erarbeitet.

Ich fand es sehr spannend, Teil dieses Projekts zu sein und meine Wohngemeinde damit unterstützen zu können. Ich habe Einsicht erhalten in die verschiedenen Bereiche und Abklärungen die es braucht, um ein von aussen gesehen simples Projekt zu realisieren. Dennoch steckt viel mehr dahinter. Es gibt zig verschiedene kleinere und grössere Probleme die auftauchen können und das Ganze um Meilen zurückwerfen können. So soll es auch bei dieser Planung und Durchführung nicht anders gewesen sein. Als bereits vieles geklärt und verarbeitet war, gab es Komplikationen mit dem Bodenrecht an einem Posten des Erlebniswegs. Dies hatte zur Folge, dass alle folgenden Arbeiten eingestellt werden mussten und zuerst eine Lösung für das aufgetretene Problem gefunden werden musste. Auch für mich, der eher im Hintergrund tätig war, hatte dies Folgen. Auf der Webseite hatte ich bereits den Standort und die Informationen zu diesem Posten aufgeschaltet. Auch auf der Karte war er bereits ersichtlich und musste wieder entfernt werden. So wird der Erlebnisweg Brenzikofen auch künftig noch einige Hindernisse zu bewältigen haben. Denn das Projekt ist noch nicht vollendet. Auch meine Arbeit ist somit noch nicht fertig und werde die Webseite den Fortschritten laufend anpassen.

Die Kommunikation mit den verschiedenen beteiligten Parteien hat dafür umso besser funktioniert. Es hat mir sehr viel Freude bereitet mich mit den Beteiligten auszutauschen und von ihnen und ihrer Arbeit zu erfahren.

Sehr viel wurde mir selber überlassen. So war ich extrem frei, was die Gestaltung der Webseite anbelangt. Fast immer wurden meine Vorschläge und Ideen gutgeheissen und nur wenig musste ich mich fügen. Natürlich gab es trotzdem ein paar Richtlinien an die ich mich zu halten hatte, welche mir aber keine grossen Schwierigkeiten bereiteten.

Insgesamt ist und wird das Projekt ein voller Erfolg und ich freue mich bereits auf die weiteren Zusammenarbeiten und Herausforderungen die ich mitbewältigen darf.

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