“Es isch emol…” eine Hommage an Trudi Gerster gewesen.

Märchen begleiten uns seit ewigen Zeiten. Und das Erzählen dieser ist auch seit jeher eine Kunst. Die Perfektion dieser Fähigkeit trägt einen Namen: Trudi Gerster. Die Märchenkönigin unserer schönen Schweiz. Wer Ihre Märchen nicht kennt, der hat, so behaupte ich, nicht gelebt!

Trudi Gerster war ein St. Galler Urgestein. Sie wurde im Jahr 1919 in der Ostschweizer Stadt geboren, wuchs dort auf und absolvierte auch dort Ihre Matura. Mit 20 Jahren, also im Jahr 1939, wurde Sie im Kinderparadies der Landesausstellung als Märchenfee engagiert. Niemandem war klar, dass durch dieses Engagement der Grundstein zu einem grossen Leben oder gar einer Legende gesetzt wird.

In den Jahren danach machte sie eine Ausbildung zur Schauspielerin an der Schauspielschule Zürich und gründete danach eine Familie. Sie hatte zwei Kinder und war in Ihrem Leben zwei Mal verheiratet. Am 27.04.2013 durfte sie dann im Kreise Ihrer Familie ruhig einschlafen.
Was sie aber konstant durch ihr ganzes Leben hinweg begleitete, war Märchen erzählen. Sie erzählte, stets neben Studium und Familie, immer wieder Märchen. Sie arbeitete auch für das Schweizer Radio DRS und hatte Gastspiele in der ganzen Schweiz.

Trudi Gerster: Märchentante und Märchenonkel in einer Person. Märchenkönigin, die über allem thront; fast gar über dem Märchen selbst.

In einem Selbstversuch habe ich nun probiert, es Trudi Gerster gleich zu tun und mich im Märchenerzählen zu üben. Die Geschichte heisst: «Verflucht verliebt» und soll eine Serie von Geschichten werden, welche auch meine persönliche Entwicklung als Märchenonkel aufzeigt.

verflucht_verliebt

Kritik
von Raphael Schmitz

Material
Tonstudio
Geschichte

Geschichte
Das Schreiben einer schönen Geschichte, welche den Zuschauer bei Laune hält ist eine anspruchsvolle Sache. Ich habe lange über der zweiseitigen, ersten Folge von «Verflucht verliebt» gebrütet, bis nun die Geschichte in der jetzigen Form stand. Es war schwierig, die richtige Mischung zwischen Spannung und Situationsbeschreibung zu finden, damit es zu einem schönen Märchen wird.

Audio
Die Aufnahme des Audiofiles war im Grundsatz reibungslos. Zeitmässig wurde ich allerdings überrascht, dass die Aufnahme von Text in der Menge von einer A4-Seite ca. zwei Stunden gedauert hat. Auch eine besondere Schwierigkeit stellte dar, dass ich das Märchen in Schriftdeutsch verfasst habe und es schlussendlich in der Sprache Trudi Gersters «Sanggallerdütsch» eingesprochen wurde. Für die nächste Folge von «Verflucht verliebt» werde ich den Text sicherlich noch zusätzlich in den Dialekt übersetzen, um die kleinen Ungereimtheiten der Wortwahl zu korrigieren.

Auch nicht perfekt gelungen ist mir die Betonung an allen Stellen. Die traurige, düstere Stimmung bei der Exposition vom Hauptdarsteller Untum müsste noch besser transportiert werden.

Fazit
Finde das Märchen bzw. die Hörgeschichte für den ersten Versuch einer solchen Produktion in Ordnung. Es gibt für die weiteren Folgen noch einige Punkte, die nach Verbesserung lechzen und Punkte, welche angepasst werden müssen. Ich hoffe, das Major Radio beinhaltet einen Teil «Hörbuch», wo die Grundlagen noch etwas besser vermittelt werden können, als in einem solchen Selbststudium.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar