Eve Joelle & The Thomandusties – Monsoon

Wenn gute Freunde gute Musik machen, ist der Gedanke ein Musikvideo zu produzieren naheliegend.

Einen Videoclip zu produzieren mag in der Zwischenzeit nicht mehr äusserst innovativ klingen. Deshalb wollten wir nicht irgendeinen Clip zu irgendeiner Story verfilmen, sondern suchten nach einer spezielleren Variante den Videoclip passend zum Lied umzusetzen. Wir hatten die Idee mehrschichtig zu arbeiten und mehrere mediale Elemente in das Musikvideo einzubauen. Die Umsetzung stellte uns vor einige Hürden, die wir fast alle überwinden konnten.

Monsoon, der Song der nahezu nach einem unkonventionellen Videoclip schreit.

Wir hörten uns das Lied wieder und immer wieder an, bis sich Bilder dazu in unseren Köpfen entwickelten. Wir liessen unserer Kreativität und unseren Ideen dabei freien Lauf.

Inspiriert von der Melodie, dem Songtext, der Band und von bereits existierenden Musikvideos, entstand unser erstes eigenes Musikvideo. Ein Musikvideo das ein Bisschen anders ist.

Kritik
von Elisa Ziegler, Lisa Erard und Noam Pfluger

ABLAUF

Idee
Da wir den neuen Produktionsraum mit dem Studio und der Regie kennenlernen wollten, war uns schnell klar: Ab ins Studio!

„Ein Musikvideo einmal etwas anders“, dachten wir uns. So kam uns die Idee selbst gefilmtes Material auf Menschen zu projizieren. Das war der grobe Plan zu Beginn – gar nicht so einfach wie es klingen mag.

Vorbereitung und Planung
Der Song „Monsoon“ stand fest, wie auch die Grundidee, Sujets während der Performance mit einem Beamer auf die Bandmitglieder zu projizieren.

Diese Sujets mussten im Voraus gefilmt werden. Mit einer knappen Shotlist und ohne Storyboard verlief dieser Dreh zu unkoordiniert.

Nach einem halben Tag Filmen der Hintergrundbilder wurde uns bewusst, dass die gefilmten Szenen unbrauchbar sind. Kurzerhand haben wir den Drehtag am frühen Nachmittag abgebrochen. Wir überlegten uns nicht nur neue Aufnahmen, sondern begannen frühzeitig mit dem Zeichnen eines ausführlichen Storyboards.

Nach einem erneuten Brainstorming und mit einem durchdachteren Storyboard gelang es uns beim zweiten Anlauf, gute Aufnahmen für die Projektionen effizient zu erzielen.

In einem nächsten Schritt liessen wir uns das ganze Studio inklusive Regie von Mirko Fischli erklären und führten erste Tests mit den Beamerprojektionen durch.

Drehtag im Studio
Während den ersten Aufnahmen mit der Projektion der Sujets auf die Bandmitglieder viel uns sofort der störende Schattenwurf auf. Dieses Problem konnte durch das Positionieren des Beamers weit oben im Raum gelöst werden

Der weitere Verlauf verlief wie geplant. Jedoch hat sich der Drehtag ungewollt in die Länge gezogen, da beide Speicherkarten schon nach drei Stunden voll waren und dadurch eine kleine Panne entstanden ist. Der Drehtag zog sich so dann bis in die Nacht hinein.

Postproduction
Die riesigen Daten mussten zuerst sortiert werden.
Ein exaktes Schneiden auf die Musik und den Takt im ersten Durchgang war unumgänglich.
Das bedeutete genaustes Arbeiten bereits beim “Rohschnitt“, welcher so schon fast dem Feinschnitt entsprach. Dieser Prozess nahm fünf ganze Arbeitstage in Anspruch. Wir wollten den Schnitt dem Tempo des Liedes anpassen und versuchten Steigerungen und ruhige Teile im Song mit dem Schnitt zu unterstützen.

Nach dem Picture Lock mussten noch die Farbanpassungen gemacht werden. Wir wollten unserem Videoclip mit den Farben einen eignen speziellen Stil geben. Da die Beamerbilder trotz Weissabgleich alle anders wirkten, war es nicht ganz einfach einen einheitlichen Stil in den Videoclip zu bringen.
Das einzig Mühsame bei der Postproduction war, dass man auf Grund der grossen Daten den Zwischenstand des Videos nur ohne Unterbrechung anschauen konnte, wenn wir den Clip vorher herausgespielten.

FAZIT

Vorbereitung und Planung

Der erste Drehtag:
Durch den Abbruch des ersten Drehs der Natur-Sujets ging zwar wertvolle Zeit verloren, aber diese Reaktion stellte sich als sehr angemessen heraus. Dann am beim neu vereinbarten Drehtag waren wir dann um so produktiver und auch viel kreativer.

Das neue Studio:
Als erste Gruppe, die das neue Studio benutzen wollten, dachten wir kurz darüber nach die ganzen Aufnahmen doch nicht im Studio zu machen um Komplikationen aus dem Weg zu gehen. Bald war dieser Gedanke aber wieder vom Tisch, denn der Lerneffekt war es uns Wert.

Technische Probleme im Studio:
Während den Vorbereitungen einen Tag vor dem Drehtag fehlte uns das iPad zur Regie-Bedienung. Dumm gelaufen, denn Mirko hatte uns alle Funktionen auf dem iPad gezeigt und von dem Regie-Cockpit hatten wir keine Ahnung. Die Technikausleihe war geschlossen da es Wochenende war und wir hatten keine andere Wahl als das Studio über das Regie-Cockpit auszuprobieren und zu testen. Dafür können wir heute sagen, dass wir die Regie per iPad so wie auch per Regie-Cockpit bedienen können.

Drehtag im Studio

Beamerbild:
Der störende Schatten ist uns eigentlich bereits bei den Testaufnahmen aufgefallen aber wir hatten damals das Gefühl, er würde uns beim Dreh nicht weiter stören. Es wäre nötig gewesen bereits zu diesem Zeitpunkt kein Auge zu zu drücken und dieses Problem umgehend zu lösen.

Daten der Studiokameras:
Eigentlich wussten wir, dass die Black Magic Kameras viele Daten generieren. Aber in diesem Ausmass? Eine gute Erfahrung die uns, wohl auch im zukünftigen Berufsleben, einige Probleme ersparen wird.

Postproduction
Durch die intensive Planung inklusive dem durchdachten Storyboard im Voraus, erfreuten wir uns über den ziemlich einwandfreien Ablauf während der Postproduction. Und durch das jeweilige Herausspielen des Clips zur Vorschau ergab sich so automatisch die Möglichkeit einer jeweils dringend notwendigen Verschnaufpause.

Einzig das Problem des leicht glänzenden Gesichts der Sängerin konnten wir bis zum Schluss nicht beheben. Hier hätten wir bereits während dem Dreh reagieren sollen.

Wir sind jedoch mit dem Ergebnis grundsätzlich zufrieden und dankbar um die vielen Learnings während dem ganzen Prozess der Entstehung.

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