Every Second.

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft in den Fängen des Kapitalismus: Wir konsumieren im Überfluss und produzieren deutlich mehr als notwendig. Dabei wird leider zu oft ausgeblendet, dass dies auch auf Kosten ärmerer Länder geschieht, welche die Folgen unserer Gier nach Massenproduktion sowie das kollektive Desinteresse für konsequentes Recyceln ausbaden müssen.

Warum sollte man sich die Mühe machen, jeden Tag dieselbe mit Leitungswasser gefüllte Wasserflasche mit sich rumzutragen, wenn man doch auch jeden Tag ein anderes, neues Getränk kaufen kann? Warum sollte man leicht abgetragene Kleidung wieder in Form bringen, wenn man doch immer günstiger neue Kleider kaufen kann? Wir leben in einer Welt, in der wir praktisch zu jeder Zeit fast alles haben können. Dass dadurch die Freude an der Qualität zunehmend durch das Verlangen nach sinnloser Quantität ersetzt wird, ist nur einer der tragischen Nebeneffekte des Kapitalismus in unserer Gesellschaft.

Denn die vielen unnötigen Käufe von angeblichen Schnäppchen, die dann doch nur Schrott sind, dem vermeintlich wichtigen Vorrat, wie die dritte Packung Büroklammern à 1000 Stück und Sonstigem, führen zu unendlichen Müllbergen, die wir niemals so schnell beseitigen können, wie wir sie verursachen.

Ich finde es wichtig, dass man sein eigenes Kaufverhalten immer wieder hinterfragt und bewusst konsumiert, wie auch konsequent recycelt. Denn schliesslich kann die Quantität solcher Handlungen auch wieder zu mehr Qualität der Umwelt führen.

(sba)

Kritik
von Mirjam Rodehacke

Idee und Konzept

Im Zusammenhang mit meinem ersten Digezz-Projekt zum Thema Vergänglichkeit habe ich auch viel über die Auswirkungen der Massenproduktion und unserer Wegwerfgesellschaft nachgedacht. Da ich selbst weiss, dass es im Alltag manchmal mühsam ist, seinen Abfall bis zum nächsten Recycling-Container zu schleppen, als ihn einfach in die nächstbeste Mülltonne zu werfen, wollte ich ein Video erstellen, dass eben genau solche täglichen Momente anspricht. Denn obwohl viele ihren Haushaltsmüll systematisch trennen, darf man trotzdem nicht vernachlässigen, was unterwegs passiert.

Ich habe für das Videoformat bewusst nicht die meist üblichen  1920px x 1080px verwendet, sondern die Bildmasse von Smartphones. Damit wollte ich einen Schnappschuss ähnlichen Look erzielen, um einen Bezug zu den Handybildern herzustellen, die man so von Alltagssituationen macht.

Planung und Umsetzung

Als Erstes musste ich natürlich viele Bilder machen, mir war es vor allem wichtig, eine Bilderserie zu zeigen, welche die Produkte quasi von ihrer «schönen» Seite zeigt (deshalb auch der Burger als Beitragsbild) und eine darauffolgende, welche die Schattenseiten, also den übrig gebliebenen Abfall oder recycelbare Ware ins Zentrum stellt.

Fazit

Die Arbeit an diesem Projekt war sehr interessant für mich - nicht nur thematisch, sondern weil ich mich auch schön länger nicht mehr mit dem Fotografieren und der Bildbearbeitung befasst habe. Es war auch toll, dass es dadurch eine gute Abwechslung zu meinem anderen Projekt dargestellt hat, da mich hier auf ganz andere Dinge konzentrieren musste. Auch bei der musikalischen Untermalung habe ich mich noch mehr dazu gelernt, wie sie rhythmisch auf die verschiedenen Bilder und Schnitte wirken kann.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar