Idee
Wie so ziemlich jedes Kind spielte ich als erstes Instrument Blockflöte. Nach jahrelangem Unterricht stieg ich zur Klarinette auf, was mir auch nie wirklich gut gefiel. Viel mehr faszinierten mich die Klänge eines Klaviers. Doch da ein Klavier gross und teuer war, behielt ich mein Wunsch für mich.
Piano spielen zu lernen steht also schon, seit ich denken kann auf meiner Bucket-List. Nun war die Zeit gekommen, mich diesem Bullet-Point zu widmen. Wieso also kein Digezz-Projekt daraus machen?
Vorbereitung
Aller Anfang war schwer. Geplant war, das gesamte Experiment auf einem Midi Keyboard der HTW durchzuführen, welches sich an den Computer anschliessen lässt und die Klänge mithilfe einer Software aufnimmt und in guter Qualität speichert. Leider hat diese Idee nicht funktioniert, sodass ich sie verwerfen musste.
Zuerst benötigte ich mehrere Stunden, bis die Installation des Programms "Cubase" fehlerfrei verlaufen konnte und danach kostete mich das Googeln verschiedener Problemlösungen Zeit. All das, nur um am Ende festzustellen, dass ich das Programm und das Midi Keyboard nicht mehr verwenden werde. Denn die Töne hatten immer eine Sekunde Verzögerung, welche ich nicht vermeiden konnte. So entschied ich mich, mit meinem alten Kinder-Spielzeug-Keyboard das Projekt fortzusetzen und meine Fortschritte mit meiner Kamera und dem Video-Mikrofon festzuhalten.
Nachdem die Aufnahmetechnik geklärt war, suchte ich nach geeigneten Onlinekursen. Dies war gar nicht so leicht. Viele Kurse für blutige Anfänger kosten Geld und die Gratisversionen sind nicht sehr umfangreich. So sammelte ich jegliche Tutorials und verwendete schlussendlich drei davon.
Equipment
Keyboard Bontempi System 5 AT 808
Kamera Canon 80D
Mikrofon Rode Videomic Pro
Postproduction
Die Bearbeitung der Videos erfolgte im Premiere Pro mit einem jeweiligen Intro und Outro, welche ich im After Effects erstellte.
Blog
Die ausführliche Dokumentation meiner Höhen und Tiefen sind auf meinem Blog zu finden. Die Website habe ich mithilfe von Wordpress erstellt. Ich erstrebte ein schlichtes Layout, bei dem der Fokus auf den Videos und dem Text liegt und bei dem man möglichst nirgends unnötig klicken muss.
Fazit
Nach drei Monaten voller Geduld, Herausforderungen, Erfolgserlebnissen, dezenten Nervenzusammenbrüchen und antrainierten Fingermuskeln bin ich stolz, einer meiner Lieblingssongs, welcher bei HDpiano unter der Kategorie „advanced“ aufgeführt ist, als Anfängerin spielen zu können.
Es war spannend, herauszufinden, wie weit ich nur mithilfe von Tutorials kommen kann. Dennoch werde ich den Punkt auf meiner Bucket-List noch nicht durchstreichen. Trotz des Versuches plane ich, Unterrichtslektionen zu nehmen. Ich denke, für mich ist es besser, gewisse Dinge von einem Profi zu lernen, der mir wortwörtlich direkt auf die Finger schauen kann. Hinzu kommt, dass mir wahrscheinlich vieles erleichtert würde, wenn ich Noten lesen könnte. Alles in allem war das Experiment aber eine interessante und lehrreiche Erfahrung.