Experimentelles Musikvideo

Vier verrückte Jungs und vier experimentierfreudige Studenten wagen sich an ein experimentelles Musikvideo – was dann geschah, war unglaublich!

Inspiriert und begeistert vom Gesaffelstein Video Pursuit, wagten wir uns, zusammen mit der Band Streit/Wirth/Krieg, deren Bandname aus ihren Nachnamen gebildet wird, an unser Projekt Musikvideo! Nachdem wir uns zusammen mit den vier solothurner Jungs für ein Lied entschieden hatten, bestand unsere Aufgabe darin den Song je nach Rythmus und Taktveränderungen in Abschnitte zu unterteilen. Dann sammelten wir in einem kreativen Brainstorming was in unseren Köpfen brodelte und daraus entstanden neun verschiedene Ideen für Filmsequenzen. Vier davon mit der Band selbst und fünf mit Balletttänzerinnen der Tanzschule tanzerina in Chur. An zwei Drehtagen sperrten wir Brücken, lernten wie man ein Plié richtig ausführt, missachteten Fahrverbote, schleppten Material, chauffierten unsere Schauspieler von A nach B und wieder zurück, lachten, tanzten und improvisierten.

Doch die grosse Arbeit begann erst nach dem Dreh… Unser Experiment stellte sich nach der aufwändigen Zusammensetzung der gefilmten Szenen als nicht ganz gelungen heraus doch dank dem Plugin “Twitch” sind wir mit dem Ergebnis  zufriedener als erwartet.

So sieht das fertige Musikvideo aus:

Und so sah das Video ohne Twitches aus:

Kritik
von Manuel Wenk, Larissa Langone, Larissa Schneider und Sven Aeschlimann

Idee
Die Idee ein Musikvideo zu machen entstand, weil wir für unser Major (TV) eines als Semesterarbeit produzieren müssen. Wir haben verschiedene Bands angefragt und von zweien eine Zusage bekommen. So entstand die Idee eines fürs Major und eines für Digezz zu produzieren. Wir haben damit viel Aufwand auf uns genommen und mussten eine Menge Film- und Produktionstermine managen.

Drehtag und Postproduktion
Als wir uns für diese Art von Musikvideo entschieden, haben wir uns im Vorfeld viel zu wenig darüber informiert, wie man solche Szenen am besten filmt und auf was wir achten müssen. Während der Postproduktion ist uns dann aufgefallen, dass wir für die Übergangsszenen jeweils Dinge benutzen sollten, die im Format 16:9 sind, wie zum Beispiel der Fernseher oder das IPhone. Ausserdem hätten wir die Übergangsgegenstände immer waagerecht halten sollen, da es schwierig ist, die Sequenz beim Übergang an schräge Objekte anzupassen. Weiter hätten wir darauf achten sollen, dass wir mit der Kamera immer genau aus der Mitte des Übergangsgegenstandes fahren und die Ecken möglichst gleichzeitig im Bild erscheinen sollten. Auch ist es wichtig, Marker auf den Übergangsgegenständen zu setzen um das Tracking später zu erleichtern. Das haben wir leider erst am zweiten Drehtag gemacht. Wären diese elementaren Dinge beachtet worden, hätten wir in der Postproduktion viel Zeit und Nerven gespart. Als wir alle Szenen aneinanderreihten, hat uns das Ergebnis aufgrund der zuvor genannten Fehler nicht vollkommen überzeugt und wir waren uns einig, dass das gewisse Etwas fehlt. Zum Glück kennt einer unserer Gruppe das Plugin Twitch, welches unserem Musikvideo genau Das verleiht. Auch das hätten wir uns früher überlegen können und eine dementsprechende Recherche im Vorfeld durchführen können.

Team und Planung
Leider war die Planungsphase unseres Projekts viel zu kurz und zu ungenau, was wir während dem Dreh ganz klar gemerkt haben. Wir hätten uns bei gewissen Szenen vorher klarer absprechen müssen und die Aufgaben für jeden genau verteilen sollen. So war die Kommunikation mit der Band und den Schauspielerinnen am Drehtag nicht immer optimal. Wir mussten uns immer zuerst in der Gruppe einigen, statt dies im Vorfeld zu machen. So ging wertvolle Zeit verloren. Wir haben einmal mehr gemerkt, wie wichtig die Planungsphase ist und das wir die Vorarbeit nicht unterschätzen sollten. Ansonsten arbeiteten wir sehr gut im Team zusammen. Jeder hat mit angepackt und sein Möglichstes zum Gelingen des Projekts beigetragen. In der Postproduktions-Phase kann leider immer nur jemand am Projekt arbeiten. Wir haben das so gelöst, dass derjenige, der gerade am Projekt gearbeitet hat jeweils die neuste Version rausgerechnet und auf Google Drive geladen hat. So konnten wir uns regelmässig auf dem neusten Stand halten und Feedback/Inputs geben.

Wegen der Grösse des Projekts haben sich derjenige der zuletzt am Projekt gearbeitet hat und derjenige der als nächstes daran arbeitet für die Übergabe des Projekts rasch persönlich getroffen. Das kann bei einem nächsten Mal bestimmt auch elektronisch funktionieren. Dafür müssten wir die Rohdateien alle in einer übereinstimmenden Ordnerstruktur ablegen und könnten uns so nur das Projekt, zum Beispiel via Wetransfer, schicken. Somit würde uns das persönliche Treffen und so eine Menge Zeit erspart bleiben. Die Kommunikation über Neuerungen oder Anmerkungen könnten auch über Google Hangout stattfinden, bei dem man sich gegenseitig auf den Bildschirm sieht.

Dolly-Problem
Leider war der Dolly unserer Technikausleihe für zwei Monate nicht verfügbar und so mussten wir am ersten Drehtag improvisieren und ein nicht optimal geeignetes Dreibeinstativ mit viel zu kleinen Rädern für die Kamerafahrten benutzen. Ausserdem filmten wir einige Szenen mit der Steadycam aus dem Kofferraum des Autos. Da war dann das Problem, dass die Fahrten nicht hundert Prozent gerade nach hinten führen. Die Fahrten mit dem Dreibeinstativ erforderten einen einwandfreien Bodenbelag ohne Kieselsteine und andere Hindernisse, was die Planung der Drehorte erschwerte. Für das Location Scouting hatten wir dementsprechend länger und ein paar interessante Drehorte mussten wir deshalb streichen. Bei der Aufnahme in der Tiefgarage realisierten wir erst zu spät, dass die Bilder verwackelt sind. Im Video merkt man jetzt leider die Unebenheiten des Bodens. Wir hätten schon beim Testen des Dreibeinstativs handeln und einen geeigneteren Dolly besorgen sollen. Am zweiten Drehtag als wir den Dolly der Ausleihe benutzen konnten waren die Kamerafahrten um einiges problemloser und wir kamen schneller voran.

Tänzerinnen
Die Tanzschule tanzerina in Chur war sehr kooperativ und hat uns ihre Räumlichkeiten und vier Tänzerinnen zur Verfügung gestellt. Diese haben wir zwar vor dem Drehtag kennengelernt aber nie tanzen sehen. Es stellte sich heraus, dass eine der vier seit über einem Jahr nicht mehr mit den anderen Ballett tanzt und die Choreografien aus dem Ballettunterricht nicht kennt. Trotz dem Effort der drei anderen Tänzerinnen ihr die Abläufe so schnell wie möglich beizubringen entstand eine Wartezeit für uns. Wir waren sowieso zeitlich sehr unter Druck, weil die Räumlichkeiten nur bis zu einer gewissen Zeit verfügbar waren. Hier hätten wir die Tanzschule klarer informieren müssen welche Arten und wieviele Tanzabläufe wir von ihnen brauchen. Sie hätten sich dann besser vorbereiten oder eine Tänzerin, die die Choreos kennt, organisieren können.

Schärfe
Da all unsere Szenen one shots sind, mussten wir an jedem Drehort mehrere Male filmen bis wir die gewünschte Szene im Kasten hatten. Leider haben wir die erste gefilmte Szene nur auf dem kleinen Kamerabildschirm angeschaut und so nicht bemerkt, dass sie grösstenteils unscharf ist. Erst als jemand an der zweiten Location vorschlug das Material auf dem Laptop zu sichten, merkten wir, dass nicht alles scharf ist. Dieses Problem hätte sich entweder durch regelmässiges Kontrollieren am Laptop vermeiden lassen oder durch einen externen grösseren Bildschirm auf dem man die Schärfe besser sehen kann.

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