Fair Fashion: «Kleider machen Leute» – wirklich?

Es braucht 2720 Liter Wasser, um ein einziges T-Shirt zu produzieren. Das ist in etwa soviel, wie ein Mensch in drei Jahren trinkt. Schockiert? Für eine Jeans sind es mehr als dreimal so viel. Verrückt – vor allem wenn man bedenkt, dass Menschen rund 40 Prozent der Kleidung, die sie besitzen, gar nie tragen.

Diese Zahlen sind (leider) nicht frei erfunden, sondern bittere Fakten – zusammengetragen von Fashion Revolution. Eine Organisation, die sich weltweit um eine faire Modeindustrie bemüht. Im Fashion-Business läuft nämlich so einiges schief was Rohstoffbeschaffung, Verarbeitung, Sicherheit und Entlöhnung betrifft. Das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern – Grund dafür ist unser Konsumverhalten. Wo früher viermal im Jahr die Kollektionen in den Verkaufshäusern Einzug hielten, sind es heute in gewissen Läden rund 52 Wechsel. 52 Saisons in einem Jahr, Tendenz: steigend.

Ich habe in Berlin auf dem Mauerpark-Flohmi mit ein paar netten jungen Frauen über ihr Konsumverhalten gesprochen und war positiv überrascht. Auch rrrevolve-Gründer Sebastian Lanz in Zürich beobachtet eine positive Entwicklung, was den bewussten Umgang mit Textilien betrifft. Mehr darüber erfährst du in folgendem Interview:

Die Website findest du hier.

(fms)

Kritik
von Francesca Nett

Vorbereitung und Planung
Das Thema hat mich schon seit immer sehr interessiert – so habe ich mir schon lange im Vorfeld Dokus über Fast Fashion und andere Missstände in der Modeindustrie angesehen. So hielt sich meine Recherche in Grenzen; im Internet konnte ich mich über Seiten wie Fashionrevolution.org über Zahlen und Fakten informieren.

Ich habe mich dazu entschieden eine Homepage alleine zu gestalten, da sich meine Kenntnisse  bezüglich Interaktive Medien seit dem 1. Semester immer noch nicht sehen lassen können. So habe ich einen Plan entworfen, was wo wie und überhaupt auf die Homepage soll: Zu beginn ein Text übers Projekt und was ich damit erreichen möchte, anschliessend Merkmale darüber, wie man sich als Konsument verhalten kann, um der Fast-Fashion-Bewegung entgegenzuhalten. Dann die Information über rrrevolve – Eine Firma in Zürich von Sebastian Lanz – die sich mit ihrem Angebot gegen die Wegwerfkultur in der Modeindustrie stark macht, mit darauf folgendem gefilmtem Experten-Interview. Anschliessend wollte ich Stimmen von der Strasse in Form mit Fotografie und Quotes einbinden.

Umsetzung
Strassenumfrage: Für die Stimmen von der Strasse war ich auf dem Mauerpark-Flohmarkt in Berlin unterwegs. Mit meiner eigenen Kamera (Canon 1200d) und einem ausgeliehenen Weitwinkel-Objektiv habe ich mich auf an die Arbeit gemacht und junge Leute interviewt. Die Interviews habe ich mit meinem Handy aufgenommen und anschliessend abgetippt. Die besten Aussagen finden sich nun auf der Homepage wieder mit anschliessend eingebettetem Google-Maps-Standort des Mauerparks.

Video: Für das gefilmte Interview mit rrrevolve-Gründer Sebastian Lanz habe ich den Camrecorder von Sony ausgeliehen, ein Manfrotto-Stativ sowie ein Funkset (Lavalier) von Sennheiser und ein Zoom H5 Audiorekorder. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit, um mit Sebastian zu sprechen – ich war etwas nervös, da es eigentlich mehrere Leute für so einen Einsatz braucht. Ich habe mich alleine um die Interviewführung, die Kamera und den Ton gekümmert, was eine echte Herausforderung war. Geklappt hat es dann zum Glück doch. Nach dem gefilmten Inti habe ich den einen rrrevolve-Shop im Zürcher Niederdorf besucht, um B-Roll-Aufnahmen zu drehen und zusätzliches Audio-Material zu recorden.

Homepage: Die Seite habe ich mit Bootstrap erstellt. Nach anfänglicher Hilfe von Mitstudenten, hatte ich den Dreh relativ schnell raus. So konnte ich alles nach und nach programmieren sowie Anpassungen vornehmen.

Schwierigkeiten
Video: Wie bereits angetönt, war der Solo-Einsatz etwas gewagt. Vor allem, da ich sowas noch nie alleine gemacht habe. Schwierigkeiten hatte ich in der Postproduction – ich habe den Ton via Funklavalier direkt auf der Kamera aufgenommen. In der Post war es dann schwierig für mich zu wissen, welchen Kanal ich einstellen muss, damit kein störender Hall hörbar wird. Ich konnte mich jedoch mit meinem Problem (Kanäle R und L waren nicht gleich) an unsere Audio- und Kameratechnik - Dozenten wenden. Dank ihren Tipps war der Ton schnell gerettet.

Homepage: Bei der Verlinkung der Navigation hatte ich etwas Mühe, was auf mein nicht existentes Verständnis für IM zurückzuführen ist. Meine Studienkollegin Anna Ullrich war so lieb und hat mich dabei unterstützt.

Fazit
Ich bin mit dem Projekt sehr zufrieden. Es war für mich sehr spannend und lehrreich zumal ich nach dem Studium als Journalistin arbeiten möchte. Ich finde das Video unter den Bedingungen, alles alleine gemacht zu haben, sehr gelungen. Zudem habe ich an der Homepage Freude, da ich das erste mal etwas "gebootstrapt" habe – ich finde den Aufbau, die Farben etc. sehr stimmig und ruhig. Die Umfrage auf dem Flohmarkt hat mir Spass bereitet, da ich aber schon im Praktikum Umfragen machen konnte, war dies nichts Neues für mich. Ziel dieses Projektes ist, die Studierenden der HTW Chur auf die Unstimmigkeiten der Modebranche aufmerksam zu machen, einen Denkanstoss geben – damit man das eigene Konsumverhalten vielleicht mal überdenkt.

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