Filmwettbewerb «SmokeFree»

Wie bringt man jemandem bei, dass er eine schlechte Angewohnheit hat und dass er seinen inneren Schweinehund überwinden soll? Oder besser: Wie bewegt man ca. 25% der Schweizer Bevölkerung dazu, mit dem Rauchen aufzuhören? Im Rahmen des «SmokeFree» Filmwettbewerbs haben sich fünf Studenten dieser Herausforderung gestellt.

Wie motiviert man Menschen mit dem gesundheitsschädlichen Rauchen aufzuhören, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger auf sie zu deuten? Wie erzeugt man den Mut, es zu versuchen? SmokeFree Schweiz hat die Aufgabe gestellt, dies am Rahmen eines Wettbewerbs zu versuchen. Eine Geschichte in 40 Sekunden soll dem Zuschauer den Slogan «Ich bin stärker» nahe bringen.

Da die Einreichung erst im März stattfinden wird, wird dieser Film auch erst im März öffentlich zugänglich sein.

(mm)

Kritik
von Ann-Christin Krumm, Dario Schmieder, David Millán, Jonas Ballmann und Reto Scherrer

Um einer realen Arbeitsproduktion und –Ablauf so nahe wie möglich zu kommen, haben wir von Anfang an alle Aufgaben als feste Rollen Verteilt.

Unser Team besteht aus:

  • Jonas Ballmann: Produzent und Kamera
  • Ann-Christin Krumm: Story, Regie, Sprechrolle
  • Reto Scherrer: Koproduzent und Licht
  • Dario Schmieder: Regie- und Kameraassistent
  • David Millán: Tonmeister

PreProduction Ganz unter dem Motto, je mehr man vor dem Dreh organisiert, desto weniger sollte beim Dreh schiefgehen, haben wir uns an die Vorbereitungen gemacht. Organisiert haben wir uns mit der Filmproduktions-Management-Software „Yamdu“.

STORY Für einen Werbefilm, der von der Message lebt, ist die Story eine der wichtigsten Komponenten. Wir haben uns verschiedene Kriterien gesteckt, die wir erfüllen wollten. So wollten wir möglichst viele Teile der verschiedenen Bevölkerungsschichten mit ihren Soziodemografischen Unterschieden ansprechen. Ausserdem wollten wir von einem durchschnittlichen Menschen erzählen, der seine Ecken und Kanten hat. Sodass sich jeder guten Gewissens damit identifizieren kann und dazu ermutigen, dass jeder es schaffen kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Viele verschiedene Drehbücher wurden verfasst, bis wir uns endlich für eine Story entschieden hatten. Welche sich aber im Schnitt wieder änderte.

STORYBOARD Um Zeit am Dreh zu sparen und dem Team eine genaue Vorstellung von der Bildgestaltung zu vermitteln, kamen wir nicht um ein Storyboard herum. Am Dreh selbst erwies es sich auch als äußerst hilfreich für alle Beteiligten.

 

CAST Um den Film möglichst professionell zu gestalten, haben wir uns entschieden professionelle Schauspieler anzufragen. Obwohl wir nur mit Anteilen am Gewinn, falls dieser glückliche Zustand überhaupt eintreten sollte, locken konnten, haben wir Zusagen von tollen Schauspielern erhalten.

LOCATIONS Für die Locations haben wir bei verschiedenen Bus- und Tramunternehmen Angefragt, sowie moderne Medienagenturen und Krankenhäuser. Wichtig war uns, dass es möglichst alles im Raum Chur war, damit wir so wenig Fahraufwand wie möglich hatten. Letztendlich haben wir in einem BusVuChur Bus, im Churer Krankenhaus und bei 08Eins drehen dürfen.

SHOTLISTE

EQUIPMENT

  • Contax Zeiss Linsen 25mm, 35mm, 50mm
  • Shoulderrig
  • DJI Follow Focus
  • 2x LED Panel Swit
  • Lichtkoffer
  • Zoom H4
  • Rode NTG 1
  • Sounddevice 302 Soundmischer
  • Slider Rhino
  • 2x Duschvorhang
  • RED Raven

Durch die Benutzung der RED Kamera hatten wir viel Spielraum mit dem Übergang von Schatten zu Sonnenlicht. Dies hat uns vor allem bei der Szene mit dem Bus immens geholfen, es wäre wahrscheinlich unmöglich gewesen die Details von Aussen aufzunehmen, ohne die grosse Dynamicrange. Der Remote Follow Focus hat sich wiedermal sehr bewährt. Leider ist das Shoulderrig nicht für diese Kamera ausgelegt, was die Ergonomie und Handlichkeit nicht gerade fördert . Leider ist der Rhino Slider nicht gerade und verdreht sich beim Sliden. Das Mikrophon war fast zu wenig gerichtet für unsere Aufnahmen, dies hatte zur Folge, dass relativ viel Noise entstand. Auch wäre ein guter Windschutz hilfreich bei Aufnahmen in der Churer Stadt. Um die Szenen gut zu beleuchten mussten wir leider auf die spärliche Auswahl aus der Ausleihe zurückgreifen. Dies bedeutete, dass wir Duschvorhänge zum Diffusen von unserem Licht benutzen mussten.

 

Production Wir hatten zwei lange Drehtage, in denen wir alles abgedreht haben. Besonders herausfordernd war der Dreh im BusVuChur. Es war nicht nur wackelig und eine Herausforderung für unseren Kameramann, sondern auch für das gesamte Team, da dauernd Passagiere neu einstiegen und immer wieder neu instruiert werden mussten. Hier galt es möglichst schnell zu arbeiten um den normalen Busverkehr nicht zu sehr zu behindern.

 

Postproduction

SCHNITT Nachdem wir gedreht hatten, galt es noch einmal einen Schritt zurück zu gehen und sich von allen bisherigen Vorstellungen zu lösen. So kam es dazu, dass wir die Story noch einmal komplett änderten.

COMPOSITING Beim Compositing und der Farbgestaltung haben wir uns von dem bekannten "Teal & Orange" Look inspirieren lassen. Zuerst haben wir die 12-Bit RAW Daten in das RGB Farbmodel konvertiert mit einem maximalen Farbraum von 10 Millionen Farben. Für die optimale Flexibilität wurde mit der REDlog-Gammakurve gearbeitet. Beim Compositing wurden diverse Bilder retuschiert, wie z.B. in der Szene im Krankenhaus oder in der Wohnung. Diese Korrekturen wurden mit Adobe After Effects umgesetzt. Im Anschluss wurden die Bilder unkomprimiert als DPX Sequenz zur Farbkorrektur exportiert.

GRADING Bei der Farbkorrektur ging es nur noch darum, den richtigen Look zu erzielen. Über- oder Unterbelichtungen wurden bereits beim Konvertieren der Negativbilder berücksichtigt. Den hellen Blautönen wurde mehr Grün dazugemischt und das Rot wurde ins Orange gezogen. Die Korrekturen wurden mit der Davinci Resolve Software gemacht.

VERTONUNG Der O-Ton wurde beim Dreh zeitgleich mit aufgenommen. Es war nicht immer einfach die Geräusche in einer sauberen Qualität einzufangen, da z.T. die Umgebung unruhig war. Vor allem war der Wind in den Strassen von Chur die Hauptursache. Das Rode-Richtmikrofon erwies sich aber als ein gutes und verlässliches Werkzeug, um trotzdem das Beste rauszuholen. Es war eine lehrreiche Erfahrung mit dem Ton vor Ort zu arbeiten.

OFFTEXT Wir haben uns dafür entschieden, mit einem Off-Text anstelle des O-Tons zu arbeiten, da man diesen im Nachhinein noch anpassen kann. Dies war die richtige Entscheidung, da wir das Ende der Story bei der Postproduktion doch noch abgeändert haben.

 

Daraus gelernt Reibungslose Dreharbeiten mit professionellen Schauspielern erfordern viel Planungsgeschick und Teamgeist. Die strenge Rollenverteilung am Set aber auch die Teamsitzungen, in denen alle immer wieder auf den neuesten Stand gebracht werden, haben sich bewährt. Trotzdem würden wir das nächste Mal, noch mehr Vorlaufzeit für die PreProductionphase einplanen. So können auch noch mehr kleinere technische Pannen verhindert werden.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar