FourpegsBMX

Bicycle Motocross, kurz BMX, ist schon lange nicht mehr so, wie es angefangen hat. Die stetig wachsende Szene teilt sich in immer mehr Bereiche auf und benötigt ein breiteres Spektrum an Ersatzteilen. Ergo braucht es Shops, die sich auf diese Wünsche spezialisieren.

Ob als akrobatischer Tanz, genannt Flatland BMX, zusammen mit Skatern im Park oder klassisch auf geschaufelten Erdhaufen: Immer mehr Leute greifen zum sportlichen Mix aus Scooter und Fahrrad. Bei wachsender und vor allem breiterer Nachfrage muss sich das Angebot natürlich anpassen. http://fourpegsbmx.com ist ein österreichischer Onlineshop, der sich diesem Problem angenommen hat.

Betrieben von erfahrenen Fahrern, bietet dir der Shop alles, was das BMX-Herz begehrt. Doch es folgt noch mehr. Im Zuge der Etablierung wurde beschlossen, einen Jam in Wien zu organisieren. Ohne ein Klassement ging es am ersten Tag im Skatepark und am zweiten Tag auf den eigens gebauten Vienna City Trails (VCT) darum, Spaß am Sport zu haben und für gelungene Versuche, sich selbst zu übertreffen, gab es Preise aus dem Shop.

Die Zusammenfassung findest du hier.

Ursprünglich erstellte ich auch einen Audiotrack für das Video, der aber aus verschiedenen Gründen keinen Platz darin fand. Hier das Ergebnis, Details dazu in der Kritik.

Aufgrund des großen Erfolgs war das sicher nicht der letzte Jam und durch die immer weiter reichende Vernetzung, könnte der übernächste in deiner Umgebung stattfinden.

(bae)

Kritik
von Philip Eder

Idee

Die Idee zu diesem Film, beziehungsweise eigentlich zum Event selbst, entstand buchstäblich aus dem Nichts. Vor ein paar Jahren erlaubte es mir und einigen Freunden die Vereinsgründung der Vienna City Trails, dass wir am Rande des zehnten Bezirks in Wien Erde umschaufeln durften. Mit jedem neuen Hügel wuchs auch die Community. Als Hobby filmte ich unsere Aktivitäten mit, schnitt sie zusammen und veröffentlichte sie auf Social Media. Irgendwann stand plötzlich ein recht unscheinbarer, aus Ungarn stammender, junger Mann bei uns und fragte, ob das die Vienna City Trails seien. Mit Freuden bejahten wir seine Frage, woraufhin er uns erklärte, dass er gerade nach Wien gezogen sei und einen BMX-Onlineshop eröffnet hatte. Da diese Neuigkeit unser aller Herzen höher schlugen ließ, hatte unser neuer Freund nun seinerseits neue Freunde. Es entstand die Idee, das Vereinsgrundstück groß auszubauen und möglichst viele Gleichgesinnte mit einer möglichst großen Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Konzept

Aufgrund meiner Erfahrung aus den vergangenen Edits erklärte ich mich bereit, das Spektakel filmisch festzuhalten. Bisher hatte ich aber nie ein Konzept; ich versuchte einfach, so viel wie möglich einzufangen. Da ich jedoch davon ausging, mindestens doppelt so viele SportlerInnen vor die Linse zu bekommen, wollte ich diesmal nicht unvorbereitet erscheinen, um den Überblick nicht zu verlieren. Ein Drehbuch macht bei solch einer Veranstaltung jedoch wenig Sinn, da man den Teilnehmenden nicht vorschreiben kann, wann welcher Trick stattzufinden hat. Zudem konnte ich mich auch nicht auf meine bisherigen Kamerapositionen verlassen, da die Erdhügel stetig mehr wurden und den Skatepark kannte ich selbst nur aus Videos. Das einzige was mir blieb, war zwei Stunden vor dem offiziellen Treffen neue Positionen zu suchen und ein paar meiner Bekannten darum zu bitten, für ein, zwei Versuche so gut es geht für mich zu posieren, um auf jeden Fall gutes Material zu haben.

Dreh

Wie oben schon angesprochen kann man jedoch niemandem vorschreiben, genau bei diesem Sprung etwas total cooles zu machen, erst recht ohne vorher wirklich warm gelaufen zu sein. Deshalb beschloss ich, auf meine altbewährte Strategie des "instinktiven Draufhaltens" zurückzugreifen. Zunächst war das auch keine schlechte Idee. Ich fand schnell einen Rhythmus und mit der Zeit kamen auch brauchbare Szenen. Was ich nicht bedacht habe ist, dass im Laufe des Tages anstelle der geschätzten doppelten Teilnehmeranzahl ungefähr vier Mal mehr BMX-Begeisterte auftauchten, als bei unseren bisherigen Sessions. Was für das Event ein erfüllter Traum war, nahm für mich epische Ausmaße an. Aber auch wenn ich nicht alles festhalten konnte, blieben doch einige der schönsten Eindrücke in der Kamera hängen.

Am zweiten Tag im Skatepark dachte ich gar nicht erst daran, irgendwelche Pläne zu machen, sondern ließ die Kamera einfach von Anfang an laufen. Nun stand ich aber vor der Herausforderung der Lokalität. Da sich alles viel zentraler und gesammelter abspielte, hatte ich wenig Spielraum für geeignete Positionen.

Die Interviews fanden erst in der Woche nach dem Event statt, womit ich wenigstens hierbei Zeit hatte, mich vorzubereiten. Dem Shopbetreiber und mir war wichtig, die Interviews so kurz und prägnant wie möglich zu halten, um den Fluss des Videos nicht zu stark zu unterbrechen. Deshalb gab es ursprünglich ein Skript. Da der Shopbetreiber jedoch etwas Kamerascheu war und das Skript deshalb deutlich zu hören war, beschlossen wir, die Situation aufzulockern und statt des Skripts eine Konversation zu führen, die ich später gut zusammenschneiden konnte.

Postproduction

Die größte Herausforderung der Postproduktion bestand im Sichten des angehäuften Materials. Da ich weder Drehbuch, noch Shotliste, noch Storyboard, also irgendeine Reihenfolge hatte, musste jede Sekunde gesichtet werden. Natürlich habe ich mir Notizen gemacht, wenn ich beim Dreh schon wusste, dass dieser Moment zu sehen sein wird, doch erstens war das bei Weitem nicht alles und zweitens war auch nicht klar, an welcher Stelle diese Szenen dann kommen würden.

Mit den ausgesuchten Shots ging es ans Schneiden in Premiere Pro. Hat man einmal eine gute Vorstellung, wie das Produkt aussehen könnte, kommt man auch in einen guten Arbeitsrhythmus. Was noch recht schwierig wurde, war das Angleichen der Farbprofile der unterschiedlichen Kameras. Als der Rohschnitt stand hieß es, geeignete Musik zu finden.

Musik

Aufgrund des Copyrights ist die Musikfindung ebenfalls ein Abenteuer für sich. Da Apple jedoch auf jedem MacBook das Programm "Garage Band" installiert und ich mich immer schon gefragt habe, wie schwer es ist, so einen elektronischen Song selbst zu produzieren, dachte ich mir diesmal, dass ich die Musik einfach selbst mache. Aus verschiedenen Instrumenten baute ich mir einen Track zusammen, kam aber recht bald darauf, dass das so nicht funktionieren wird. Ich schaffte es nicht, die richtige Stimmung aufzubauen, geschweige denn diese dann mit den Geschehnissen in Einklang zu bringen. Also fand ich mich wieder beim Durchsuchen der Youtube Audio Library, aus der ich schließlich den geeigneten Song fand.

Da ich aber doch großen Gefallen am Basteln eigener Musik fand, beschloss ich, an meinem Track weiterzuarbeiten. Hier das Ergebnis bis dato:

[audio mp3="https://www.digezz.ch/wp-content/uploads/2020/01/Fourpegs_Testlied.mp3"][/audio]

Equipment

Gedreht wurde alles mit privatem Equipment, da ich keine sichere Lagerung für ausgeliehenes Material vor Ort garantieren konnte.

  • Panasonic HC-V777 Camcorder
  • Canon EOS 7D

Geschnitten wurde in Premiere Pro. Das eigens zusammengestellte Lied entstand in Garage Band.

Fazit

Ein wirklich gelungenes Event mit dutzenden begeisterten BMX-Fans, von denen einige auf das bequeme Service des Onlineshops zurückgreifen.

Learnings

In dieser Situation kommt es auf Erfahrung an. In meinem Fall hätte nur ein weiteres Paar Hände geholfen, da es teilweise einfach zu viele Teilnehmende für meine Fähigkeiten waren. Ich konnte jedoch immer wieder einen schönen Rhythmus finden und bin sicher, dass nächstes Mal wieder mehr geht.

Hätte ich allerdings einen sicheren Ort zum Verstauen heiklen Equipments gehabt, hätte ich eventuell ein, zwei Actioncams fix installieren können, um so den Aufnahmeradius zu erweitern.

Musik zu einem bestehendem Video zu erstellen ist äußerst schwierig, da sich die musikalische Stimmung nicht so leicht auf die Bilder abstimmen lässt. Hätte ich zuerst den Audiotrack gestaltet und dann erst zu schneiden begonnen, hätte ich vielleicht mehr Erfolg gehabt.