Free Hugs Day Zürich | Worldwide Stories

Menschen umarmen und ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Wusstet ihr schon, dass es einen Weltknuddeltag gibt?

Der US-amerikanische Pfarrer Kevin Zaborney hat ihn 1986 in Michigan ins Leben gerufen. Als Datum wählte er den zeitlichen Mittelpunkt zwischen Weihnachten, als dem Fest der Liebe, und dem Valentinstag, als dem Tag der Liebenden. Bewusst noch innerhalb der Winterzeit, wo die trübe Stimmung sehr stark die Gefühlswelt beeinflusst, sollte der Umarmungstag stattfinden. Ziel des Tages ist es, die Gefühle in der Öffentlichkeit besser zum Ausdruck zu bringen und einander näherzukommen.

Die Free Hugs Campaign dagegen (Gratis-Umarmungen-Kampagne) ist eine Bewegung, die von dem Australier Juan Mann begründet wurde. Inzwischen machen Menschen auf der ganzen Welt mit. 2004 begann Juan Mann in der Pitt Street Mall in Sydney mit Free Hugs, indem er sich mit einem Schild in die Fussgängerzone stellte, auf dem «Free Hugs» stand. Nachdem sich die ersten Leute dazu überwanden, den Fremden zu umarmen, erreichte seine Idee in der Umgebung schnell nahezu Kult-Status.

Bereits seit einigen Jahren reizte es mich, da selbst einmal mitzumachen. Doch gewagt habe ich mich nie. Wie fühlt es sich so an, mit einem Schild, auf welchem «Free Hugs» steht, durch die Strassen zu laufen und aktiv auf wildfremde Menschen zuzugehen und diese zu umarmen? Normalerweise bin ich eher reserviert und halte einen gewissen Abstand zu Fremden. Typisch schweizerisch eben. 😉

Am 30. März war es wieder soweit. Jetzt war die Gelegenheit, hautnah mit dabei zu sein und für Digezz über der Free-Hug-Day in Zürich zu berichten, gekommen. Anfangs war mir die ganze Geschichte sehr unangenehm, doch mit der Zeit konnte auch ich meine Scheu überwinden. Aber seht selbst.

Für meine Worldwide-Stories-Serie habe ich auf Worldwide Stories eine Webseite erstellt.

(lhu)

Kritik
von Nicole Toth

Wildfremden Menschen nahe zu treten ist mir sehr unangenehm. Gerade darum stellte mich die Aufgabe, Menschen, welche ich nicht kenne zu umarmen, vor eine grosse Herausforderung. Ich wollte selber mit dabei sein und herausfinden, wie es sich anfühlt, wildfremden seine Arme zu öffnen. Die Reaktion der Menschen war unterschiedlich. Von Herzlichkeit bis über Abweisung, es gab alles. Ich muss ehrlich sagen, mir war die ganze Aktion ziemlich unangenehm. Gegen Ende konnte auch ich mich etwas lockern. Viel wohler war es mir hinter der Kamera und den andern zuzusehen. Doch einfach war es nicht, ihnen hinterherzurennen. Jeder ist ständig in eine andere Richtung gelaufen und alles ging so schnell, dass ich oft die besten Hugs verpasst habe.

Vorbereitung
Mein erster Gedanke war: Wie schaffe ich es alleine alles zu koordinieren. Gleichzeitig die Kamera zu führen, den Ton zu kontrollieren, die Lichtverhältnisse zu beachten und scharfe Bilder zu generieren? Die Aufgaben hatte ich vor Augen aber eine konkrete Vorgehensweise fehlte mir. Zum ersten Mal würde ich ein Video ganz alleine drehen. Ich war mit der Planung ziemlich überfordert. Andauern stellte ich mir die Fragen: Sollte ich ein Storyboard schreiben? Einen Fragenkatalog zusammen stellen? Mir eine Geschichte ausdenken? Ein konkretes Drehkonzept erarbeiten? Welches Equipment eignet sich wohl am besten?

Videoequipment
Da ich das Filmmaterial der BFH zu wenig gut gekannt habe, konnte ich nicht gleich mit der Ausleihe auf Leihs beginnen. Erst musste ich mich einige Tage lang mit der Technik beschäftigt. Fast das gesamte Material der BFH habe ich im Internet nachgeschlagen und mir deren Beschrieb und Handhabung durchgelesen. Zu den jeweiligen Kameras habe ich mir zudem noch verschiedene Youtube Videos angeschaut und einige Testberichte gelesen. Es war mir wichtig, mir ein passendes, eher handliches Equipment, für all meine zukünftigen Videodrehs zusammenzustellen. Um anschliessend das Material auch in real life auszuprobieren, habe ich übermässig viel, siehe Materialliste unten, ausgeliehen. Mit zwei riesen Koffern bin ich vom SRF in Bern bis nach Zürich gereist. Die Koffer waren mindestens je 15 Kilo schwer. Die Reise war nicht lustig. Ich hatte vor das Material während gut einer Woche kennenzulernen um mich danach besser entscheiden zu können. Die Zeit verging so schnell, dass ich nicht einmal dazugekommen bin alles in die Hand zu nehmen. So durfte ich das Equipment wieder schön, teils ungebraucht, zurück nach Bern zu schleppen. Das war mir eine Lektion. Nie wieder werde ich so viel auf einmal ausleihen.

Mir war sofort klar, dass ich in Zukunft eine leichte, handliche und flexible Ausrüstung brauchen werde, denn meine "Sendungen" sollten in Bewegung gefilmt werden.

Dafür bin ich in ein Fachhandel für Videoequipment und habe mich dort von einem Experten ausführlich beraten lassen. Auf seinen Rat hin, habe ich mich dazu entschieden mit meinem neuen Iphone xs und dem FiLMiC Pro App zu arbeiten. Anscheinend sei die Kamera mit 2 Linsen sogar viel besser wie viele Kameras, die tausende von Franken kosten. Dazu habe ich mich mit einem Mini-Stativ von Manfrotto und einem Rode Mikrofon für Mobiltelefone ausgerüstet. Mein Ziel war erreicht, dachte ich.

Das grösste Problem stand erst bevor. Denn es gibt viele Nachteile, die das Filmen mit dem Mobiltelefon mit sich bringen. Und zwar der Ton, das Licht und die Schärfe. Währen dem Dreh war es mir nicht möglich den Ton mitzuhören oder diesen zu regulieren. Das Iphone kann nur eins. Ton aufnehmen oder Ton wieder geben. Leider nimmt das Mikrofon alles genau gleich laut auf. So waren die Hintergrundgeräusche beim Interview sehr lauf. Darum bin ich so nahe wie möglich an die sprechende Person. Keine gute Idee. Der Ton war völlig übersteuert und tönte nur noch die eine Blechbüchse. Dies konnte ich leider nur minimal in der Post Production beheben.

Drehtag
Ich habe mir im Vorfeld ganz klar nicht genügend Gedanken über den Inhalt des Videos gemacht. Ohne genau zu wissen, wofür ich die Videoaufnahmen brauchen werde, bin ich los. So durfte ich auf die harte Tour lernen, dass eine klare Idee, von dem was das Endresultat sein soll, das A und O sind. Erst wollte ich eine TV Show Serie mit dem Namen "Mitten drin", wo ich von diversen Anlässen aus berichte und diese An- und Abmoderiere. So hab ich das auch erst gemacht. Etliche An- sowie Abmoderationen habe ich aufgenommen, bis endlich eine brauchbare darunter war.

Videoproduktion
Da ich das Schnittprogramm Premiere Pro kaum beherrsche, habe ich mich zu einer riesen Fehlentscheidung verleiten lassen. Anstatt viele Stunden mit Youtube Tutorials zu verschwenden, wollte ich es mir leicht machen. Eine Bekannte hat mir das Programm namens Filmora ans Herz gelegt. Ohne lange zu zögern habe ich es heruntergeladen und mit der gratis Version begonnen zu schneiden. Nach ca. 4 Stunden hatte ich meinen Grobschnitt fertig. Es fehlten nur noch wenige Details, wie Überblendungen, Beschriftungen und die Musik. Ich war so glücklich über meine Arbeit und froh, endlich fertig zu sein. Meine Freue war von kurzer Dauer. Nachdem ich das Video exportiert habe und es mir voller Stolz anschauen wollte, kam die böse Überraschung. Filmora hat ein fetten Banner über den ganzen Film gelegt, der nur für eine Gebühr von rund 60 Euro hätte entfern werden können. Das kam natürlich gar nich in Frage. So stand ich da ohne Video. Ich musste also nochmals von ganz vorne beginnen und dieses Mal mit Premiere Pro arbeiten. Ich verbrachte etliche Stunden mit Youtube Tutorials.

Webseite
Die Interaktiven Medien gehören zu meinen ganz grossen Schwächen im Studium. Ganz besonders die HTML und CSS Codier-Sprache. Bewusst habe ich mich dafür entschieden, meine Webseite www.nicoletoth.com, für welche ich eine Domain gekauft und über FileZilla eingerichtet habe, von Grund auf selbst zu schreiben. Und ich verbrachte Stunden damit. Denn immer wieder funktionierte irgend etwas nicht und bis ich verstanden habe woran es lag und wie es zu beheben konnte, verflogen viele Stunden und Nerven. Letztendlich habe ich es doch geschafft eine relativ schlichte, doch schön gegliederte und übersichtlich strukturierte, für mich optisch harmonische Webseite eigenständig zu gestalten. Die Videos aus meinem Youtube Channel korrekt einzubauen benötigte etwas Geduld. Erst habe ich meinen Kanal "Worldwide Stories" erstellt und mit meinem Video gefüttert. Dann musste ich noch die Einstellungen auf Youtube anpassen, damit die Videos auch auf meiner Webseite abgespielt werden konnten.

Equipment
Ausgeliehen zum Testen:
Kamera 1: Sony PXW-X70 und Akku Sony NP-FV100A
Kamera 2: Canon XF205 Camcorder Set und Akku Canon BP-955
Videostativ: Miller Solo DV2
Stereo-Kopfhörer: MDR-7506 Sony
Mikrofon: Funkset Sennheiser AVX Handsendersystem und Reportermikrofon Sennheiser MD46
Videomic: Mikrofon Rode VideoMic und  Shure VideoMic VP83F
Licht: LED Headlight F&V K480
Mikrofonstativ: K&M 210/9
Audio Kabel: XLR m - XLR f 3m/1m und 3.5mm Klinke - XLR

Eingesetzt:
Iphone XS
FilmMic Pro App
Manfrotto Stativ
Rode Mikrofon

Anmerkung: Das Digezz-Logo am Ende des Videos konnte nicht mehr eigefügt werden, da Premiere meine original Videodateien, obwohl diese im iCloud und auf einer externen Festplatte vorhanden sind, nicht lokalisieren. Erst habe ich das Video ohne Logo als MP4 Datei exportiert. Als ich dieses noch einfügen wollte, hatte meine Pr Datei keinen Inhalt. Nach mehreren Versuchen diese neu zu lokalisieren, habe ich aufgegeben.

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