Generationengespräche

Was hat eine Person aus der Generation unserer Grosseltern als wichtigste Erkenntnis aus der Liebe gezogen? Denkt sie, dass es Freunde fürs Leben gibt? Und als wie wichtig empfindet sie Selbstverwirklichung?

Der Austausch zwischen den Generationen kommt viel zu selten vor, obwohl er doch so interessant und wertvoll ist. Die Reihe «Generationengespräche» wollte dem entgegenwirken. Es wurden Menschen aus verschiedenen Generationen, die sich zu Beginn der Diskussionen noch fremd waren, an einem Tisch zusammengebracht. Gemeinsam haben sie über Lebensfragen zu den Themen Liebe, Freundschaft und Selbstverwirklichung diskutiert und ihre Erfahrungen geteilt. Daraus ergaben sich drei wundervolle Begegnungen und Gespräche.

Liebe

Freundschaft

Selbstverwirklichung

(lhu)

Kritik
von Lea Schnegg und Simone Steiner

Idee / Vorbereitung

Von Anfang an war klar, dass Menschen ins Gespräch gebracht werden sollten, welche in ihrem Alltag wenig miteinander zu tun sowie ein gegensätzliches Merkmal haben. Die Ideenliste war endlos und ging von Vielverdiener versus Wenigverdiener, Gläubiger versus Atheist, Demogänger versus Polizist bis zu Monogamie versus Polygamie.

Die erste Idee, die verfolgt wurde, war es Vielverdiener mit Wenigverdiener ins Gespräch zu bringen. Mit viel Engagement wurden soziale Einrichtungen kontaktierten und im Umfeld nach Kontakten gesucht, was zeitenweise ziemlich Mut brauchte. Die Suche nach möglichen Teilnehmern war viel schwieriger als gedacht. Es wurde viel Zeit investiert und bereits ein Fragebogen zusammengetragen. Leider musste dann, nach langem Hin und Her, auf Grund der erfolglosen Suche das Thema gewechselt werden.

Die Idee Menschen zweier Generationen zusammenzubringen und ihre Ansichten zu verschiedenen Themen zu hören, wurde ebenfalls als sehr spannend. Doch auch hier war die Suche nach den Personen ziemlich schwierig und zeitintensiv. Glücklicherweise ist sie jedoch gelungen!

Die Teilnehmer der jüngeren Generation sollten zwischen 20 und 25 Jahre alt sein, die der älteren Generation 75 Jahre aufwärts. Es wurden Altersheime in Zürich angefragt. Leider kam von keinem eine Antwort zurück. Nach mehreren Wochen der Suche, wurden keine Teilnehmer gefunden. Aus diesem Grund wurden an einem Samstag auf der Strasse ältere Menschen angesprochen, um sie für das Projekt zu gewinnen. Viele Menschen hatten gar nicht zugehört oder waren mit der Bitte überfordert.

Es herrschte grosse Erleichterung, als kurz vor dem geplanten Drehtag, mit Hilfe von Kontakten, schliesslich drei ältere Menschen gefunden wurden. Die Suche nach jungen Menschen fiel leichter, obwohl auch da Schwierigkeiten auftraten. Mehrere Teilnehmer sind kurzfristig abgesprungen, und so musste schnell Ersatz gefunden werden. Einen Tag vor Drehbeginn kam die Zusage des Letzten gesuchten jungen Menschen.

Lange war vorgesehen, dass in einer sechser Gruppe diskutiert wird. Im Nachhinein ist es richtig, dass entschieden wurde drei Zweiergespräche zu machen. Somit konnten die Gespräche auf ein Thema beschränkt werden, alle Teilnehmer waren mit Sicherheit in die Diskussion involviert und das Ganze war persönlicher und intimer.

Es wurden potenzielle Fragen aufgeschrieben, welche den Teilnehmern gestellt werden konnten. Die Fragen wurden dann versucht Themen zuzuordnen. Dabei ergaben sich die drei Hauptthemen Liebe, Selbstverwirklichung und Freundschaft, die mit weiteren Fragen ausgebaut wurden. Das Finden der Themen war ein Prozess. Dann wurden die Fragen wurden weiter durchdiskutiert und überarbeitet.

Umsetzung

Drehtag
Das ganze Material zu transportieren, stellte sich als echte Herausforderung heraus. Damit genügend Schnitte gemacht werden konnten, wurde entschieden aus drei verschiedenen Kameraperspektiven zu filmen, damit ein schöner Wechsel zwischen den verschiedenen Bildern entsteht und dem Zuschauer nicht langweilig wird.

In der Wohnung einer Kollegin, direkt an der Langstasse in Zürich, konnten die Interviews durchgeführt werden. Es ist eine gemütliche Altbauwohnung, die mit ihrem Interieur viel Charme versprüht. Früh am Morgen wurde das Interviewbild eingerichtet. Zwei Sessel, einen Teppich, ein paar Pflanzen und ein Tischchen für die Schüssel mit den Fragen, rundeten die gewählte Ausstattung ab. Es wurde darauf geachteten, dass das Naturlicht, welches durch die Fenster schien, optimal genutzt werden konnte, sodass von keinem anderen Licht Gebrauch gemacht werden musste.

Die beiden Lavaliers und die Kameras wurden getestet und installiert. Als Backup Ton diente einzig der Kameraton. Aufgrund dessen, dass draussen direkt die Strasse und damit auch der Strassenlärm kaum zu überhören war, waren Unsicherheiten im Raum, wie sich dies auf das Endprodukt auswirken würde. Jedoch war diese Sorge belanglos. Andere Probleme, wie das Verrutschen der Lavaliers, was für Unterbrüche gesorgt hatte, hatte grössere Schwierigkeiten ausgelöst.

Für jedes Interview wurden 30 – 45 Minuten eingeplant sowie eine Pause zwischen den Gesprächen. Jedoch wurde das Ganze völlig unterschätzt. Die Teilnehmer hatten sich gut verstanden und Fragen teils ausgiebig diskutiert. So dauerten die Interviews weit über einer Stunde. Darum war zwischen den Interviews keine Zeit die Daten auf die Festplatte zu laden und die Akkus zuladen. Dies führte zu unangenehmen Zwischenfällen, während den Gesprächen sowie zu Datenverlust.

Filmequipment für unser Projekt

Nachfolgend ist das Filmequipment im Detail aufgelistet.

Video:
1x Canon 5D Mark III, Objektiv

Canon EF 24-105mm f.4. 1

3x SmallHD Focus Monitor

Audio:
1x Audiorecorder Zoom H6
2x Mikrofon Lavalier Voice Technologies T506

Sonstiges:
3x Videostativ

Postproduction

Nachdem alle Aufnahmen auf den Festplatten in der richtigen Ordnerstruktur bereit waren, wurde bemerkt, dass bei einem Interview nicht alle Aufnahmen dabei waren. Es fehlten beim Thema Liebe zwölf Minuten aus der Perspektive auf die junge Teilnehmerin und zusätzlich das Filmmaterial der Frontalkamera. Auch auf der Speicherkarten war es nicht zu finden. Dabei wurde während dem Dreh darauf geachtet, dass alle Kameras liefen. Dies war ein ziemlicher Frust! Aus diesen Gründen wurde ein Teil vom Gespräch weggelassen und das Video nur aus zwei Perspektiven geschnitten.

Das Kürzen der Antworten fiel teils schwer. Das, was diskutiert wurde, war spannend. Aber die Teilnehmer brauchten viel Zeit, bis sie auf die Antwort kamen. Durch das Kürzen konnte der Prozess der Antwortennicht gezeigt werden. Die Rohschnitte der drei Videos brauchten viel Zeit. Die Tonanpassungen des Rauschens, verursacht durch die Kleidung oder vieler Bewegung der Teilnehmer, war ebenfalls zeitintensiv. Es musste entweder auf die Tonspur des anderen Teilnehmers oder auf den Kameraton ausgewichen werden.

Das Color Grading dauerte nicht sehr lange. Die Bilder der Kameras waren alle aufeinander abgestimmt. Es musste nur hie und da ein paar Exposure- sowie Temperature-Anpassungen vorgenommen werden.

Schwierigkeiten

Das Finden der Teilnehmer stellte eine grosse Hürde dar in der Organisation des Projektes. Zudem war eine gute Koordination nötig, um alle Teilnehmer an einem Tag zu unterschiedlichen Zeiten zusammenbringen zu können.

Der Knackpunkt bei der Produktion des Projektes war es, die spannendsten und packendsten Aussagen beim Interview zu finden und nicht zu abgehackte Übergänge zu erzielen. Es hat diverse Tage in Anspruch genommen, damit die Videos flüssig daherkommen.

Fazit

In unzähligen Arbeitsstunden wurde ein Projekt auf die Beine gestellt, welches Generationen zusammenbringt. Es wurde nach Antworten auf verschiedene Lebensfragen, unterschiedliche Meinungen aber auch Übereinstimmungen gesucht.

Die Qualität des Tons ist nicht perfekt und durch das Fehlen von Frontalaufnahmen hat der eine Video gelitten. Das Projekt sowie das Verfolgen der Gespräche und Beobachten von Unterschieden oder eben Gleichgebliebenem hat Freude gemacht.

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