Georgien – Willkommen im Kaukasus

Georgien – ein Land, von dem man selten etwas hört. Doch viele, die einmal dort waren, verlassen das Land mit wundervollen Geschichten und würden am liebsten sofort wieder zurück.

Worin liegt seine Anziehungskraft? In meinen Sommerferien habe ich dieses geheimnisvolle Land besucht und meine Reise dokumentiert. Auf dem Blog Georgien – Willkommen im Kaukasus, welcher von Sebastian Hubacher programmiert wurde, findet ihr alle meine Impressionen. Von Fotos verschiedener Städte und Dörfer, Audioaufnahmen von hitzigen Diskussionen, Texten über die Geschichte, Kultur und Politik des Landes, Rezepte für einfache, georgische Gerichte bis zu Videos mit einer Georgierin, welche euch simple, georgische Wörter beibringt.

Viel Spass beim Lesen und wer weiss, vielleicht kann ich dich von Georgien so überzeugen, dass auch du bald davon schwärmst!

(mm)

Kritik
von Carmina Grünig und Sebastian Hubacher

Die Idee

„Georgien? Ach, ein postsowjetisches Land, das ist sicher typisch Russisch.“ Zu dieser denkfaulen Annahme greifen viele, die wenig über dieses kaukasische Land wissen. Tatsächlich hat Georgien trotz geographischer Nähe und jahrhundertelanger politischer Einheit wenige Gemeinsamkeiten mit Russland. Georgien hat eine stolze, eigene Kultur, die sich in Geschichte, Küche, Sprache, Gastfreundlichkeit, nationale Psyche und vielem mehr deutlich von Russland unterscheidet. Trotzdem scheinen diese einzigartigen Eigenschaften zumindest in unseren Vorstellungen im Schatten des grossen Nachbarn unterzugehen.

Dieses wundervolle, interessante und gleichwohl geheimnisvolle Land wollte ich besuchen und den Digezz-Lesern meine Erfahrungen und das Wissen, welches ich mir auf der Reise angeeignet habe, näherbringen.

Das Konzept

Die Idee war, eine Kamera einzupacken und einfach drauf los zu fotografieren. Ich musste in Georgien aber schnell merken, dass ich ein genaueres Konzept brauchte. Ich musste wissen was, wo und wann ich etwas fotografieren wollte. Also habe ich mich hingesetzt und mich an ein genaueres Konzept gemacht. Jetzt konnte ich mich mit einem genauen Plan an die Fotos machen. So konnte ich an die gewünschten Orte und alles dokumentieren. Des Weiteren sollten journalistische Texte entstehen, welche den Besuchern von Digezz das Land schmackhaft machen. Hier soll mein Projekt auch eine Hilfe sein, denn durch das Lesen meines Blogs sind die Interessenten gut auf eine Reise in Georgien vorbereitet. Das Ganze soll zudem multimedial sein, deshalb besteht der Blog nicht nur aus Texten und Fotos, sondern auch aus Sound-Aufnahmen, einem Film und einer eigenen Webseite. Für die Webseite wollte ich mit jemandem zusammenarbeiten, der meinen Ideen gerecht werden konnte. Sebastian Hubacher war hier perfekt. Er ist ein angefressener Web-Entwickler und wollte mich bei meinem Projekt unterstützen.

Die Umsetzung

Bevor ich auf Reisen ging, habe ich mich mit Sebastian zusammengesetzt und das Projekt besprochen. Wir haben zusammen eine mögliche Webseite aufgezeichnet und Ideen gesammelt. Während dem Reisen musste ich mich also auf unsere Abmachungen achten.

Eine grosse Herausforderung bei der Umsetzung war für mich, dass ich in meinen Ferien nicht die ganze Zeit ein ‚ich muss das für Digezz machen’- Gefühl hatte. Ich wollte trotz des schulischen Projekts eine gute Zeit auf meiner Reise haben. Währenddessen realisierte ich dann schnell, dass dies mehr als machbar ist. Denn durch das Dokumentieren war ich viel mehr bei der Sache und lernte so viele interessante Fakten über das Land. Ich habe mich dadurch auch vermehrt getraut, mit den Georgiern zu sprechen und so Zusätzliches über das Land herauszufinden.

Ich machte mich also als erstes an die Fotos und Notizen, während dem ich am Reisen war. Zudem nahm ich mir vor, die Kamera einfach immer dabei zu haben und so alles, was ich spannend fand, zu fotografieren. Das lief eigentlich auch ganz gut, ausser, dass mir jeden Abend der Rücken schmerzte. Die Texte schrieb ich nicht in Georgien, aber ich machte mir in meinem Schreibheft Notizen mit Sätzen oder Informationen, die ich nicht vergessen wollte.

Ich war in Tbilisi sehr aktiv und habe mich darüber gefreut, dass es so gut lief. Ich war mir sicher, dass das Projekt genau so laufen würde, wie ich es mir wünschte. Mit dem Norovirus, der mich 4 Tage ans Bett band, hatte ich nie und nimmer gerechnet. So musste ich eine Destination aus meinem Bericht völlig streichen. Dies war sehr deprimierend für mich und ich überlegte mir für einen kurzen Moment, ob ich das Projekt überhaupt noch weiterziehen wollte. Nachdem ich aber wieder auf den Beinen war, sagte ich mir, dass ich jetzt einfach noch das Beste aus den zwei kommenden Orten holen musste und das habe ich, aus meiner Sicht, schlussendlich auch geschafft.

Zurück aus Georgien habe ich sofort angefangen, die Fotos zu sortieren und zu bearbeiten. Mehr als 3000 Fotos waren auf meiner Speicherkarte. Ich realisierte gar nicht, wie viel ich fotografiert hatte! Das Ganze zu sortieren und bearbeiten kostete mich Wochen.

Danach habe ich mich mit Sebastian zusammengesetzt und ihm die bearbeiteten Fotos im Webformat übergeben. Er hatte sich bereits ans Programmieren gemacht und wir haben zusammen geschaut, was noch zu verbessern war beziehungsweise was doch nicht ganz ins Schema passte, rauszulöschen.

Nachdem ich alle Fotos bearbeitet hatte, war schon wieder Unterrichtszeit. Jetzt begann ich, die ganzen Texte zu den verschiedenen Themen zu schreiben. Da ich mich in das georgische Essen verliebt hatte, wollte ich den Digezz-Lesern nicht nur vorstellen, was es da zu Essen gibt und was Essen für Georgien bedeutet, sondern selber georgische Gerichte kochen und das gleichzeitig dokumentieren. Nun kann jeder ganz einfach einen eigenen eigenen Chatschapuri mit Produkten aus dem Supermarkt machen.

Was mir jetzt noch fehlte war, dass man die georgische Sprache, welche aus meiner Sicht wunderschön ist (auch geschrieben!), zu präsentieren. Eine Freundin von mir ist Georgierin und wir haben uns entschieden, einen kurzen Film zu machen, bei welchem sie einige einfache, georgische Wörter spricht und diese auf Deutsch übersetzt. Diese sollten dabei helfen, sich in Georgien einigermassen zu verständigen. Doch erstens soll mein Projekt multimedial sein und zweitens ist es schön, neben der georgischen Sprache auch die einzigartige georgische Schrift zu zeigen.

Die Herausforderungen

Jetzt war es ‚nur noch’ an Sebastian, die Webseite fertig zu stellen. Da er im September dann endgültig nach Stuttgart seinen Erasmus-Austausch begann, war das schwerer als gedacht. Nur übers Telefon und WhatsApp zu kommunizieren war nicht einfach. Trotzdem haben wir es zu einem tollen Resultat geschafft.

Eine weitere Herausforderung war natürlich, dass ich wieder die Motivation zum Fotografieren finden musste, nachdem ich in Georgien tagelang im Bett gelegen hatte. Aber auch dies habe ich überwunden.

Völlig unüberlegt ging ich aber an den Film: Wie bitte sollte ich alleine einen Film drehen? Kamera, Licht, Audio und Regie? Alleine? Schlussendlich habe ich aber auch das geschafft. Der Film ist ohne Schnick-Schnack, aber ich bin total zufrieden damit.

Die Webseite

Als Endprodukt ist eine Webseite entstanden, die auf dem Framework Foundation basiert. Die Programmierung umfasst HTML, CSS sowie JavaScript-Dateien. Zudem wurden vier Plug-Ins eingebunden, die Audios und Videos abspielen, Bildergalerien darstellen, Bilder im Fullscreen-Modus anzeigen und zu guter Letzt auf der Index-Seite ein schönes, dynamisches Bildraster generieren.

Fazit

Ich habe möglicherweise zu viel Zeit beim Bearbeiten und Sortieren der Bilder gebraucht beziehungsweise nicht genug Zeit einberechnet. Dies war der Moment, bei welchem mein Plan nicht mehr aufging. Des Weiteren musste ich trotz der Reise noch viel Zeit in die Erforschung der Geschichte, Kultur und Politik des Landes investieren, bevor ich überhaupt zu schreiben beginnen konnte.

Durch dieses Digezz-Projekt habe ich extrem viel über Georgien gelernt und ich bin der Meinung, dass Interessierte von meinen Tipps und Texten profitieren können, falls sie das Land besuchen wollen. Aber auch zum Lesen und Sehen ist das Projekt gelungen.

Mein Ziel, Georgien den Lesern schmackhaft zu machen, scheint gelungen. Ich hoffe, dass es ankommt und wer weiss, vielleicht geht der eine oder andere bald auch nach Georgien.

Zum Schluss nochmal ein grosses Dankeschön an Sebastian, der sich freiwillig gemeldet hat, die Webseite zu programmieren und mir immer wieder gute Tipps gegeben hat. Ausserdem hat mich mein Freund Calum während der ganzen Reise mit seinem Russisch unterstützt und mir immer wieder wichtige Infos gegeben. Er war selbst schon drei Mal in Georgien und konnte mich darauf hinweisen, was für das Projekt interessant sein könnte. Auch Irina möchte ich herzlich danken, sie zeigte während dem Dreh viel Geduld. Und jetzt: Viel Spass beim Lesen!

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