Geschichten der Nacht

Regen, Dunkelheit, Sturm. Tod, Besorgnis, Besuch. Zwei Kurzgeschichten über die Faszination des Ungewissen, als illustrierte Hörspiele.

«Einladung zum Sterben» und «Die schönste Nacht meines Lebens» sind zwei Kurz- oder Kürzestgeschichten, inspiriert von der Faszination für das Dunkle und Unerklärbare. Hier in auditiv und visuell illustrierter Form zu sehen und zu hören.


(lhu)

Kritik
von Eric Morgenthaler

Idee

Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der beim Leistungsnachweis im Modul «Audio- und Kameratechnik 3» in die Richtung eines Hörspiels gehen wollte. Dabei kam mir jedoch früh die Idee, Synergien zu nutzen und das Projekt weiterzuentwickeln. Ich wollte zusätzlich zu meiner AuKT-Abgabe ein bis zwei weitere Geschichten aufnehmen und sie alle im Stil eines Comics oder einer Bildergeschichte illustrieren.

Nicht zuletzt aufgrund einer hartnäckigen Schreibblockade habe ich mich letzten Endes auf zwei Geschichten konzentriert anstatt deren drei. Die Inhalte entstanden im Rahmen eines Brainstormings in Richtung übernatürlicher und/oder Horror-Themen, wobei ich mehr an einer offenen und intuitiven Darstellung dieser Welten interessiert war, da das Unerklärliche und Widersprüchliche seit Jahren eine grosse Faszination auf mich ausübt.

Selbst bin ich nur bedingt überzeugt von meinen Geschichten, was im Bereich des kreativen Schreibens aber nicht ungewohnt sein dürfte. Mir persönlich gefällt die Handlung über den ausserirdischen Besuch wesentlich besser, vor allem durch die Wendung die bewusst nur auf der Bildebene stattfinden sollte. Deswegen werde ich letztendlich die andere Geschichte als rein auditives Produkt in «Audio- und Kameratechnik 3» benutzen.

Umsetzung

Die Geschichten habe ich im MMP-Produktionsraum aufgezeichnet, und dabei alles in einem Take eingesprochen. Bei Versprechern oder Unsicherheiten habe ich Sätze oder Abschnitte nach einer kurzen Pause einfach noch einmal wiederholt. So konnte ich die Texte anschliessend in Adobe Audition zu ihrer finalen Form zusammenschneiden.

Von Anfang an war es in meinem Sinn, die reine Sprachaufnahme durch zusätzliche Geräusche und Effekte zu verstärken. Dabei wollte ich etwas wagen und diese selber entwickeln und aufnehmen. Mit folgendem Equipment aus der Ausleihe habe ich mich an die Arbeit gemacht:

  • Zoom H5 Audiorecorder
  • Richtmikrofon Sennheiser M66
  • Kleines Mikrofonstativ
  • XLR-Audiokabel
  • Stereo-Kopfhörer MDR-7506

Um die Geräusche für mein Audio-Projekt und die zusätzliche Geschichte der Digezz-Version aufzuzeichnen habe ich diverse Ratgeber, Informationsvideos und Tutorials in Bezug auf sogenannte «Foleys» zur Rate gezogen und mit einfachen Haushaltsgegenständen gearbeitet. Aus einer kleingeschnittenen Zeitung in einer Plastiktüte wurde raschelndes Gras, aus heissem Bratöl das Prasseln von Regen und die Scharniere eines Kofferraums zur Raumschiffluke. Ich habe auch Töne aufgezeichnet, für die ich keine Verwendung mehr gefunden habe, darunter eine Chipstüte als prasselndes Kaminfeuer. In Adobe Audition wurde schliesslich alles zusammengelegt und Timing und Lautstärke aufeinander abgestimmt.

Für die Visualisierung habe ich mit Adobe Illustrator gearbeitet und die Bilder anhand von Formen und Mustern entworfen, da ich explizit keinen handgezeichneten Look wollte. Dabei hat es eine Weile gedauert, bis ich meine zwei linken Hände in Bezug auf die oft doch sehr komplexen Adobe-Programme losgeworden bin, und erste zufriedenstellende Ergebnisse erzielt habe. Anhand von Tutorials und Erklärvideos habe ich mir zuvor unbekannte Techniken entdeckt und ausprobiert, etwa für das «Sprayen» des Sternenhimmels, Schattierungen und Farbverläufe oder die Gestaltung des Backstein-Musters, welches viel Zeit und Feinarbeit erfordert hat. Insgesamt habe ich viel über die Möglichkeiten von Adobe Illustrator gelernt und konnte im Verlauf der Bildumsetzung zunehmend sicherer und kreativer arbeiten.

Fazit

Wie oft habe ich Zweifel über mein textliches Ergebnis, nichtsdestotrotz bin ich relativ zufrieden mit dem Ergebnis. Der Lerneffekt war durchaus vorhanden, einerseits bei der Audio-Aufnahme und beim Tonschnitt in Audition, vor allem aber durch die Arbeit mit Illustrator und das Entwerfen von Bildillustrationen aus Formen und Mustern, wobei ich die Möglichkeiten des Programms weiter erforschen und eine für mich neue Form der Kreativität konnte.

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