Gib Senf dazu – Beitragsbild

Gib Senf dazu!

Es sind diese alltäglichen Dinge, die einen reizen, mal wieder ganz fest auf die Senftube zu drücken. Sei es für eine lustige Anekdote, einen philosophischen Gedanken oder um einfach mal wieder klipp und klar sein Statement abzugeben. Doch wohin damit?

Alles, was sich nicht einordnen lässt und doch gesagt werden muss – das gehört in Die Rubrik. Sei es das Gespräch, das man im Zugabteil nebenan aufschnappt und einen zum Nachdenken anregt, eine Serie, die man gerade schaut oder kleine Macken, die man an sich selber beobachtet. Das alles macht unseren Zeitgeist massgeblich aus.

All das verpackt Die Rubrik in Kolumnen, Dramen, Kommentare, Illustrationen – wie bei den Themen legt sie sich auch da nicht so genau fest. Denn so unverbindlich die heutige Zeit eben manchmal ist, so lässt sich auch Die Rubrik noch vieles offen.

Die Rubrik – Website

>> www.die-rubrik.ch <<

Was der 1-Franken-IKEA-Hotdog mit unserer Gesellschaft zu tun hat oder wieso Schoggi am besten liegend auf der Yoga-Matte schmeckt – finde es heraus.

Viel Vergnügen beim Eintauchen, Schmunzeln und sich beim Lesen in den Texten Wiederfinden. Und Senf dazugeben ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

(bae)

Kritik
von Selina Bärtschi

Idee
Immer wieder ertappe ich mich bei inneren Monologen und Philosophieren über scheinbare Belanglosigkeiten. Manchmal beobachte ich im Alltag auch Dinge, die mich einfach nur unglaublich «hässig» machen und ich das am liebsten auch laut in die Welt hinausschreien würde. Doch in welche Richtung schreie ich am besten? Und wird mich auch irgendjemand hören? Mein Ziel war es mit diesem Projekt, einen Raum zu schaffen, der genau dafür Platz und Musse bietet.

Konzept
Relativ schnell war klar, dass ich meine oben erwähnten Gedanken am besten in Kolumnen und Illustrationen verpacke. Als Plattform sollte eine Website dienen, die ich vom Design und Layout her möglichst auf meine Bedürfnisse – bzw. der Bedürfnisse meiner Texte – anpassen konnte.

Umsetzung

Corporate Identity und Corporate Design
Obwohl die Inhalte meiner Website völlig unterschiedlich sein können und keinerlei Normen folgen, war es mir wichtig, alles im Rahmen einer Art «Marke» zu vereinen. Nach vielen Brainstormings und Designentwürfen entstand «Die Rubrik – Für alles, was sich nicht einordnen lässt und doch gesagt werden muss» (inklusive Claim, Corporate Design, Farb- und Sprachwelt). Dafür habe ich mir auch gleich die Domain www.die-rubrik.ch reserviert.

Kolumnen
Zwei der momentan veröffentlichten Kolumnen hatte ich bereits in petto – da waren nur noch kleinere Anpassungen nötig. Die restlichen habe ich auf Basis bestehender Notizen, Erlebnissen und Ideen verfasst.

Illustrationen
Mithilfe der Text-Darstellung und Illustrationen wollte ich die Kolumnen noch weiter erlebbar machen. Alle Sketchs habe ich digital auf dem iPad mit der Zeichen-Software Procreate entworfen.

Animationen
Schon immer hatte ich eine Schwäche für Gifs. Mit bloss wenigen Frames kann eine Illustration zum Leben erweckt werden. Das wollte ich auch bei meinen Sketchs erreichen. Animieren wollte ich diese ursprünglich mit der Animations- und Compositing-Software AfterEffects. Da mein Zeichnungsstil aber sehr rough und sketchy ist, erschien mir die Frame-by-Frame-Animation passender. Bewegung im Bild entsteht, wenn man das Bild mehrere Male mit kleinen Änderungen zeichnet – eine Änderung z.B. von Farben, der Position, Formen etc. Nachbearbeitet und Exportiert habe ich in Photoshop.

Webdesign
Ursprünglich wollte ich die Website selber programmieren. Nach Entwicklung der Marke, dem Schreiben der Kolumnen und dem Illustrieren und Animieren, blieb aber schlichtweg keine Zeit mehr dafür. Deshalb entschied ich mich, die restliche Zeit, die mir fürs Projekt blieb, in das Webdesign und nicht in die -entwicklung zu investieren. Denn letztendlich musste die Website vom Design und Layout her vor allem den Inhalten gerecht werden können und möglichst user-friendly das Leseerlebnis optimieren. Nach einigem Recherchieren und in Betracht ziehen verschiedener CMS und Webbaukästen (WordPress, Webflow, Wix etc.) entschied ich mich für den Anbieter Wix. Die Kosten sind in angemessenem Rahmen und einem individuellen Webdesign sind verhältnismässig wenig Grenzen gesetzt.

Obwohl ich mich dagegen entschied, mich innerhalb dieses Projektes mit der Webentwicklung auseinanderzusetzen, wollte ich mich dennoch etwas challengen. Ich baute die Website daher nicht mit einer von Wix zur Verfügung gestellten Vorlage, sondern baute sie auf einem Blank Canvas selber auf. Das Design musste daher nicht bloss gut aussehen und zu den Inhalten passen, sondern auch funktionieren und möglichst zu einer guten User Experience beitragen.

Web-Optimierungen
Nach gezeichneten Wireframes und groben Mockups erstellte ich die Website zuerst grob mit den grössten und wichtigsten Elementen (wie Header, Fusszeile, wichtigste Inhalte auf der Startseite).

Da jeder Kolumnenbeitrag anderen Anforderungen gerecht werden muss (z.B. bei Aneinander vorbei musste ein Dialog-Layout möglich sein), konnte ich nicht auf den Blog-Editor von Wix zurückgreifen. Denn dieser standardisiert das Layout auf ein einziges Format. Ich musste daher für jede Kolumne eine individuelle Seite designen.

Danach blieb noch Zeit für kleinere Spielereien und interaktive Elemente wie Mouseovers und Lightboxen (nach einigen Sekunden Lesen einer Kolumne erscheint dem User automatisch eine Anzeige, die auf die Möglichkeit verweist, mir via Kontaktformular einen Input zu senden).

Nachdem die Website für den Desktop stand, ging es an die Optimierung fürs Mobile. Hier musste ich teilweise Elemente ausblenden oder neu positionieren.

Herausforderungen

Kreativität und Schreiben braucht Zeit
Ursprünglich hatte ich mit diesem Projekt noch viel mehr vor. Doch das Konzept und Schreiben der Kolumnen hat viel mehr Zeit beansprucht als gedacht. Daher musste ich Prioritäten setzen: In diesem Fall auf die Inhalte und das Design der Website.

Schnell eine Website bauen – schneller gesagt als getan
Obwohl ich es mir mit einem Tool wie Wix ja eher «leicht» gemacht habe, hat die Website dennoch viel Zeit und Nerven benötigt. Wie bei jedem neuen Tool oder Programm muss man zuerst den Workflow kennenlernen. Die Website lässt sich dann zwar relativ einfach durch Auswählen und Anordnen von Seiten-Elementen bauen, doch die Optimierungen und angenehme User Experience funktionieren nur, indem man viel ausprobiert, testet und wieder neue Wege sucht.

Thinking outside the box was Spielereien anbelangt
Natürlich sind die Möglichkeiten für individuelle und spezielle Spielereien bei einem Tool wie Wix irgendwann ausgeschöpft. Ich hatte viele Ideen im Kopf, jedoch musste ich immer mal wieder akzeptieren, dass diese mit den standardisierten Seiten-Elementen von Wix nicht umsetzbar sind. Da war Querdenken gefragt. Beispielsweise habe ich nicht eines der Standard-Menüs verwendet, sondern habe das Menü im Header selber mit Text und Mouseover-Boxen gebaut. So konnte ich dennoch meine gewünschte Interaktivität erreichen: Wenn man mit der Maus über die Menüpunkte «hovert» erscheinen skizzenhafte Hervorhebungen.

Das Erfassen weiterer Blog-Beiträge
Ein Problem, das ich bis jetzt nicht lösen konnte, ist das automatisierte Erfassen neuer Blogbeiträge. Wie oben bereits erwähnt, konnte ich nicht den Blog-Editor von Wix verwenden. Momentan sind alle Blogbeiträge (bzw. Kolumnen) als einzelne Seiten erfasst und manuell auf der Startseite positioniert und verlinkt. Das kann bei einer Vielzahl von weiteren Blogbeiträgen zum Problem werden. Da muss ich für die Zukunft noch eine bessere Lösung finden.

Fazit
Ich war ursprünglich enttäuscht, mich innerhalb dieses Projektes nicht auch noch mit der Webentwicklung wie auch der weiteren Distribution der Kolumnen (z.B. über eine Social Media-Strateige) zu beschäftigen. Aber mittlerweile sehe ich das mehr als Chance für ein langfristigeres Projekt. Mit dem momentanen Stand des Projektes habe ich eine schöne Basis gelegt, welche mich motiviert an weiteren Kolumnen und Website-Lösungen zu arbeiten.

Ausblick
Folgen werden sicherlich weitere Kolumnen. Wenn eine gewisse Anzahl vorhanden ist, werden Social Media-Profile für Die Rubrik folgen, welche die Distribution der Inhalte ermöglichen sollen. Abhängig davon, wie viele Inputs und Kommentare ich über mein eingebettetes Kontaktformular erhalte, könnten sich zukünftig auch Kooperationen mit weiteren Schreiberlingen ergeben – vielleicht hätte Die Rubrik ja das Potenzial, eine Plattform für gemeinsames Philosophieren über den Zeitgeist zu werden? We will see.

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