Google Earth Studio-Animation

Wer kennt es nicht, aus Langeweile wird Google Earth geöffnet und man erforscht in der Vogelperspektive unbekannte Gebirge auf dem Globus. Dieses Erlebnis will Google mit ihrer neuen Spielerei, Earth Studio, in einen produktiven Kontext setzen.

Earth Studio ist ein Animationstool von Google für Satelliten und 3D-Bilder. Es überrascht nicht, dass die Inhalte aus der riesigen Datenbank von Google Earth kommen. Detaillierte Satellitenbilder und 3D-Gebäude kann man dort schon lange bestaunen. Mit Earth Studio kann man sozusagen als Kameramann mit Jetpack die Welt abfilmen, eine Drohnenfahrt von New York nach Zürich ist mit wenigen Klicks erstellt. Das Tool von Google kann aber weitaus mehr und ist dementsprechend auch ein bisschen komplexer. Alles, was man dafür braucht, ist ein Google-Konto, Google-Chrome und eine Zugriffsberechtigung von Google (welche man ohne Probleme bekommen sollte).

Ein ehrliches Feedback
Nach diesem Review ist meine Earth Studio Animation zu bestaunen:

Die Oberfläche von Earth Studio ist, ganz im Stil von Google, stylisch und minimalistisch. Zu Beginn wird der Nutzer gleich mit einer Animation konfrontiert, welche eine simpel-aussehende Kamerafahrt durch New York zeigt. Man denkt sich gleich: Ach, das sieht aber easy aus. Nach der Einführung dann aber die Ernüchterung: Das ist nicht mit wenigen Klicks so zu schaffen, wie man es sich erhofft hat. Aber so sind diese Vorschauvideos irgendwie, gut aussehend aber nicht schnell schnell nachzubauen. Nichtsdestotrotz sollte eine schöne Animation machbar sein, ich habe ja Animation und vor allem Keyframe-Erfahrung, dachte ich mir.

Die Animation wird mithilfe der Oberfläche von Google Earth und Google Maps produziert. Die Kamera kann sowohl auf der Karte wie auch in der 3D-Welt herumgeschoben werden. Wie in After Effects ist es möglich, die Position der Kamera zu ändern und so zwei Keyframes zu setzen, eine simple Kamerafahrt. Dies funktionierte auch ganz gut. Wenn es dann aber darum ging, die Kamera auf ein Objekt zu richten und mit dem Winkel einen 3D-Effekt zu erzeugen, wurde es mühsam. Die Kamera sprang umher und setzte mit dem Schwenk entweder viel zu früh oder zu spät an. Bis ich gemerkt hatte, wie man das Kamera-Target in der Karte anwählen und verschieben kann, hatte ich schon keine Lust mehr. Ich hatte aber auch schon zu viel Zeit investiert, um das Projekt einfach abblasen zu können. Deshalb kämpfte ich mich von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, von Keyframe zu Keyframe. Mit der Zeit hatte ich den Dreh raus. Der Schwenker von der Vogelperspektive in die 3D-Welt funktionierte jetzt ganz gut. Mühe hatte ich bis zum Schluss mit dem Zoom, man muss schon sehr genau wissen, wohin man zoomen will, um dann auch die Stadt, das Gebäude oder die Strasse zu treffen. Neben den essentiellen Sachen wie Keyframes, gibt es auch nette Spielereien wie Tageszeiten-Änderungen.

(Ein Ausschnitt von der Benutzeroberfläche aus meinem Projekt)

Es ist festzuhalten, dass die Idee von Google durchaus Potenzial hat, schöne Animationen sind damit definitiv zu erstellen. Schlussendlich sind es aber auch nur Kamerafahrten durch das digitale Abbild der Welt. Earth Studio sollte aber nicht mit anderen Animationstools wie After Effects verglichen werden. Wenn man sich aber ein wenig mit Animation auskennt und genügend Zeit zu Verfügung hat, kann man zum Beispiel seinen nächsten Roadtrip nicht nur auf Maps darstellen, sondern gleich in 3D animieren.

Animation
Ich wollte vor allem die 3D-Funktion ausprobieren. Deshalb habe ich verschiedene Sehenswürdigkeiten in Europa ausgewählt und diese mit Kamerafahrten verbunden. Die Animation springt eigentlich von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, immer mit einem kurzen Blick auf das 3D-Objekt. Mir war die Earth-Animation aber zu langweilig, deshalb habe ich sie mit Textobjekten in After Effects ergänzt. Mehr zu meinen Gedanken und das Vorgehen in meiner Kritik.

(lhu)

Kritik
von Max Eschler

Die Idee

Das Tool Google Earth Studio habe ich in einem Techblog entdeckt, ich war sehr interessiert und befasste mich mit der Seite. Als ich dann die Zugriffsberechtigung erhalten habe, konnte ich es kaum erwarten es auszuprobieren. Zu Beginn wollte ich eigentlich ein Tutorial-Video machen, das anderen Nutzer zeigen soll, wie man schöne Animationen in Earth Studio erstellen kann. Nachdem ich aber selber Mühe hatte mich zurechtzufinden habe ich mich entschlossen ein Video als Vorschauzweck zu produzieren und ein Review über das Tool zu schreiben.

Das Vorgehen

Wie erwähnt, investierte ich viel Zeit bis ich überhaupt selber mit dem Tool zurecht gekommen bin. Als es dann schleppend nach und nach funktionierte, startete ich mit meiner eigentlichen Animation. Ich recherchierte nach Sehenswürdigkeiten und checkte ob diese auch 3D in Google Earth sind. Dann markierte ich mir diese auf Google Maps um dann mit Earth Studio an die richtige Stelle zu zoomen. So entstand Schritt für Schritt die Animation. Als diese komplett war, war ich ein wenig enttäuscht, da sie mich noch nicht so recht begeisterte. Deshalb entschied ich noch mehr Zeit in After Effects zu investieren.

After Effects

Es war eigentlich klar, was ich in After Effects machen will, die verschiedenen Gebäude anschreiben. Ich wollte den Text aber nicht einfach lieblos ins Bild setzen, sondern mit den Formen der Gebäude und dem Land, in dem die Sehenswürdigkeit stehen, spielen. Deshalb habe ich in Illustrator die Beschriftungen in die richtige Perspektive gesetzt und suchte nach dem passendsten Font. In Illustrator 2019 war das Perspektiventool nicht mehr so benutzerfreundlich, deshalb musste ich noch auf eine ältere Version wechseln, was viele Nerven kostete. Zum Schluss, setzte ich die Beschriftungen in After Effects ein und animierte diese, dem Gebäude entsprechend.

Fazit

Ich bin froh habe ich mich so sehr mit dem Tool auseinandergesetzt, ich kann sagen für was ich es brauchen würde und weshalb ich lieber die Finger davon lasse. Mir gefällt mein Endprodukt sehr, es zeigt was es für Möglichkeiten gibt, nicht nur auf das Tool bezogen, sondern auch für uns Multimedia Producer, Dinge zu kombinieren und diese zu etwas völlig Eigenem zu machen.

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