Googly Eyes

Was passiert, wenn man Früchte und Obst mit «Googly Eyes» ausstattet und sie in einer passenden Umgebung fotografiert? Wird aus einer Kiwi plötzlich ein putziges Kerlchen? Und hüte ich mich nun davor, je wieder einem Rübeli den Kopf abzubeissen?

Sobald Objekte Augen haben, werden sie lebendig. Das Projekt «Googly Eyes» spielt genau damit.
Klickt euch durch die Fotostrecke «Googly Eyes» und entscheidet selbst, ob für euch ein Radieschen nur ein Radieschen ist, oder eben doch mehr.

(lhu)

Kritik
von Sarah Huwiler

Idee
Beim Stöbern auf www.boredpanda.com (eine wirklich empfehlenswerte Seite) entdeckte ich im Frühling einen Beitrag eines Künstlers. Er zeichnete Augen auf Objekte auf der Strasse. So zum Beispiel auf Stromkästen, Strassenlampen, Gullideckel, etc. und fotografierte sie anschliessend. Ich fand das Resultat sehr gelungen und ertappte mich dabei, wie ich bei fast jedem Bild schmunzeln musste. Die Objekte waren dank den Augen lebendig geworden. Das brachte mich auf die Idee, etwas in dieser Richtung für Digezz auszuprobieren. Anstelle von Alltagsgegenständen oder anderen Objekten, entschied ich mich für Nahrungsmittel. Solche, die auch konsumiert werden und die gerade Saison hatten. (Mit Ausnahme des Titelbildes. Dieses fällt etwas aus dem Rahmen, gefiel mir aber so gut, dass ich es trotzdem einbinden wollte.) Foodwaste kam für mich nicht in Frage.

Ausführung
So kam es, dass mich das «Googly Eyes» Projekt vom Start der Sommerferien bis in den Herbst hinein begleitete.
Bevor es aber überhaupt so weit war, das Fotoshooting mit den Früchten in Gang zu setzen, bestellte ich bei Ali Express 100 Stück Googly Eyes. Ich fand genau, was ich suchte: verschieden grosse Augen zum Aufkleben. Es vergingen keine zwei Wochen, als das kleine Päckchen aus China geliefert wurde. Daraufhin begutachtete ich regelmässig mein Früchte -und Gemüsefach und fotografierte die Frucht, die sich gerade darin befand. Manchmal setzte ich gleich drei verschiedene Früchte in Szene und ein paar Wochen später wieder nur eine. Ich testete dabei verschiedene Orte aus, wo welche Frucht am besten zu Geltung kam und wie ich sie am besten inszenierte (Beispiel: Kiwi mit kleinem Sonnenschirm auf dem Rand des Vogelbeckens). Aufgrund des schönen und langen Sommers, in dem mehrheitlich die Sonne schien und die Temperaturen Höchstwerte erreichten, musste ich die Drehs jeweils auf den Abend verschieben. An den Nachmittagen war es schlicht zu heiss und die Sonne zu hell und stark. Die einzige Aufnahme, die bei kühlen Temperaturen stattfand, war diejenige der Marronis. Schliesslich musste ich mich für diese Aufnahme auch bis im Oktober gedulden.
Das Fotoshooting fand im Garten meiner Eltern statt.

Postproduction
Als alle Fotos geknipst waren, machte ich mich ans Aussortieren. Dabei entschied ich mich für insgesamt 15 Fotos. Eine überschaubare Anzahl, die spannend bleibt, ohne dass man das Gefühl bekommt, alles schon einmal gesehen zu haben. Ich bearbeitete die Fotos nur sehr wenig im Lightroom. Ein paar liess ich gar unbearbeitet. Anschliessend probierte ich mit InDesign geeignete Formate aus, bei denen alle Fotos gut passten und nichts abgeschnitten wurde.
Das Titelbild gestaltete ich mit Illustrator. Ich verwendete die Schriftart «Bahnschrift».
Als «o o»s dienten die Augen. Das fand ich sehr passend.

Equipment
Die Aufnahmen machte ich mit meiner Pentax K3-II.

Fazit
Das Projekt «Googly Eyes» machte mir unglaublich viel Spass. Ich hätte noch lange daran weiterarbeiten können und hätte noch viele Ideen für die Umsetzung von weiteren Lebensmitteln gehabt. Jedoch war es richtig, dass das Projekt auch mal zu einem Abschluss kommt. Mein Ziel, die Leute zum Schmunzeln zu bringen, hoffe ich, erreicht zu haben.

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