Graubünden erleben

Ferien zu buchen ist heute ganz einfach. Etliche Onlineportale werben mit tollen Angeboten für Jedermann. Wobei jedermann nicht gleich jedermann ist. Stellt euch vor, euer Hotel muss zwingend über einen Lift verfügen, damit ihr mit dem Rollstuhl in euer Zimmer findet. Oder euer Kind braucht spezielle Betreuung. Da gestaltet sich die Suche nach passenden Angeboten schon schwieriger.

Der Kanton Graubünden legt viel Wert auf die Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung, sei diese physischer oder psychischer Natur. Hotels und Freizeitangebote werden seit einigen Jahren aufgefordert, vielfältiger und besser zugänglich für Menschen mit Behinderung zu werden.

Für Menschen ohne jegliche Beeinträchtigung ist es normal, eine Safari in Südafrika mit Jeeps und Abenteuer zu buchen. Alles kann ohne Bedenken bewältigt werden. Ob das am Tag zuvor gebuchte Hotel über einen Lift verfügt oder nicht, ist unwichtig, denn Treppen sind ja kein Hindernis. Wenn sich die weltweite Tourismusbranche auch so detailliert wie die von Graubünden mit Angeboten für beeinträchtige Menschen auseinandersetzen würde, gäbe es gar keine Barrieren mehr für Menschen mit einer Behinderung.

Folgender Film soll verschiedene Ferien-  und Freizeitabgebote für Menschen mit Behinderung in Graubünden aufzeigen. So unterschiedlich diese Angebote auch sind, eines haben alle gemeinsam und zwar das herzliche Lachen in den Gesichtern der Kinder und Erwachsenen die diese Angebote nutzen.

Kritik
von Lisa Chiara Burth, Benjamin Brändli und Alessia Schönenberger

Idee

Die Idee zum Film kam nicht von uns. Ende Oktober erhielten wir eine Mail von Graubünden Ferien. Die Aufgabe war, aus bestehendem Material und teils neuen Aufnahmen einen kurzen Film für eine Awardverleihung der Pro Infirmis zu produzieren. Pro Infirmis Graubünden verleiht jedes Jahr den «Pro Infirmis Kristall» an Unternehmen oder auch Organisationen die sich für Menschen mit einer Behinderung einsetzen. Dieses Jahr wurde der Award für «aussergewöhnliches Engagement in den Bereichen Freizeit und Ferien» verliehen. Nominiert waren 24 verschiedene Angebote die unterschiedlicher nicht sein konnten. Soweit so gut.

Vorbereitung

Lisa und Alessia meldeten sich für den Auftrag und wurden zu einer Sitzung eingeladen. Bei Graubünden Ferien sass ein weiterer Student im Sitzungszimmer, Benjamin Brändli. Wir wurden mit dem Auftrag vertraut gemacht und entschieden uns, diesen in dieser neuen Konstellation umzusetzen. Wir bekamen eine Liste mit den nominierten Unternehmen und Kontaktpersonen. Weil bis zum fertigen Film nur knappe vier Wochen Zeit waren, haben wir uns sofort an die Recherche gemacht. Vom besagten bestehenden Material war fast nichts vorhanden, wir mussten also fast das ganze Material für den Film selber drehen. Schnell haben wir unsere Favoriten ausgesucht und machten uns ans Telefonieren. Da die Ferienzeit bereits vorbei war, ergaben sich leider nur sehr wenige Chancen für Drehs.

Umsetzung

Wir haben uns aufgeteilt, wer sich um welchen Nominierten kümmert. Wir haben dann mögliche freie Termine von uns Dreien notiert, damit wir die Drehtermine gleich mit den Nominierten festlegen konnten. Bei den Drehs waren wir meistens zu Dritt. Das wir nicht sehr viele beeinträchtigte Leute in Chur kannten, war insofern nicht sehr gut, weil wir ja Schauspieler brauchten. Wir improvisierten dann jeweils, so musste einer/zwei von uns die Rolle vor der Kamera einnehmen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass wir nicht dieselbe Person zweimal verwendeten. Fünf von sechs verschiedenen Szenen haben wir selber gedreht, die Szene vom Dualskifahren wurde uns zur Verfügung gestellt, was aber an der Qualität klar erkennbar ist. Einen Tag vor Rohschnittabgabe hatten wir dann auch die letzte Szene im Kasten und machten uns ans Schneiden. Damit es mit der Musik keine Urheberrechtsprobleme gibt, haben wir die in GarageBand selber produziert.

Stolpersteine

Die Drehs waren alle recht kurzfristig und improvisiert, was man teilweise an der Qualität erkennen kann. Leider war die angekündete Unterstützung von Graubünden Ferien und Pro Infirmis sehr gering, was uns noch mehr Arbeit bereitete. Natürlich sind die Stundenpläne von uns nicht aufeinander abgestimmt, daher waren wir nicht ganz so flexibel wie gewünscht.

Fazit

Die Pro Infirmis und Graubünden Ferien waren glücklich mit dem Resultat. Wir selber wissen, dass wir eigentlich mehr könnten. Trotzdem war es für uns eine tolle Erfahrung, unter grossem Zeitdruck einen Film zu produzieren. Auch die Zusammenarbeit und die strahlenden Augen von den im Film mitwirkenden beeinträchtigten Personen waren eine Bereicherung.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar