Haludovo Palace Hotel – The Story of a Building

Morbider Charme, historisches Ambiente und ein Hauch von Abenteuer. Lost Places faszinieren. Das Haludovo Palace Hotel auf der Insel Krk ist da keine Ausnahme. Jedes Jahr zieht der verlassene Hotelkomplex dutzende Touristen, Urban Explorer und Fotografen in seinen Bann. Doch die wenigsten kennen seine Geschichte.

Mit Graffiti besprühte Fassaden. Zu Scherbenhaufen aufgetürmte Fensterfronten. Halb verbrannte Buchungsformulare. Eine verlorene Computertastatur.

Heute ist es kaum vorstellbar, dass es sich bei dieser Beton-Müllhalde um das ehemals exklusivste Luxusresort der östlichen Adriaküste handelt. Dass hier einst die Berühmtheiten der 70er-Jahre ihren Urlaub im Casino oder am Pool verbracht haben. Oder dass der damalige Hauptkonkurrent des US-amerikanischen Männermagazins «Playboy» einst mit diesem Hotelkomplex versuchte, den Kalten Krieg zu beenden. In diesem Lost Place steckt viel mehr, als sein Anblick vermuten lässt.

Na, neugierig geworden?

Dann tauche ein in die Welt des Haludovo Palace Hotels und begib dich auf eine Reise in die Vergangenheit. Oder klick dich selbst einmal durch eine kleine Tour durch die Ruinen.

Hinweis: Optimiert für Chrome und Firefox. Für Smartphones weniger geeignet.

(lhu)

Kritik
von Lara Morri

Idee
Lost Places haben mich schon immer fasziniert. Die morbide Ästhetik des Verfalls und die Neugier auf die Geschichte dahinter ziehen mich immer wieder in ihren Bann. So auch als ich in meinen Sommerferien in Kroatien über die Ruinen des Haludovo Palace Hotels gestolpert bin. Schnell war klar, dass dieser Lost Place Inhalt meines nächsten Digezz-Projekts werden wird.
Ursprünglich war eigentlich nur ein kleines Video geplant, um den Umgang mit der Kamera zu üben. Doch beim Recherchieren der geschichtlichen Hintergründe, wurde mir klar, dass sich eine Website zur Inszenierung dieses Hotelresorts besser eignen würde. Ausserdem war das die Gelegenheit, meine noch dürftigen Programmierkenntnisse etwas herauszufordern.

Umsetzung & Herausforderungen
01 | Fotografien
Die Lost Place Fotografien wurden mit einer Canon EOS 5D Mark III aufgenommen. Hauptaufgabe der Fotos sollte es sein, den Ist-Zustand des Hotelkomplexes zu dokumentieren.
Für die Nachbearbeitung der Fotos habe ich mich diesmal an Adobe Lightroom Classic herangewagt und bin nach ein, zwei Tutorials auch schnell mit den Basics zurechtgekommen.

02 | Videos
Für meine ersten selbstständigen Filmversuche mussten eine GoPro HERO5 und eine Canon XF400 herhalten. Vor allem mit der Bedienung letzterer hatte ich einige Startschwierigkeiten. Rückblickend hätte ich mich vor dem Dreh intensiver mit der Kamera befassen sollen.
Bearbeitet und zusammengeschnitten wurden die Clips anschliessend in Adobe Premiere Pro.
Für die Videos aus der Zeit zwischen 1970 und 2000 habe ich die Erlaubnis des kroatischen Fernsehsenders HRT erhalten, kleine Sequenzen aus ihrer Dokumentationsreihe "Betonski spavači" zu verwenden.

03 | Recherche
Bei der Recherche war v.a. die Sprache ein Problem. Da ich fast kein Wort kroatisch kann, die meisten Informationen über den Hotelkomplex allerdings nur in dieser Sprache zu finden sind, musste ich mich irgendwie mit dem Google Übersetzer durchschlagen. Besonders schwierig wurde es dann beim Übersetzen einer kroatischen Doku-Folge über den Lost Place. Die Google Funktion "Translate by speech" war weniger gut als erhofft und so konnte ich leider nur wenige Brocken verstehen. Trotzdem hatte ich nach zahlreichen Stunden intensiver Internetrecherche genug Informationen gesammelt, um eine Zeitachse zusammenzustellen, die alle wichtigen Eckdaten und sogar einige Details und Gerüchte beinhaltet.
Anschliessend habe ich mich auf die Suche nach interessantem Zusatzmaterial gemacht, um die Geschichte möglichst lebendig gestalten zu können.

04 | Design
Bevor es ans Programmieren ging, habe ich erstmal ein Farb- und Schriftkonzept festgelegt und in Illustrator einige Beispiel-Mockups erstellt, um mir darüber klar zu werden, wie das Ganze am Ende aussehen soll. Die "Bleistiftskizzen" wurden anschliessend ausgehend von Fotos aus meiner Recherche in Photoshop erstellt.

05 | Website
Die grösste Herausforderung und auch das Kernstück dieses Projekts stellte das Programmieren der Website dar. Auch diesmal habe ich wieder auf Bootstrap gesetzt. Zusätzlich habe ich noch die Javascript Plugins GSAP und turn.js verwendet. Beide kannte ich zuvor nicht, doch bei GSAP waren glücklicherweise genug Tutorials vorhanden, um sich das Ganze selbst beizubringen. Bei turn.js gestaltete sich dies etwas schwieriger. Vor allem, weil das Plugin normalerweise nicht responsive ist.
Da es mir bei diesem Projekt darum ging, möglichst viel Neues zu lernen und meine Programmierkenntnisse etwas herauszufordern, habe ich mich bewusst gegen ein simples Design entschieden. Stattdessen habe ich versucht, auch ein paar (für mich) kompliziertere, interaktive Elemente einzubauen, was mir mehr oder weniger gelungen ist. Leider hat darunter die mobile Version meiner Website etwas gelitten. Trotzdem habe ich versucht, die Website responsive zu gestalten und so einzurichten, dass es auch auf dem Smartphone problemlos funktioniert, was mich ziemlich viel Zeit und Nerven gekostet hat. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, die Website immer wieder auf verschiedenen Endgeräten zu testen, denn wenn es auf dem Laptop gut aussieht, heisst das noch lange nicht, dass auch alles auf dem Tablet stimmt. Auf manchen Mobilgeräten läuft die Website leider auch jetzt noch nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.
Auch in Sachen Codequalität gibt es sicherlich noch Verbesserungspotenzial. Da mein Programmierstil derzeit hauptsächlich aus Trial & Error und ganz viel googlen besteht, ist der Code mit der Zeit leider etwas unübersichtlich geworden. Für einige Funktionen gibt es wahrscheinlich auch elegantere Lösungen als meine, doch für mich war es eigentlich schon ein Highlight, wenn der Code überhaupt einmal genauso funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt habe.

Fazit
Wieder einmal musste ich feststellen, dass meine Zeitplanung eine Katastrophe war und meine Vorstellungen meine Fähigkeiten übersteigen. Das Projekt ist bei Weitem nicht perfekt und es gibt definitiv Verbesserungspotenzial (v.a. beim Video und der Codequalität). Aber immerhin habe ich viel Neues gelernt. Und für meine erste grössere Website, finde ich, ist das Resultat doch ganz akzeptabel.

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