Handverlesen

Die Stadt Chur war uns Studenten, die aus allen Ecken der Schweiz stammen, zu Beginn allen fremd. Es brauchte seine Zeit, bis wir in der Bündner Hauptstadt unsere Orientierung fanden. Genauer gesagt, brauchten wir fast drei Jahre.

Schade eigentlich. Jetzt ist die Zeit in Chur schon fast vorbei, wir geben unsere WG’s und Wohnungen auf und ziehen zurück in unsere Heimatstädte. Alles was bleibt sind die Erinnerungen an die Orte, welche Teil unseres Studentenalltags waren.

Wir fanden diesen Umstand, in Anbetracht dessen, dass Chur eine so schöne, heimelige und vielseitige Stadt ist, sehr bedauernswert.

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Dieser Gedanke verleitete uns schliesslich dazu, den zukünftigen Studenten der HTW Chur das Kennenlernen der Stadt zu erleichtern und ihnen eine handverlesene Auswahl von Orten zusammenzustellen, welche ihnen hoffentlich genau so gefallen wie uns.

Wir haben bewusst spezielle Orte ausgewählt, die wir persönlich entdeckt haben und zum Teil ein wenig abseits von den in sonstigen Publikationen auffindbaren Plätzen sind und in diesen u.U. auch gar nicht erst auftauchen würden – wie z.B. das Tierheim Chur, von wo aus man Spaziergänge mit Hunden unternehmen kann.

Entstanden ist HANDVERLESEN – ein stilvoller, physisch greifbarer Guide, der den neuen (aber natürlich auch den bisherigen) Studenten Chur aus einer Insiderperspektive zeigt.

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Das Spezielle an HANDVERLESEN ist, dass die Auswahl, wie der Name bereits ahnen lässt, sehr persönlich ist und somit einen Teil unserer Erlebnisse in Chur mit sich trägt. Dieser Aspekt war uns für die Erstellung des Guides sehr wichtig, da wir auf diesem Wege etwas weitergeben möchten.

Printmagazin
Die erste Kleinauflage von HANDVERLESEN wird ab 12.1. in der HTW Chur im Gebäude A und B aufliegen.

Interaktives Magazin
Alle, die kein Printmagazin ergattern können, kommen hier in den Genuss des Magazins.

Special Thanks to: Adrian Züst (Photo Titelbild & Photo Rote Platte), Digitalis Druck Chur

Kritik
von Dennys Gadient, Jannik Hon und Veronica Cartillone

Idee

Da sich unsere Zeit in Chur dem Ende neigt und wir schon oft über das Zurechtfinden in der Stadt und die Orte gesprochen haben, welche uns persönlich gefallen und Teil unseres Studienalltags geworden sind, kamen wir auf die Idee einen Guide zu erstellen.

Sinn dieses Guides ist es, dass er zukünftigen Studenten der HTW Chur eine persönliche Auswahl an Orten liefert, die ihnen das Zurechtfinden und Leben in der Stadt Chur in Zukunft erleichtern soll.

 Wir sahen in diesem Projekt die Chance, all unsere Fähigkeiten, wie zum Beispiel die Fotografie & deren Post Production, die Layoutgestaltung und die allgemeinen Grundlagen des Visualisierens  zusammenzuführen.

Vorbereitung

Uns war von Anfang an klar, dass wir ein physisches Produkt (Print) erstellen wollten. Auch gerade deshalb, weil wir zuvor noch nie ein Print-Produkt dieser Art realisiert haben, was wiederum den experimentellen Teil unseres Projekts widerspiegelt.

Der Guide sollte praktisch und handlich zugleich sein. Der Benutzer soll Freude haben, ihn überall mit hin zu nehmen. Anhand dieser Eckpunkte überlegten wir uns genau, wie die Aufmachung des Guides sein muss, damit eben diese Kriterien erfüllt werden. 

Wir schauten uns klassische Guides an und versuchten herauszufinden, welche Informationen wirklich von Nutzen sind. Dies führte zu unserer stilistisch sehr minimalistischen Vorstellung unseres Guides. Unser Layout-Konzept sollte doppelseitig sein und so je einen Ort abdecken. Die linke Guide-Seite sollte viel Weissraum enthalten, um die typographischen Elemente, die bei uns aus wenig Text und Icons bestehen, übersichtlich darzustellen. Die rechte Seite sollte grossflächig mit Bildmaterial gefüllt werden. Daraus versprechen wir uns eine übersichtliche, moderne Aufmachung der Dopppelseite. Das Bildmaterial sollte, passend zum minimalistischen Stil, qualitativ hochwertig und clean in der Bildbearbeitung daherkommen.

Als nächstes kam der wichtigste Teil. Die Inhalte - welche Orte haben uns in unseren Studienjahren etwas gebracht? Wo sind wir gerne hingegangen? Was ist nützlich und gut zu wissen? Anhand solcher Kriterien haben wir eine Liste mit Orten erstellt, welche wir im Guide haben wollten. 

Nach diesem Schritt lag es schon fast auf der Hand, unter welchem Titel unser Guide veröffentlicht werden sollte. HANDVERLESEN schien uns allen eine gute Idee zu sein.

Als das Konzept stand und wir uns alle wichtigen Elemente für den Guide überlegt hatten, konnten wir mit der Umsetzung loslegen.

Zeitgleich liessen wir Herrn Ruedi Müller-Beyeler ein Mail mit unserer Idee zukommen. Darin schilderten wir unser Ziel, den Guide unter die zukünftigen Studenten zu bringen. Das Projekt fand Anklang und so legten wir endgültig los.

Umsetzung

Die Umsetzung bei diesem Projekt bestand hauptsächlich aus Fotografieren, Layout und Druck. Da wir um die 13 Orte vorgesehen hatten, erstellen wir eine Tour, wie wir die Orte am besten abfahren konnten, um ohne Zeitverlust möglichst viele Fotografien zu machen. Da wir die Orte aus dem Alltag kannten, mussten wir die Locations zusätzlich besuchen, um die Fotos zu planen. Die Fotografien entstanden alle mit einer Canon EOS 5D Mark II.

Als die Fotografien alle vorhanden waren, teilten wir uns auf und machten uns an die Bildbearbeitung, die Umsetzung unserer Layoutvorstellungen und die Erstellung/Umsetzung der Icons und Texte, die wir verwenden wollten.

Waren diese Elemente alle vorhanden, konnten wir sie endlich zu unserem Guide HANDVERLESEN zusammenführen und für den Druck freigeben. Dabei mussten wir beachten, dass unser gewähltes Format A6 in Adobe InDesign CC richtig für den Druck aufgesetzt wurde. So mussten wir speziell bei Schnittmarken, Ränder und Voreinstellungen zur Farbausgabe Acht geben, um am Schluss ein erfolgreiches Druck-Ergebnis zu erhalten. Was aber die grösste Schwierigkeit darstellte, war das Auswerfen der Datei als Broschüren-Druck. Damit das für den finalen Druck, den wir professionell ausführen lassen wollten, auch ohne Probleme klappte, führten wir einige Testdrucke aus, was uns ziemlich viel Zeit, Geld und Geduld kostete. Den finalen Druck unseres Prototyp-Guides liessen wir professionell von der Digitalis Print GmbH übernehmen.

Selbstkritik

Das Projekt, wie es in der jetzigen Form als HANDVERLESEN Guide zu Chur vorliegt, finden wir an und für sich – und vor allem nach aussen – sehr stimmig. Was jedoch nur wir und jetzt auch ihr wisst, ist, dass dieses Projekt aus einer Idee stammt, welche wir zeit- und wetterbedingt nicht mehr realisieren konnten. Schon anfangs Herbstsemester setzten wir uns zusammen und besprachen unsere Ideen für Digezz Edition-HS14. Da wir in unserer Freizeit oft zu dritt auf Pässe gefahren sind, um zu Fotografieren und uns die karge Berglandschaft enorm fasziniert hat, kamen wir auf die Idee eine Art ‘Passbuch’ zu kreieren. Wir recherchierten die Pässe im Kanton Graubünden und wollten die schönsten in einem Büchlein fotografisch festhalten. Leider waren wir trotz früher Recherche knapp dran und der Schnee, der zu früh an die Tür klopfte, machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir liessen uns aber nicht unterkriegen und entwickelten aus dieser Notlage heraus die Idee weiter. Glücklicherweise entstand aus dieser Niederlage eine neue Idee – unser Guide HANDVERLESEN. Die Umsetzung für HANDVERLESEN verlief, wie erwartet, sehr gut. Probleme bereitete uns einzig der Druck und das Zurechtbiegen der Datei, damit das Produkt auch so rauskam, wie wir es uns vorstellten. Um uns die nötigen Tricks und Kniffe anzueignen, schauten wir uns einige nützliche Tutorials an. Für ein nächstes Mal sind wir gewappnet, da wir nun wissen, worauf es bei einem Broschüren-Druck ankommt.

Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit verlief sehr harmonisch. Wir verstanden uns durch die verschiedenen Arbeitsphasen sehr gut. Das lag mehrheitlich an unserer Organisation und Handhabung des Projektes. Da wir vor jedem grösseren Schritt den Ablauf und das Vorhaben besprachen, konnten wir drei verschiedene Meinungen einholen und aus diesen eine gemeinsame Lösung herbeiführen, die für alle stimmte.

Für das Projekt hatten wir eine grobe Arbeitsaufteilung. So übernahm jeder den Part, den er am besten beherrschte. Unsere Fähigkeiten konnten wie auf diese Art bestmöglichst nutzen. Natürlich ergänzten wir einander trotzdem, wenn das Zeitpensum knapp wurde, jemand an einer Stelle nicht weiterkam oder Feedback benötigte.

Workflow & Tools

Das Projekt wurde hauptsächlich persönlich in Meetings und digital über Google Drive organisiert. Zur Realisierung arbeiteten wir mit iA Writer, den Adobe-Programmen InDesign, Illustrator und Lightroom sowie online mit Google Maps, Issuu.com (Magazin-Publikation) und bit.ly (URL-Shortener). Für bit.ly haben wir uns entschieden, da wir so im Magazin einheitliche, kurze URLs anbieten können, die man auch gut auf dem Handy o.Ä. abtippen mag. Ausserdem kann man bei bit.ly selber URLs definieren und Aufrufsstatistiken dafür einsehen.

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