Handwerkliche Berufe gehen durch die Digitalisierung verloren.

Dank der Digitalisierung entstehen diverse neue Berufsfelder und Arbeitsstellen. Technische Hilfsmittel sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Vor allem junge Menschen wachsen mit modernen Technik auf und möchten später bestimmt einmal einen Beruf erlernen, wo die Digitalisierung tagtäglich angewendet wird. Jedoch hat die Digitalisierung auch ihre Schattenseite. Am meisten bekommen es die Handwerklichen Berufe zu spüren. Bereits die Suche nach neuen Lehrlingen wird von Jahr zu Jahr schwieriger.

Maurer, Schreiner, Dachdecker oder auch Plattenleger waren vor zehn bis zwanzig Jahren noch Berufe mit Zukunft. Viele Jugendliche wollten diese Berufe erlernen. Einerseits verbringt man die meiste Zeit an der frischen Luft und andererseits verlangt die Arbeit körperliche Leistung, womit der Körper trainiert werden kann. Bereits in der Lehre wird gefordert, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Um die Jahrtausendwende kam dann langsam aber sicher die Digitalisierung auf. Alle Branchen haben sich weiterentwickelt und sicher der Digitalisierung angepasst. Nur die damals ohne digitale Hilfsmittel gut laufende Baubrache hat diesen Sprung irgendwie verpasst. Jetzt im Jahre 2019 merken die ersten Baufirmen, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, Lehrlinge für handwerkliche Berufe zu finden. Deshalb versuchen sie nun fast verzweifelt, die verpassten Jahre aufzuholen. Vor allem auf Social Media Plattformen, wie zum Beispiel Facebook oder Instagram wird alles unternommen, um Content zu generieren. Damit erhoffen sich die Baufirmen eine junge Zielgruppe ansprechen zu können, damit diese sich für eine handwerkliche Lehre entscheiden.

Aus diesem Grund haben wir der Baufirma Wirz AG einen 59 Sekunden Trailer für Instagram produziert:

In der Hoffnung, damit noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren, durften wir für die Wirz AG noch einen ca. 5 minütigen Clip erstellen, welcher die verschiedenen Berufe kurz aufzeigt. Der Clip wird dann auf ihrer Internetseite unter den entsprechenden Lehrlingsausschreibungen zu finden sein.

(nsc)

Kritik
von Dominic Walser und Gion-Andrin Gloor

Idee und Umsetzung:

Claudio Kernen ist ein guter Kollege von Gion und arbeitet als Maurer bei der Wirz AG. Da er nebenbei noch eine Weiterbildung im Multimedialen Bereich absolviert, war für ihn schon lange klar, dass die Wirz AG Bauunternehmung im Web sowie Social Media Auftritt Jahre zurückliegt. Bis anhin hatten Sie eine veraltete Website (eine neue ist in Planung) und einen nicht regelmässig geführten Facebook Auftritt. Da es für neue Social Media Kanäle wie Instagram aber Content benötigt, entstand die Idee nach einem Video. Das Ziel des Videos war es den Jugendlichen um die 15 Jahre aufzuzeigen, was es überhaupt für Handwerkliche Berufe gibt und welche Tätigkeiten tagtäglich ausgeführt werden.

Der Dreh war dann aber anspruchsvoller als zuerst angenommen. Auf dem Bau kannst du nichts im Voraus planen. Es wird immer anders kommen als geplant. Einmal wollten wir mit dem Maurerlehrling das Interview durchführen und dann kam unerwartet ein Lastwagen mit einer Betonladung und er musste zuerst helfen die Ladung vom Lastwagen in die Baugrube zu giessen. Dann dachten wir, dass wir das Interview über den Mittag durchführen könnten, dann wäre es ausserdem nicht so laut. Da die Maurer aber in Zeitverzug waren, machten die meisten keine Mittagspausen. Deshalb war es auch da nicht optimal. Solche Fälle gab es noch dutzend bei den Dreharbeiten. Insgesamt hatten wir 5 Drehtage bis wir alle Berufe im Kasten hatten. Anschliessend sammelte sich rund ein halbes Terrabyte an Daten an, welches wir dann mühsam sortieren konnten. Die Bedingung war, dass sie den Trailer Ende Oktober fertig produziert erhalten und den 5 Minuten Clip Mitte November für den Zukunftstag bereitgestellt wird. Deshalb hatten wir ziemlich strenge Tage im Oktober. Wir wollten ein cooles Produkt erzeugen, dass wir auch in unser Portfolio aufnehmen können, da wir ja nun auch schon im 5. Semester sind und uns selber bald auf Arbeitsstellen bewerben müssen.

Equipment:

Kameras:
Canon 5D Mark IV
Sony Alpha 6500

Objektive:
Canon Lens 24-105mm, 50mm Lens
Sony Lens 18-105mm, 50mm Lens

Drohne:
DJI Mavic Air

Ton:
Rode Videomic Pro
Zoom H6
Funkset Sennheiser AVX

Licht&Stativ:
Manfrotto Lichtstativ 3-Bein
Videostativ Sachtler FSB 4
Schweizer LED Licht 100W
Gimbal Zhiyun Crane 2

Postproduction:

In den fünf Tagen wo wir gedreht haben, kam rund 500GB Material zusammen. Als erstes mussten wir mal das ganze Material anschauen, beschriften und aussortieren. Als das gemacht war, konnten wir mit dem Rohschnitt beginnen. Da wir im Voraus relativ viel Zeit investiert haben mit dem Storyboard und dem Ablauf des Films, konnten wir relativ schnell einen Rohschnitt zusammenstellen, da der "Grobablauf" des Films bereits feststand. Eine Herausforderung war jedoch der Trailer. Wie sollte der Trailer aufgebaut sein? Welche Ausschnitte passen in den Trailer? Die einzige Vorgabe war, dass der Trailer nicht länger als 59 Sekunden dauern durfte. Dazu kam noch das Thema Musik. Was für Musik würde passen? Aus diesen Gründen haben wir wirklich fast solange am Trailer herumgebastelt wie beim 5 Minuten Clip, weil wir beim längeren Clip ein klares Storyboard hatten und in etwa wussten wie der Clip aufgebaut sein sollte.

 

Fazit:

Ein ganzer Drehtag auf dem Bau und die Kameras sind mit Staub zugedeckt. Im Nachhinein würden wir hier sicher noch mehr Reinigungstücher mitnehmen. Auch mit einer Drohe zu fliegen war ziemlich schwer, weil der Kran immer ein Störsignal verursachte. Aber das grösste Problem war nach wie vor der Ton, es war halt immer Laut auf der Baustelle und wenn sie noch in Verzug waren, dann hörten sie nicht einfach auf zu Arbeiten nur weil wir jetzt ein Interview mit einem Lernenden durchführten. Deshalb war es auch nicht immer einfach einen geeigneten Ort oder Raum zu finden.  Aber mit dem Endergebnis sind wir wirklich zufrieden. Wir lernten während dieses Projekts noch einmal enorm hinzu. Noch einmal verbessert haben wir uns bei der Teamarbeit, die Aufgaben aufzuteilen und diverse Shots im voraus zu planen.

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