Heart on Ice

Schon einmal etwas von Eisgleitern gehört? Das Projekt “Heart on Ice” ist ein Schritt Richtung barrierefreier Welten für beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Menschen.

Die Freuden des Winters bleiben den beeinträchtigten Menschen vorenthalten. Schlittschuhlaufen ist für Leute im Rollstuhl undenkbar. So könnte man meinen. Doch dem ist nicht so. Dank den eigens für Rollstuhlfahrer hergestellten Eisgleitern haben sie die Möglichkeit, den Schlittschuhspass hautnah mitzuerleben.

Das Projekt “Heart on Ice” von Manuela und Laurent, zwei Sozialpädagogikstudenten der Hochschule Luzern, ist ein Ansatz zu einem nachhaltigen Umdenken der Gesellschaft.
In der Jugend werden unsere Einstellungen gegenüber den Mitmenschen stark geprägt. Laurent und Manuela möchten Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihr Gesellschaftsbild zu erweitern und Vorurteile zu überdenken.

(nsc)

Kritik
von Nathalie Sommer und Fiona Tischhauser

Jegliche Arbeiten von Pre- bis Postproduction wurden von Nathalie Sommer aufgegleist und durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit Fiona Tischhauer begrenzte sich auf die Zeichnungen. Dementsprechend ist die folgende Kritik aus Nathalie's Perspektive verfasst.

Idee und Konzept

Was soll ich sagen? Wie kann ich mit ihr reden? Versteht er mich? Sag ich was Falsches? Am besten den Mund halten... Dies oder Ähnliches geht den meisten Menschen durch den Kopf, wenn sie körperlich oder geistig beeinträchtigten Personen begegnen. Dadurch entstehen Barrieren. Unserer Gesellschaft fehlt es an Begegnungspunkten! Diese Tatsache gab den Ausschlag, das Projekt “Heart on Ice” aufzugleisen.
Bereits am 24. Februar 2018 fand der Anlass mit grossem Erfolg statt. Das Erlebnis wurde jedoch kaum festgehalten und schon gar nicht medial verbreitet. Wie sollte das Ganze also zum nachhaltigen Umdenken unserer Gesellschaft beitragen? Aus einer Diskussion mit Laurent Sommer ergab sich die Idee, das Thema in Form eines kreativen Beitrages zu verbreiten. Die Herausforderung lag nur darin, einen Beitrag zu erstellen, ohne Videoaufnahmen des Anlasses. 10 Fotos waren die einzigen festgehaltenen Eindrücke, die er liefern konnte, nur 5 davon waren brauchbar. Nur? Nein. Zeichnungen sind die Lösung. Und schon ging die Planung voran.

Umsetzung

Die Bilder des Anlasses boten eine Grundlage, um zeichnerisch den weiteren Ablauf der Situation wiederzugeben und die Freude der Teilnehmenden zum Ausdruck zu bringen.
Um auf die Frage “Wer steckt hinter dem Projekt” zu antworten und den Zuschauern dadurch einen persönlichen Bezug zu geben, entschied ich mich für ein persönliches Statement von den Organisatoren. Ich suchte lange nach der richtigen Zusammensetzung des Beitrages. Wie soll die Geschichte erzählt werden? Wer soll sprechen? Voice-Over oder Interview Statements? Passt ein Interview zusammen mit einer Abfolge von Zeichnungen? Ich entschied mich dafür, den persönlichen Bezug durch ein Statement zu Beginn und am Ende des Beitrages herzustellen. Die Zusammenstellung dieser Statements mit meiner Off-Voice sowie Bildern und Zeichnungen, die die Geschichte des Anlasses dokumentieren, betrachtete ich zunächst etwas kritisch. Doch wieso nicht etwas ausprobieren. Das Ergebnis: Aus wenig kann doch viel entstehen.

Dreh Statements

Am Samstag, 26. Mai 2018, schafften wir es endlich, die umtriebigen Studenten Laurent Sommer und Manuela Wehrli sowie das nötige Equipment zusammenzubringen und ein persönliches Statement aufzunehmen. Drehort war das authentische Wohnzimmer von Laurent’s WG in Kriens. Die gut isolierte und gedämpfte Stube ermöglichte problemlos gute Tonaufnahmen. Für’s nächste Mal: Früher mit der Terminplanung für ein Interview beginnen!

Zeichnungen

Fiona Tischhauser erklärte sich bereit, die Bilder des Anlasses durch Zeichnungen zu ergänzen und illustratorisch fortzusetzen. Dies nahm aber mehr Stunden in Anspruch als gedacht und zeitlich eingeplant. Für die Fertigstellung fehlten schliesslich nur noch die Zeichnungen. Mit dem nahenden Abgabetermin kamen wir ziemlich unter Zeitdruck. Und trotzdem: Fiona’s Zeichnungen haben die Emotionen der Beeinträchtigten genau getroffen!

Persönliche Motivation und Fazit

Der Bezug zur Realität und die soziale Gewichtung waren ein persönlicher Anreiz, diesen Beitrag zu realisieren. Die beiden Studenten der HSLU ziehen daraus genauso ihren Nutzen und ihre Erfahrungen wie ich. Sollten die Eisgleiter eines Tages tatsächlich populär werden und die Schranken zwischen Beeinträchtigten und nicht Beeinträchtigten generell verschwinden, so kann man diesen kleinen Beitrag als grossen Erfolg erachten.

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