«Hello, Bonjour Canada!»

«Hello, Bonjour!» ​In Ostkanada ist das die Standard-Begrüssung. Sie weist auf eine Besonderheit dieser Region hin: Die Zweisprachigkeit. Zugegeben, beim Stichwort «Kanada» denken viele zuerst an die spektakulären Bergpanoramas und unendlich grossen, grünen Wälder des Westens. So ging es bis vor kurzem auch mir – und ich habe bereits mehrere Monate meines Lebens in Kanada verbracht.

Die diversen Kanada-Klischees passen nicht wirklich zur Ostküste. Die Region ist vielmehr für ihre landesweite historische und kulturelle Relevanz bekannt. Die Rocky Mountains fehlen, stattdessen wimmelt es nur so von Seen. Outdoor-Mekkas wie Whistler liegen zwar auf der anderen Seite des Kontinents, dafür findet man mit Québec City ein kleines Stück Europa mitten in Nordamerika.

Kurz; Ostkanada überrascht. It’s yours to discover.

Hier findest du meinen Reiseblog.

(nsc)

Kritik
von Laura Hunold

Ideenfindung & Planung
Wer mich ein wenig kennt, weiss, dass ich einerseits viel und gerne schreibe und andererseits ein grosser Kanada-Fan bin. 2016 verbrachte ich während meinem Sprachaufenthalt vier Monate in Vancouver und bezeichne die Stadt seither als meine «zweite Heimat». Vergangenen Sommer stand meine zweite längere Kanada-Reise an: Zusammen mit meiner Familie bereiste ich einen guten Monat lang den Osten des Landes, den ich bis dahin noch nicht kannte. Für mich stand bereits im Voraus fest, dass ich diese Reise gerne in einem Digezz-Projekt festhalten möchte.

Ein Reiseblog schien naheliegend, also machte ich mir vor meinem Abflug ein wenig Gedanken, wie ich diesen gestalten könnte. Was mir wichtig war: Ich wollte kein Online-Reisetagebuch führen. Das tat ich bereits während meinem Sprachaufenthalt sehr ausführlich und hatte auch durchaus Freude daran. Das Problem: Mittlerweile habe ich das Tagebuch in ein rund 350-seitiges Buch zusammengefasst – und das liest, abgesehen von mir, wahrscheinlich niemand freiwillig komplett durch. Dieses Mal wollte ich also einen anderen Schreibstil ausprobieren, der weniger erzählerisch ist und sich aufs Wesentliche fokussiert.

Ausserdem entschied ich mich im Vorfeld, die Webseite mit dem CMS-Programm Weebly zu gestalten. Ich spielte zuerst mit dem Gedanken, die Seite mit Bootstrap zu programmieren, aber das hätte den Zeitrahmen für dieses Projekt wahrscheinlich bereits vor dem Beginn der Reise gesprengt (Programmieren ist nicht unbedingt meine Leidenschaft). Ich gestalte aber für meinen Bekanntenkreis immer wieder simple Webseiten – bisher v.a. mit Wordpress und Jimdo. Diese Programme sind mir mittlerweile ein wenig verleidet, weshalb ich einmal etwas Neues ausprobieren wollte. Ich schaute mir diverse CMS-Programme an, aber Weebly fand ich am ansprechendsten.

Während der Reise
Einmal in Kanada angekommen, begann ich aktiv, diverses Material für meinen Blog zu sammeln. U.a. war ich immer mit der Kamera unterwegs und versuchte, die Eigenschaften der vielen verschiedenen Ort- und Landschaften so gut wie möglich festzuhalten. Das Wetter machte mir dabei in der ersten Woche einen Strich durch die Rechnung – es regnete oft, was die schöne Atlantikküste auf den Bildern ziemlich kühl wirken lässt.

Nebst dem Fotografieren sammelte ich so viele Informationen zu den Regionen und Sehenswürdigkeiten wie ich nur konnte. Meine Handtasche war jeden Abend bis oben hin gefüllt mit Prospekten, Landkarten und Visitenkärtchen. In den Nationalparks las ich so gut wie jede Infotafel (nicht nur für Digezz, sondern weil es mich aus sonst interessierte).

Postproduction
Wieder zu Hause, begann ich, die Hunderten von Fotos zu sichten und auszusortieren. Und dann begann die mühsame Nachbearbeitungsphase mit Photoshop und Lightroom. Besonders die Überarbeitung der Fotos der ersten Woche beanspruchte viel Zeit (ich versuchte, den grauen Bildern ein wenig mehr Farbe zu verleihen). Damit die Bilder auf der Webseite auch schön leuchten, setzte ich den Sättigungsgrad immer ein wenig höher als gewohnt. Dann komprimierte ich die Bilder und widmete mich den Texten.

Ich hatte mir das Verfassen der Blogbeiträge ein wenig einfacher vorgestellt (damit hatte ich bei meinem Reisetagebuch ja bekanntlich keine Schwierigkeiten gehabt). Es ist aber gar nicht so leicht, eine Ortschaft zu beschreiben, ohne eine Unmenge an persönlichen Erlebnissen einfliessen zu lassen. Ausserdem war all das Wissen, das ich mir in den paar Wochen angesammelt hatte, mehr Hindernis als Hilfestellung. «Was ist denn nun wirklich wichtig?» «Was könnte für den Leser/die Leserin interessant sein, auch wenn er/sie selbst noch nie an diesem Ort war?» Mich relativ kurz zu fassen, viel mir nicht leicht.

Webseite
Als die Texte und Bilder bereit waren, begann ich, die Inhalte auf meine Weebly-Webseite zu laden. Das CMS-Programm eignet sich sehr gut für ästhetisch ansprechende, aber dennoch schlichte Layouts. Anfangs dauerte es aber ein Weilchen, bis ich mit allen Funktionen vertraut war. Das Programm bietet nämlich durchaus kreative Tools. Mein Leitsatz ist aber in allem «Weniger ist mehr», also entschied ich mich am Ende für eine relativ simple Webseiten-Struktur mit vielen Subpages.

Einziger Nachteil: Das Logo der Webseite, das ich mit Illustrator gestaltet habe, wird unscharf angezeigt, obwohl ich es eigentlich vektorisiert habe. Ich kann mir nach wie vor nicht erklären, wo das Problem liegt, aber vielleicht finde ich die Lösung ja irgendwann noch…

Verwendete Tools
Kamera:
- Canon EOS 70D
- iPhone 6s

Postproduction:
- Adobe Illustrator CC 2019
- Adobe Lightroom Classic CC
- Adobe Photoshop CC 2019

Webseite:
Weebly (Pro Version)

Illustration:
Adobe Illustrator CC 2019

Fazit & Learnings
Ich filmte unterwegs auch immer wieder und wollte eigentlich gerne noch ein kurzes Intro-Video für die Webseite schneiden. Das tat ich am Ende nicht, weil in vielen der Sequenzen entweder ich oder ein Mitglied meiner Familie vorkommt und das Video wohl eher zu einem Vlog als einem «Werbefilm» für Ostkanada geworden wäre.

Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem Endresultat. Während den Ferien aktiv Material für mein Digezz-Projekt zu sammeln, machte mir Spass, auch wenn ich am Ende vieles nicht in den Blog einbauen konnte (oder noch nicht – ich überlege mir, ob ich ihn noch ausweiten soll).

Was den Schreibstil betrifft, habe ich aber festgestellt, dass mir die narrative Erzählweise eines Tagebuchs mehr entspricht als die eher neutrale, werberische Sprache von Reiseblogs. Im nächsten Urlaub werde ich also wieder bleibende Erlebnisse in meinem Notizheft festhalten und die Prospekte im Visitor Centre liegen lassen.

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