henry along the road

Zwei Dinge haben wir diesen Sommer gelernt: Unsere Heimat ist verdammt noch mal richtig schön und zwei Wochen im Auto zu leben, ist der absolut grösste Luxus, den man sich leisten kann.

Ihr haltet uns für verrückt? Kann sein. Ist uns aber auch egal. Denn wir hatten unglaublichen Spass daran, für euch die schönsten Wildcamping-Parkplätze der Schweiz zusammenzusuchen. Während 14 Tagen fuhren wir einen Pass nach dem anderen ab, verzichteten dabei stets auf Autobahnen und ignorierten das eine oder andere Verbotsschild. Wir unterhielten uns mit der Polizei, duschten bei eisigen Temperaturen in Bergflüssen und kochten unseren Kaffee auf einer alten Bialetti. Als Digital Natives haben wir das Erlebte natürlich auch fleissig festgehalten: Einerseits als Roadmovie und anderseits als digitalen Wildparking-Guide.

P.S. Lasst die Hasstiraden erstmals sein und bleibt besser dran – unser Guide ist nämlich bis dato weder vollständig noch bis ins Detail ausgearbeitet.

(lhu)

Kritik
von Jessica Auer und Célina Rohrbach

Vorbereitung auf die Reise

Wenn wir etwas von unseren Eltern gelernt haben, dann, dass man niemals unvorbereitet auf eine Reise aufbricht. In den Wochen vor unserer Reise spielten wir im Kopf die verschiedensten Ideen durch: Ob eine Website über die Vorurteile aller Schweizer Kantone oder ein lustiges Prankvideo mit Bekanntschaften unserer Reise - wir hatten die kuriosesten Gedanken. Nach ausgiebigen Abenden voller Brainstorming, haben wir uns letzten Endes dazu entschieden, einen Guide über die schönsten Wildcamping-Parkplätze zu gestalten und unser Erlebtes zusätzlich in einem Film festzuhalten. In diesem Schritt war für uns schon bereits klar, dass sich der Guide am Ende über die ganze Schweiz erstrecken würde und dass in jedem Kanton im Minimum einmal übernachtet werden muss. Diesen Sommer standen die Kantone Uri, Schwyz, Glarus, Graubünden, Tessin und Ob- als auch Nidwalden auf dem Programm. Ebenfalls setzten wir uns das klare Ziel, während des ganzen Roadtrips komplett auf Autobahnen und Luxus zu verzichten. Noch bevor wir ins Auto stiegen, legten wir eine Google Drive Liste an, die von jedem Kanton die schönsten Ausflugsziele als auch laut GoogleMaps die schönsten Naturspots beinhaltete. Wir hatten eine ungefähre Reiseroute im Kopf und eine Vorstellung davon, wie viele Nächte wir in welchem Kanton verbringen wollten.

Die Reise selbst

Zwei Wochen können so kurz sein, wenn man jeden Tag Unglaubliches erlebt. Und das Erlebte zusätzlich noch auf Instagram präsentieren will. Und noch einen Film drehen will. Und noch Fotos schiessen möchte. Auch wenn wir die Zeit unterwegs unglaublich genossen haben, steckte auch ein grosser Berg Arbeit dahinter. Wir setzten uns jeden Abend an unsere Computer, bearbeiteten die Fotos für unseren Instagram-Account, bespielten den Kanal mit drei neuen Bildern und überlegten uns immer wieder aufs Neue gute Captions dazu. Ebenfalls hielten wir uns konsequent daran, das gedrehte Videomaterial jeden Abend auf den Computer zu laden und schlechte Aufnahmen bereits auszusortieren.

Instagram-Account

Unseren Instagram-Account (@henryalongtheroad) aktivierten wir schon in den Tagen vor der Abreise. Wir informierten unsere Follower über unsere Route, Pläne und natürlich auch über unsere Vorfreude. Wie bereits erwähnt, unterhielten wir den Account aktiv während der Reise selbst. Sowohl mit Stories als auch mit Beiträgen. Wichtig war uns dabei, dass die einzelnen Posts einen gewissen roten Faden aufwiesen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, täglich ein Post von unserem Essen hochzuladen. Der Account existiert auch weiterhin - und wird natürlich auch bei unserer nächsten Reise wieder mit von der Partie sein!

Movie 

Zwei Wochen ergeben eine ordentliche Menge Material. Und in unserem Fall auch ziemlich viel witziges Material. Glücklicherweise haben wir bereits schon während der Reise fleissig ausgemistet, ansonsten wären wir wohl oder übel im Chaos versunken! War zu Beginn geplant, die Reise mit professionellen Filmkameras und Miks festzuhalten, mussten wir relativ schnell merken, dass das Resultat mit dem Handy besser sein wird. So waren wir flexibel, konnten auf Berggipfeln filmen oder auch während des Fahrens. Bei unserem nächsten Road werden wir zusätzlich zum Handygrip noch ein Mikrofon mitnehmen, welches mit dem Handy kompatibel ist. Uns war ein authentischer Film wichtig, der zeigt, was wir erlebt haben - hier geht es um keine Hollywood-Produktion mit Hochglanz. Trotzdem braucht es auch bei einem Roadmovie eine gewisse Ordnung: So ziehen sich beispielsweise die Aufnahmen aus dem Auto durch den ganzen Film oder aber der Zuschauer taucht während der ganzen Spielzeit in die Schweizer Musikszene ein. Relativ schnell haben wir die Idee verworfen, den Film themenspezifisch zu gliedern, also beispielsweise nach «Leben im Auto», «Freundschaft» oder «Natur». Dass eine solche Gliederung den ganzen Charme zerstören würde, haben wir aber auch erst nach der vierten Version Rohschnitt gemerkt.

Website «Wildparking-Guide»

Planung 
Als es um die Website, respektive den Guide ging, suchten wir gemeinsam im Internet nach Konzepten, Idee und holten uns bei diversen Websites Inspirationen. Dieser Schritt kostete uns unglaublich viel Zeit, da für uns beide wichtig war, am Ende eine Website zu haben, die nicht hätte besser sein können. Basierend auf unseren Vorstellungen und Ideen erstellten wir unzählige Wireframes und waren uns dann schnell einig: die Website soll nicht allzu umfangreich, aber mit einzelnen wiedererkennbaren Details ausgestattet sein.

Design 
Wir entschieden uns für ein schlichtes Design, dass aber aufgrund einer schönen Typografie und einem satten Farbkonzept überzeugt. Für uns war es ein grosses Anliegen, dass alle unsere Kanäle - also Youtube, Instagram und Internet hinsichtlich Gestaltung eine klare Einheit aufweisen und jeder Nutzer gleich erkennt, was zusammengehört. Alle Bilder unserer Website wurden von uns selbst gemacht und bearbeitet. Die Karten wurden in Illustrator erstellt.

Umsetzung 
Noch bevor wir mit der Umsetzung der Website begannen, haben wir uns ausführlich über die Herangehensweise Gedanken gemacht. Mit unserem Projekt, insbesondere mit der Website, verfolgten wir das Ziel, möglichst viel auszuprobieren, zu lernen und unsere Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Für uns war daher klar: wir programmieren alles selber. Ganz ohne CMS oder Framework. Damit unser Projekt auch im Namen der Website wiedererkennbar bleibt, reservierten wir die Domain www.henryalongtheroad.ch und legten sie in unserem bereits bestehenden Host «Hostpoint» an. Als Entwicklungsumgebung bzw. Code Editor verwendeten wir «Adobe Brackets», da wir dieses Tool bereits in Interaktive Medien kennengelernt und verwendet haben. Wir legten zu Beginn alle notwendigen HTML, Javascript und CSS Files an und speicherten sie in einer passenden Ordnerstruktur ab. Auch Unterordner für Bilder, Videos und Audiodateien durften natürlich nicht fehlen.

Wir begannen mit der Programmierung der Startseite. Die Startseite unserer Basis-Version ist in vier Bereiche aufgeteilt, die durch eine mit Javascript programmierte seitliche Navigation verbunden sind. Zu oberst stehen Titel und Lead, dann folgt eine Schweizerkarte im svg-Format, drei Textbereiche und schliesslich unser Film zum Roadtrip. Die sieben Kantone, die wir während unserer Reise besuchten, sind auf der Karte farblich hervorgehoben und führen beim Klick darauf auf die entsprechenden Subsites. Die Subsites wurden mit Adobe Illustrator gestaltet und ebenfalls als svg-Formate eingefügt, sodass die Layer einzeln angesprochen und animiert werden konnten. Das Auto ist jeweils mit einem PDF verlinkt, das den jeweiligen Schlafplatz beschreibt und zum Download bereitsteht. Nachdem die Website für die Desktop Ansicht einmal stand, legten wir noch die Mobile Breakpoints fest, sodass die Website auch responsive funktioniert. Durch das alleinige Programmieren der Website, ohne Hilfe eines CMS oder eines Frameworks, konnten wir viel dazu lernen und unsere Kenntnisse weiterentwickeln. Hat einmal etwas nicht auf Anhieb geklappt, waren Durchhaltevermögen und Geduld gefragt. Für uns ist klar, dass wir die Website auf jeden Fall erweitern und komplexer gestalten werden.

Ein Blick in die Zukunft  
Unsere Website funktioniert nun sowohl auf dem Desktop als auch auf mobilen Endgeräten perfekt. Fertig sind wir aber noch lange nicht! Nur schon, weil wir noch nicht alle Kantone besucht haben und dementsprechend auch noch nicht alle PDFs zum Guide anlegen konnten. Anderseits sind wir auch noch nicht ganz zufrieden mit dem Design der Website und möchten im nächsten Semester die Schweizerkarte auf der Startseite mit Animationen ausstatten, die auf Aktionen der User reagieren. Auch auf den einzelnen Detailseiten der Kantone wollen wir mit Animationen arbeiten. «Henry along the road» ist unser Herzensprojekt und wir legen grossen Wert auf Qualität, aus diesem Grund haben wir auch die Entscheidung getroffen, nicht noch einfach schludrig etwas hinzuhauen.

Fazit 

Instagram, YouTube und die Website sind erst ein Anfang. Und zwar ein ziemlich guter. Wir sind bereits fleissig die nächsten Reisen am Planen und möchten unbedingt auch am Ende ein Printprodukt gestalten. Bis anhin schwebt uns eine Art portable «Guide-Box» vor, dann könnten unsere Nutzer die PDFs auch direkt ins Auto mitnehmen.

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