High Dynamic Range

Beinahe bei allen Smartphones ist sie heute integriert – die HDR-Funktion. Jedoch wissen viele nicht, was sie damit überhaupt anfangen sollen. Oft wird die Funktion sowieso ausgeschaltet, denn wer braucht schon zwei gleiche Fotos, oder?
Richtig gehört – wenn der Modus aktiv ist, werden bei einem Smartphone zwei Fotos erstellt. Nämlich ein Hochkontrastbild («High Dynamic Range Image») und ein «normales» «Low Dynamic Range Image». Vor allem auf kleinen Bildschirmen kann es sein, dass ein Laie den Unterschied auf den ersten Blick nicht sofort erkennt. Also kein Wunder, wenn «Mama» wieder einmal nachfragt, warum zum Geier ihre Fotobibliothek mit identischen Schnappschüssen «vollgespamt» ist.

Aber was ist jetzt genau der Unterschied?

Bei einem Hochkontrastbild ist die Dynamik des Fotos wesentlich besser – das Ergebnis = realitätsnahe Aufnahme einer Szene. Schiesst man hingegen im normalen LDR-Modus ein Foto wird lediglich ein begrenzter Umfang an Informationen mittels Kamera aufgenommen. Das wird vor allem bei der Aufnahme von Stimmungsbildern (Sonnenuntergängen etc.) zum Problem. Farben wirken fad, der Vorder- oder Hintergrund ist zu dunkel, kaum Kontrast…

Für dieses Problem bietet die heutige Technik verschiedenste Lösungen an. Für jemanden, der nicht viel mit Fotografie am Hut hat, ist mit Sicherheit die Mobile-Variante eine gute Alternative. Mittels Knopfdruck wird die Funktion aktiviert. Der Modus sorgt dafür, dass bei einer Aufnahme drei Fotos hintereinander und mit unterschiedlichen Belichtungen aufgenommen werden. Die drei Abzüge werden kombiniert und Millisekunden später findet der Nutzer das Ergebnis (1 Bild) auf seinem Bildschirm vor. Das Resultat kann sich sehen lassen, dennoch hat diese «bequeme Art» seine Tücken. Problematisch wird es nämlich dann, wenn Objekte sich im Foto bewegen oder der Fotograf die Kamera nicht stillhält – Resultat = unscharfes, verschmiertes Bild.

Da ich zufälligerweise auf einen Artikel über dieses Thema gestossen bin, wollte ich es selber ausprobieren – und zwar nicht auf die «einfache Art» mit meinem Smartphone, sondern mit der DSLR-Kamera und anschliessender Bildbearbeitung mit Photoshop und Lightroom. Hier findet ihr das Ergebnis…

(ae)

Kritik
von Sandra Steiner

Idee / Einführung
Zufälligerweise wurde ich an einem Wochenende mehrmals von Freunden gefragt, was der HDR-Modus auf dem iPhone eigentlich soll. Einigermassen kompetent konnte ich darauf antworten und das Ganze war für die meisten, dann auch wieder „gegessen“. Einige Tage später entdeckte ich aber einen Artikel zu diesem Thema. Nun wollte ich es natürlich genau wissen und schaute zusätzlich noch einige Tutorials.

Aus meiner Neugier entstand so die Idee, daraus ein „Digezz-Projekt“ zu machen. Da ich es mir aber nicht so einfach machen wollte, nahm ich nicht mein iPhone, sondern ich packte meine DSLR-Kamera – inklusive Stativ – und legte los.

 

Konzept
Mein Plan war es, entweder bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang immer den gleichen Ausschnitt mit einer DSLR-Kamera – inkl. Stativ – zu fotografieren. Eigentlich wollte ich nur Architekturfotos machen, entschied mich aber im Nachhinein dafür, es auch mit Landschaften zu versuchen. Im Anschluss galt es die RAW-Dateien zu sichten, und mindestens eine unterbelichtete, überbelichtete und normalbelichtete Datei auszuwählen. Im Photoshop wurden die Bilder zusammengeführt. Den Feinschliff verpasste ich dem Bild im Lightroom.

 

Herausforderungen & Probleme
Bewusst den selben Bildausschnitt nacheinander exakt genau gleich zu fotografieren – das habe ich vorher noch nie gemacht. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass mir einige Fauxpas passiert sind. Beispielsweise habe ich zweimal vergessen, den externen Auslöser mitzunehmen. Macht ja nichts, dachte ich mir. „Denkste!!!“ Zum Glück waren die Abweichungen zwischen den einzelnen Bildern nicht so schlimm und ich konnte trotzdem damit arbeiten. Oder wenn man den Filter auf dem Objekt austauscht und ihn nicht mehr richtig „anschraubt“ – kein Wunder taucht er am oberen Fotorand auf – #totalfail.

Auch das Wetter war nicht immer mein bester Freund und ich musste mich fügen. Vor allem bei den Landschaftsbildern wurde mir dies zum Verhängnis. Zwar herrschte vor dem 2-stündigen Aufstieg auf den Grossen Mythen heiterer Sonnenschein. Als ich aber vollbepackt oben ankam, war die Enttäuschung gross – Dunst soweit das Auge reichte. Auch aus diesem Grund bin ich vor allem mit den Landschaftsbildern nicht wirklich zufrieden. Ich hätte gerne noch einmal einen Versuch gestartet, aber leider fehlte mir die Zeit.
Bei den Architekturfotos bin ich mit dem Endresultat soweit glücklich. Auch die Original-Fotos sind mir hier viel besser gelungen.

Die Fotomontagen am Ende strapazierten meine Geduld. Einerseits lief mir die Zeit davon und andererseits funktionierte das Zusammenführen im Photoshop nicht immer auf Anhieb. Mit der Zeit hatte ich aber den „Dreh“ raus und konnte das Programm mehrheitlich überlisten. Zum Teil habe ich bei den Architektur-Aufnahmen den HDR-Effekt noch verstärkt, indem ich zusätzliche „Lighttrails“ von Autos oder Fensterlichter hinzugefügt habe.

 

Daraus gelernt
Früher mit dem Projekt anfangen!!! Zudem habe ich gemerkt, dass bei Fotoprojekten in der Natur, nicht immer alles so kommt, wie man es sich vorgestellt hat. Gerne hätte ich vor allem für die Aufnahmen der Landschaftsbilder noch mehr Zeit gehabt. Die Fotos vom „Updown“ in Zug und auch die Skyline von Rotterdam gefallen mir gut. Da hat sich das stundenlange Rumstehen und Frieren definitiv gelohnt.

Ich konnte mit diesem Projekt meine Photoshop- und Lightroom-Fähigkeiten deutlich verbessern. Durch die Tutorials habe ich viele neue Funktionen kennengelernt, die mir mit Sicherheit in Alltag von Nutzen sein werden.

„Learning by doing“ das trifft auf Fotoprojekte zu 100% zu. Trotz den vielen Fettnäpfchen, in die ich getreten bin, hat es mir sehr viel Spass gemacht. Um meine Fähigkeiten in diesem Bereich weiterhin zu verbessern, möchte ich auch zukünftig ähnliche Projekte realisieren. Für das nächste Mal jedenfalls, weiss ich #immergnuegwarmaleggä.

Ein grosses Dankeschön auch an meinen Vater, der mit mir auf den Gipfel des Grossen Mythens stieg und dabei noch einen Teil des Fotokrams mitschleppte – #dankepapi.

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