Homeschooling mit dem 2010 iPad – geht das?

Jeder kennt es: das iPad von Apple. Kein anderes Produkt hat den Tablet-Markt so umgekrempelt wie das iPad. Im Jahr 2020 feiert es seinen 10. Geburtstag, was mich auf eine Digezz-Idee brachte: Kann man mit dem originalen iPad aus dem Jahre 2010 in der heutigen Zeit noch arbeiten, bzw. Homeschooling machen?

Also bestellte ich online das erste iPad und wagte den Selbstversuch. Hier mein Fazit.

Die geplante Obsoleszenz

Oder auch einfach: die Sollbruchstelle. Wie Lebensmittel haben auch technische Geräte ihr Ablaufdatum. Dies merkte ich in dieser Woche auch. Die Ansprüche an die technischen Geräte werden von Update zu Update höher und irgendeinmal können ältere Geräte nicht mehr mithalten. Ob gewollt oder nicht, mit abnehmender Batterieleistung wird auch der Prozessor der Geräte gedrosselt und dies merkte man gut.

Neue Apps – neues Betriebssystem

Apps die neu in den AppStore gelangen, sind aufwärtskompatibel, jedoch nicht abwärts. Dies erschwert einiges, da ich oftmals neuere Apps brauche. Jedoch können auch ältere Versionen von Apps geladen werden, wenn dies der Hersteller zulässt.

Bitte warten – und tschüss

Das geht wirklich auf die Nerven. Man tippt etwas an, wartet gefühlte 2-3 Minuten und zack – die App verschwindet ins Nirvana. Oder auf nerdisch: Die App crasht. Es ist kaum zu glauben, dass sich manche Apps gar nicht erst starten lassen. Egal was man versucht.

Coole Spielerei der letzten Dekade

Wer in eine Zeitmaschine abtauchen möchte und sehen will, wie iOS vor 10 Jahren aussah und etwas herumspielen möchte, soll dies nur tun. Das schon fast museumsreife iPad ist cool zum herumtippen für einige Minuten, mehr aber auch nicht. Wer damit ernsthaft arbeiten möchte, läuft hier in eine Sackgasse.

Bonus: MacBook von vorvorvorgestern

Ich wollte das volle Retro-Feeling erleben und habe nebst dem iPad auch mein 13 Zoll, 2011er MacBook Pro aus dem Keller geholt und auf Vordermann gebracht. Auch das habe ich auf die Originalsoftware zurückgesetzt und in dieser Woche ausprobiert. Das Fazit siehst du im Video.

Viel Spass!

(hil)

Kritik
von Nicolas Grossenbacher

Idee

Die Idee für dieses Projekt kam mir spät am Abend. Ich war, wie fast an jedem Abend, auf YouTube unterwegs und sah mir ein Review des neusten iPads an. Aus reiner Interesse suchte ich nach dem ersten iPad auf Wikipedia und sah, dass dieses genau vor 10 Jahren (2010) heraus kam. Da dachte ich mir, ob man heute noch mit dem arbeiten bzw. Homeschooling machen könnte. So war eine brillante Idee geboren: Homeschooling mit einem 10 Jahre alten iPad. Geht das? Kurz vorweg: es geht nicht.

Planung

Ich bestellte mir von einem Tutti.ch-User das originale iPad und dokumentierte den gesamten Prozess.

Das Paket war nach drei Arbeitstagen da und ich packte es aus. Aber noch bevor ich mit dem iPad startete, überlegte ich mir was alles ins „Retro-Review“ kam.

Da es ja ein Versuch war, von zuhause aus an der Schule teilzunehmen, plante ich ein Apps wie Zoom oder Moodle zu testen.

Produktion

Als ich mit der Planung fertig war, machte ich mich hinter die Umsetzung. Bzw. ich wechselte immer zwischen Planung und Umsetzung. Ich plante immer einige Szenen, und Inhalt welchen ich machen wollte, filmte es, fügte es in Premiere Pro ein und plante wieder. Beim Homeschooling sieht jeder Unterrichtstag anders aus. Also physisch nicht aber der Unterricht an sich schon.

Mit einem 10 Jahre alten iPad kann man aber nicht wirklich planen, ob man nun 2 Stunden Zoom-Unterricht macht und dies von verschiedenen Perspektiven filmt. Wenn ich was gelernt habe beim Dreh von diesem Projekt, dann dass ich nicht das tatsächliche Handeln filme, sondern eher das Testen. Denn genau dort scheiterte es meistens, da die Apps entweder nicht kompatibel sind, zu lange laden und dann abstürzen oder nicht mehr brauchbar sind, weil der Support eingestellt wurde.

Damit das Video nicht aber nur 20 Sekunden lange dauert und zeigt, wie ich es nicht geschafft hatte, das iPad 10 Jahre später zu verwenden, kam mir während der Produktion die Idee, dass ich mein altes MacBook Pro, welches fast genau so alt war (2011), auch in den Test/ das Review einzubeziehen.

Mit dem MacBook ging es dann um einiges besser. Erstaunlicherweise konnte ich mit dem MacBook mit Software aus dem Jahre 2011 mehr machen als mit dem iPad mit dem letzten Update aus 2012.

Fazit/Learnings

Ich war alles in allem zufrieden mit meinem Ergebnis. Manchmal war ich sogar überrascht wie stabil die Aufnahmen waren. Und ich hatte zu keinem Zeitpunkt ein Stativ für die Kamera zur Verfügung. Vom letzten Digezz-Projekt mit meinem Video konnte ich viel lernen. Hierbei achtete ich extrem auf eine ruhige Kameraführung und kontrollierte fast jede Aufnahme direkt am Computer. Ich war auch relativ froh das ich spontan mein Konzept des Beitrags mit dem Teil vom Laptop erweitern konnte. Bei einem externen Auftrag hätte ich das so wahrscheinlich nicht machen können.

Was bei diesem Auftrag auch etwas speziell war, war der Produktionsverlauf. Das ständige Hin und Her war neu für mich.

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