Hospitality Zurich – Aftermovie

In jedem Frühjahr steigt in Zürich eine der grössten Drum and Bass Partys des Landes – die Hospitality. Die Bässe wummern. Die Leute tanzen. Die Stimmung ist ausgelassen. Und ich stehe mit der Kamera mittendrin.

Die Menschen sind so in die Musik versunken, dass sie mich meist gar nicht bemerken. Die DJs und MCs vollkommen in ihrem Element. Die Stimmung ist laut, lustig und aufgeheitert.

Weil Bilder immer mehr sagen als Worte, hier der Aftermovie der Hospitality in Zürich:

(nsc)

Kritik
von Aline Sloksnath

Als das Angebot kam habe ich zuerst nein gesagt. Nein, weil ich so einen Film noch nie gemacht habe. Nein, weil ich Angst davor hatte zu versagen. Nein, weil ja wegen all dem was schief gehen könnte.

Durch gutes zureden meiner Lieblingsmenschen und mir selbst Mut zusprechen habe ich dann doch zugesagt. Es war ein auf und ab aber ich bereue es nicht.

 

Die Party-Nacht

Tanzende, schwitzenden, betrunkene Menschen und mittendrin ich mit meiner Kamera. Zu Beginn der Partynacht habe ich mich echt unwohl gefühlt. Ich war nervös, hatte Angst angepöbelt zu werden oder noch schlimmer, mit samt der Kamera in einem Moshpit zu laden und sie fallen zu lassen. (Kleine Anmerkung am Rande: keines dieser Horror-Szenarien ist nur annähernd eingetreten. Und keine Ahnung warum ich Angst hatte, denn eigentlich kenne ich die Menschen aus der Schweizer Drum and Bass Szene.) Item, gefilmt habe ich mit einer Canon c100, dem Standardobjektiv, welches auf der Kamera ist und das ganze aus der Hand. Wurde mir gesagt, kommt gut bei diesem Sujet. Kam gut.

Schlussendlich alles in allem ging der Abend reibungslos über die Bühne und ich war froh und glücklich als ich um 6 Uhr morgens endlich in mein Bett fallen konnte.

 

Postproduktion

Nun sass ich da mit gefühlt 387 verschiedenen Aufnahmen. Es ging ans Aussortieren. Und da hätte ich mehr als nur einmal meinem Vergangenheit-Ich in die Ohren brüllen können «Halt mal die Kamera länger drauf!» Zugegeben mit vielen Aufnahmen war ich sehr zufrieden aber da waren auch so einige darunter, bei denen mir die Haare zu Berg standen. Sie waren zu verwackelt, der Inhalt war zu langweilig oder eben sie waren viel zu kurz, das man überhaupt einen Teil davon verwenden hätte können.

Nun gut, ich hatte was ich hatte und mit dem musste ich nun ein Video schneiden. Ganz lange Zeit habe ich es ein bisschen vor mich hergeschoben. Ja, irgendwie kam ich nicht in den Flow. Gottseidank habe ich mich irgendwann dazu gezwungen, mich hinzusetzen, ein Premiere-File zu öffnen und einfach mal drauf los zu schneiden. Dann wurde es auch schnell mal 4 Uhr morgens bis ich wieder aus meiner Schneid-Trance aufblickte.

 

Fazit

Einfach mal so einen Aftermovie drehen und schneiden macht niemand. (ok vielleicht schon, aber dann kommt es meiner Meinung nach nicht gut.) Denn man sitzt da mit seinen 3920 Aufnahmen und hat trotzdem nicht wirklich eine Geschichte zu erzählen. Das war für mich der schwierigste Part an diesem ganzen Projekt. Die Bilder rauszusuchen, welche die Stimmung, welche ich selbst in dieser Partynacht gefühlt habe am besten rüberbringen. Und dann das Ganze so zusammen zu schneiden, dass der Zuschauer sich wünscht an der nächsten dieser Partys dabei zu sein.

 

Dinge die ich für ein nächstes solches Projekt merken werde:

- Nahaufnahmen von tanzenden, lachenden, «die-Musik-fühlenden» Menschen ziehen am meisten

- auch wenn das Bild großartig wäre, wenn es nicht nach ganz vielen Besucher aussieht hat es leider nichts in einem Aftermovie (mit Promotions-Zwecken) verloren

- Setzt dich einfach mal ans Schneiden, der Flow wird dann schon kommen

- halt die Kamera immer ein paar Sekunden länger auf das Geschehen als du in diesem Moment denkst. Das wird sich lohnen.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar