HYBRID – DAS MAGAZIN MIT DEN HAARIGSTEN GESCHICHTEN

Haare sind Identität!

Unsere Haare formen unser Aussehen, enthüllen biologische Merkmale wie Geschlecht, Herkunft, Alter oder Gesundheitszustand. Sie tragen zu unserem Selbstbild bei – sie beeinflussen, wie wir uns und wie uns unsere Mitmenschen wahrnehmen. Ungewöhnliche Haartrachten lösen Irritationen aus. Manchmal sogar Shitstorms. Mit ihrer leichten Verformbarkeit ist es möglich, sich in einen komplett anderen Menschen zu verwandeln und seine Identität neu zu definieren.

In dieser Ausgabe von «Hybrid» teilen Menschen ihre haarigsten Geschichten mit den Lesenden. Persönliche Ängste, Diskriminierung oder Statements, die über das Haar kommuniziert werden, sind hier festgehalten. Auch eine Reihe von (wortwörtlichem) Haarschmuck finden hier einen Platz.

Diese Ausgabe soll nicht zur Aufklärung dienen, sondern Lesende zum Überlegen bewegen. Es soll Vorurteile über Frisuren und den Menschen dahinter abbauen und zeigen, dass Haare nicht einfach nur Haare sind, sondern bis tief in die Wurzeln der Unsicherheit eines Menschen eindringen können. Und, liebe Lesende: In Zukunft lieber zweimal überdenken und einmal zu viel fragen, bevor die Hände in fremden Haarstrukturen landen.

Für die ganze Darstellung des Magazins gibt es einen eigenen Hybrid-Webauftritt:

(spu)

Kritik
von Ananda Schmidt und Hannah Scharnagl

Das Projekt war eine grosse Herausforderung. Nicht nur war es schwierig einen Anfang zu finden und sich auf ein Thema zu konzentrieren, sondern es war auch eine emotionale Reise für mich. Während dem ich mich zutiefst mit dem Thema befasste, merke ich eigentlich, wie viele Menschen mit Afro-Haaren dieselbe Diskriminierung in der Kindheit bis heute durchmachen mussten. Ich habe gelernt wie eng Haare und Identität zusammen funktionieren.

Dieses Projekt hat es mir ermöglicht mit den verschiedensten Menschen zusammen zu arbeiten und tiefe Gespräche zu führen, deswegen bin ich mittlerweile schon zwei Semester an diesem Magazin. Hiermit komme ich schon zum ersten grossen Learning: Weniger ist mehr und Qualität braucht Zeit. Ein grosses Anliegen von mir war es, dass es nicht einfach irgendein "Heftli" wird, das im nächsten Mülleimer landet, sondern es sollte Buch-Charakter haben. Es sollte ein Magazin werden, das ein haptisches Erlebnis mit sich bringt, jede Seite soll eine eigene Papierstruktur erhalten. Da diese ganze Print Geschichten ziemlich teuer sind, bin ich noch auf der Suche nach einer Stiftung die bereit ist, die Druckkosten zu übernehmen (ausserdem kam Corona dazwischen, also musste ich den Print auf später verschieben).  Ich muss ehrlich sagen, alle meine Ideen und Wünsche unter einen Hut zu bringen, war ein hoch gestecktes Ziel für mich, denn ich habe noch nie ein Heft designed. Also gab es bei dieser Projektarbeit viele erste Male und ich musste durch "try und error" lernen. YouTube und Design-Dozenten*innen waren meine treuen Begleiter*innen.

Alle Fotografien wurden von mir und einem Kollegen geschossen. In einem zweiten Schritt, habe ich sie bearbeitet und ausgewählt. Ich kann es nur weiterempfehlen die Fotos im RAW - Format zu schiessen. Das hat meiner Meinung nach, meinen Fotos mehr Tiefe und Nähe verliehen sowie als auch mehr Möglichkeiten beim Bearbeiten der Fotos.  Die Interviews wurden auch von mir geführt, wobei ich merkte das die Überarbeitung doch mehr Zeit und Energie kostete als erwartet, an diesem Punkt wurde mir bewusst, dass ich das alleine nicht schaffen werde (das Design war nicht mal zu zur Hälfte fertig) also holte ich mir Hilfe. Hannah war meine Rettung und hat alle Texte korrigiert, überarbeitet und nach Relevanz überprüft. Ausserdem hatte sie die blendende Idee eine Webseite zu gestalten, welche sie dann auch umsetzte. Die Webseite gibt dem ganzen Produkt einen Mehrwert und Seriosität.

Texte:

Nachdem Ananda alle Geschichten, Texte und Interviews zusammen gesammelt hatte, ging es an die Überarbeitung. Die Herausforderung dabei war, einen guten, sprachlich korrekten und in sich stimmigen Text zu bekommen, ohne den Charakter der Person, die schreibt oder spricht, zu verfälschen. Dabei achtete ich darauf, möglichst wenig Fremdwörter zu verwenden und wenn möglich, den gesprochenen Charakter beizubehalten. Einige Texte waren auch sehr individuell in der Art und Weise wie die jeweilige Person ihre Haar-Erfahrungen ausdrückte. Davon nahm ich nur weg, wenn es sprachlich inkorrekt war. Ausserdem waren einige der Interviews und Texte auf englisch. Diese mussten wir zuerst übersetzen und an den deutschen Sprachgebrauch anpassen.

Website:

Bei der Konzipierung und Gestaltung der Website waren zwei Punkte besonders wichtig:
Erstens durfte der gestalterische Print-Charakter des Magazins nicht verloren gehen und zweitens musste sie zukunftstauglich sein. Das heisst weitere Ausgaben und Beiträge müssen auch in Zukunft ohne Probleme hochgeladen werden können und das Design immer noch funktionieren.

Aus diesen Gründen entschieden wir uns für eine Wordpress-Anwendung mit einem ausgewählten Theme. Das Backend ist so organisiert, das neue Beiträge aus dieser oder zukünftigen Ausgaben auf der Startseite erscheinen und auf allen Geräten funktionieren. Bei der Umsetzung des Themes achteten wir auf genug Weissraum und aussdrucksstarke Bilder, um den Printcharakter der Gestaltung zu bewahren.

Dann galt es die richtigen Beiträge auszuwählen und hochzuladen, so dass sie auch auf dem Screen ansprechend lesbar sind.

Design:

Desgintechnisch gesehen haben ich gelernt wie wichtig Typographie ist. Sie kann eine eigene Sprache sein und als eigenständiges Muster dastehen. Das habe ich versucht, während des ganzen Magazins beizubehalten und habe eher einen minimalistischen Stil angepeilt. Orange diente als ein Akzent Farbe. Ziel ist das jede Ausgabe eine andere Akzent Farbe enthält.

Fazit:
Ich werde bei der nächsten Ausgabe nicht mehr alles alleine machen wollen, im Team ist man stärker und effizienter unterwegs.

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