Imagefilm – ÖKK Kindermusicals

Als Schulprojekt im Auftrag von ÖKK entstand ein Werbefilm für die von der ÖKK gesponserten Kindermusicals.

Für das Modul Projektmanagement erhielten wir den Auftrag einen Werbespot für einen realen Auftraggeber zu drehen. In unserem Fall war der Auftraggeber der Familienversicherer ÖKK. Wir durften einen Imagefilm für die von ihnen gesponserten Kindermusicals machen.

Kritik
von Simona Krapf, Eliane Gees, Florian Schindler, Roy Stahl und Thomas Wiederkehr

Idee/Aufgabenstellung

Für das Fach Projektmanagement durften wir an einem realen Beispiel das Gelernte aus verschiedenen Modulen vertiefen. Wir erhielten den Auftrag, für die vom Versicherer ÖKK gesponserten Kindermusicals einen Imagefilm zu drehen. Die ÖKK wünschte keinen typischen Werbefilm, sondern eine Geschichte, die das Engagement der ÖKK sympathisch darstellt. Der Jööö-Effekt war dabei ein wichtiges Stichwort. So entwarfen wir eine erste Idee, in welcher der Zuschauer von einer realen Szene auf eine Bühnenszene geleitet wird. So wollten wir  die Imagination der Kinder für den Zuschauer veranschaulichen. Im Anschluss würde man die Reaktionen der Kinder sehen. Diese Idee sagte unserem Auftraggeber nicht richtig zu und wir entwickelten die Idee, die nun im Video zu sehen ist. Für uns war dabei vor allem die Zielgruppe Mutter sehr wichtig. welche durch die Vater-Kind-Beziehung angesprochen wird. Eine Gute-Nacht-Szene umrahmt die eigentlichen Musical-Bilder mit einer Geschichte, die wohl den meisten Eltern durchaus bekannt ist. Uns war es wichtig, einen humorvollen Unterton in die Geschichte mit Vater und Tochter einzuweben.

Für das Projekt wurden verschiedene Rollen für verschiedene Aufgaben verteilt, ganz gemäss der Projektmanagementlehre. So haben wir uns auch entschieden, dass jeder seiner Rolle entsprechend eine Kritik verfasst.

Projektleitung

Das Projekt zu leiten und managen war eine Herausforderung. Vor allem, da ich mich eigentlich nicht wirklich in der Leaderrolle sehe. Ich fand es komisch, dass ich Entscheidungen alleine treffen sollte, die wir meiner Meinung nach in der Gruppe treffen sollten – es ist ja eine Gruppenarbeit, die für alle gleich benotet wird. Diese Dynamik hat sich dann aber eingepegelt und ich fing an, fixe Deadlines und Termine zu setzen, die auch akzeptiert und eingehalten wurden.

Der Umgang mit Schwierigkeiten im Projekt haben wir als Team gut gemeistert. Als es so aussah, als ob gar nichts klappen würde (Drehgenehmigung wurde entzogen, Familie hat abgesagt) haben wir einfach weitergemacht, und ich wurde als Projektleiterin nicht mit dem Problem alleine gelassen. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit der ÖKK hat sehr gut funktioniert, wir hatten jeweils dieselben Ziele vor Augen und konnten dadurch das Ziel demensprechend gut erreichen. Die Arbeit im Team war aber nicht immer einfach, wir mussten verschiedene Probleme bewältigen. Am Ende hat aber jeder seinen Teil zum Endprodukt beigetragen.

Lenkungsausschuss

Diese Rolle hatte in erster Linie wenig mit der eigenen Gruppe zu tun, sondern beschäftigte sich mit einer anderen Gruppe der Klasse, welche ebenfalls ein Projekt mit anderem Thema durchführte. Man sollte einerseits die Gruppe beraten und auf der anderen Seite sollte auch Kritik angebracht werden, wo sie nötig war. Dies geschah immer bei der Präsentation des Zwischenstandes der entsprechenden Gruppe. Dort wurde ich von meiner eigenen Gruppe sehr gut unterstützt und mein eigentlicher Auftrag, war schlussendlich nur die Kritik schriftlich festzuhalten und sie an die andere Gruppe, sowie an den Dozenten, zu senden.

Da ich gut von der eigenen Gruppe unterstützt wurde, gab es kaum Schwierigkeiten. Wir konnten der anderen Gruppe zum Beispiel noch besser erklären wie die SWOT-Analyse funktioniert. Aber auch wir erhielten von unserer Steering-Gruppe, gutes Feedback und hilfreiche Tipps. So war der meine Aufgabe als Lenkungsausschuss eher einfach zu meistern.

PreProduction 

Dieses Projekt war der erste Videoproduktions-Auftrag bei dem ich für einen realen Kunden in die Rolle des Kameramanns und Editors schlüpfen durfte. Zusammen mit dem begleitenden PM-Unterricht schuf dies einen sehr reizvollen Rahmen und dementsprechend hoch war auch die Motivation der ganzen Gruppe das bestmögliche Resultat abzuliefern. Für mich hiess das, dass ich bereits bei der Vorbereitung auf den Dreh die bestmögliche Qualität an den Tag legen wollte. So wurde bspw. auch das Storyboard in Form eines einfachen animierten Comics gestaltet. Einerseits damit das Briefing der Schauspieler vor Ort, insbesondere des Kindes, schnell und einfach vonstatten gehen konnte und andererseits, damit die ÖKK bereits eine bessere Vorstellung vom Endresultat erhielt:

www.youtube.com/watch?v=VzBp5eKwsyw

Production

Die Drehtage selbst verliefen im Grossen und Ganzen relativ problemlos. Die grösste Herausforderung war dabei sicherlich das Arbeiten mit dem Mädchen, da es ihr dann doch schwerer fiel, die vorgesehenen Sätze auswendig zu lernen. Mit Hilfe des Vaters, der Mutter und des ganzen Teams schaffte sie schlussendlich aber auch die schwierigeren Textstellen und legte dabei für ihr Alter (6 jährig) eine bemerkenswerte Ausdauer an den Tag. Auch sonst war der Dreh mit der Familie sehr angenehm und die Kleine Yara sorgte mit ihrer aufgeweckten Art oft im Alleingang dafür, dass alle bis zuletzt bei bester Laune blieben. Dementsprechend spassig verlief für mich dann auch die Sichtung des Materials, insbesondere der Take-Outs.

PostProduction (Rohschnitt)

Herausfordernd an der PostProduction war im besonderen das Anfertigen des Rohschnitts, da wir uns in der Gruppe lange nicht einig waren, wie lange der Musicalteil des Videos werden sollte. Dies hing vor allem damit zusammen, dass die ÖKK die Gewichtung des Videos in erster Linie auf ihr Sponsoring des Musicals lenken wollten und nicht auf das Musical an sich.

Schlussendlich erhärteten sich daraus zwei Sichtweisen: Auf der einen Seite die, dass einzelne Dialogsequenzen, v.a. lustige Pointen, des Stücks enthalten sein sollten und auf der anderen Seite, dass wir nur kurze, schnell aufeinanderfolgende Mood-Shots und Impressionen des Musicals zeigen und diese dann mit einem Soundtrack unterlegen. Schlussendlich entschieden wir uns für eine Mischung aus beidem, wobei wir den Musicalteil so kurz wie möglich zu halten versuchten, aber trotzdem einzelne Pointen einbauen wollten. Ausserdem verzichten wir bewusst auf einen Soundtrack während des Musicalteils, um so die Live-Atmosphäre des Musicals möglichst authentisch zu erhalten.

PostProduction (ColorGrading / AudioEdit)

Im Gegensatz zum Rohschnitt gestaltete sich das ColorGrading relativ einfach, da wir uns dabei stark an das CI/CD-Manual der ÖKK halten konnten. Dieses sah für die Bildwelt (Look & Feel) des Videos warme, natürliche Farbtöne vor. Ausserdem sollte das zentrale Element die Farbe Rot sein, ohne jedoch aufdringlich oder allzu dominant auf den Zuschauer zu wirken.

Auch das Audio-Editing verlief ziemlich geradlinig. Für den Soundtrack boten sich fröhliche, kindliche Jingles mit einem kecken Unterton an, um damit die Botschaft des Videos zu unterstützen.

Dokumentation

Natürlich musste unser ganzer Arbeitsablauf irgendwo festgehalten werden. Da es manchmal schwierig war, bei fünf Personen immer auf dem neusten Stand zu sein, erstellten wir eine Ablage in Google Docs. Somit konnte jeder seinen aktuellen Stand aufschreiben und jeder war immer up-to-date. Dies vereinfachte auch unsere Kommunikation und wir mussten uns nicht ständig per Whats App oder facebook anschreiben. Am Anfang des Projektes wurde ein grober und später ein detaillierterer Zeitplan mit den entsprechenden Deadlines für Zwischenabgaben, -präsentationen, sowie die Endabgabe erstellt. Ebenfalls war in der Dokumentation eine SWOT-Analyse, unser Konzept, die Aufgabenteilung, die Vorstellung des Teams, sowie unser fiktives Budget zu finden.

Kommunikation

Wie in jedem Projektverlauf führte auch dieses Projekt zu diversen Zwischenpräsentationen. Die Herausforderung lag hauptsächlich darin, zwei unterschiedliche Anspruchsgruppen mit den benötigten Informationen zu versorgen. Zum einen standen wir in engem Kontakt mit unserem Auftraggeber ÖKK, andererseits waren unsere Dozenten des Moduls Projektmanagement erpicht darauf, im Zuge der definierten Präsentations-Termine über den Projektverlauf informiert zu werden. Dass die zwei genannten Anspruchsgruppen dabei nicht dieselben Schwerpunkte legen, forderte uns als Team; um klar, einfach und zielgruppenorientiert zu kommunizieren. Die Kommunikation mit der ÖKK war dabei sehr projektorientiert und hatte während der Initiierungsphase einen deutlich werbenden Charakter. Schliesslich galt es, eine Idee zu verkaufen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Dieser klassischen Business-to-Business-Kommunikation standen die Zwischenpräsentationen vor unseren Dozenten gegenüber. Hier wurde der Fokus nicht hauptsächlich auf das Endresultat "Film" gelegt, sondern auf die Vorstellung der Management-Aspekte rund um das Projekt. Dabei versuchten wir immer, die gelernten theoretischen Aspekte und Modelle in unserem Projekt anzuwenden – die Präsentationen waren in dieser Hinsicht auch eine Eigenkontrolle, ob wir auf Kurs sind und das Projekt im definierten Rahmen läuft oder nicht. Sowohl diese Selbstkontrolle als auch ein gesunder Schuss Verkauf und Eigenwerbung verschmolzen zu einem überzeugenden Inhalt für die Präsentationen vor den Dozenten. Der Lerneffekt, zielgruppenorientiert zu kommunizieren, war für uns sehr gross.

Fazit

Betrachtet man den ganzen Projektablauf von aussen, würde man denken, es lief reibungslos ab. Jedoch waren wir uns auch nicht überall ganz einig. Durch Kompromisse kamen wir jedoch immer au einen Nenner. Ebenfalls mussten wir gewisse externe Hürden überwinden, die wir aber erfolgreich als Team meistern konnten. Dies kam aber auch, da wir diese Problematiken im vorhinein schon miteinbezogen und auf einen Plan B zurückgreifen konnten. Da jeder von uns unterschiedliche Stärken besitzt, ergänzten wir uns sehr gut. Das wichtigste fürs uns ist jedoch, dass wir auch bei diesem Projekt viele Erfahrungen, gute und schlechte, machen konnten, die uns in Zukunft weiterhelfen werden. Die grösste Befriedigung liegt aber darin, dass unser Kunde mit dem Endprodukt zufrieden ist.

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