Imagefilm Parpanbau AG

Am 3. Dezember 2016 findet die Eröffnung des Nordic Houses, also der Erweiterung der Biathlon Arena Lenzerheide, statt. Anlässlich eines internationalen Biathlon-Wettkampfes in Graubünden, werden 400 Athleten und Athletinnen aus sechs unterschiedlichen Nationen erwartet.

Biathlon ist eine Randsportart. Um sie jedem von uns näher zu bringen, wurde in der Lenzerheide eine innovative Anlage gebaut. Diese ermöglicht völlig neue Einblicke in die Sportart – denn durch die Höhe des Gebäudes kann das Rennen aus der Vogelperspektive verfolgt werden. Die Anlage ist ein Meilenstein in der Biathlon-Geschichte der Schweiz.

Massgeblich dazu beigetragen hat die Firma Parpanbau AG aus der Lenzerheide. Sie ist ein regionaler Partner für Hoch- und Tiefbau. Um nicht nur im Bauwesen modern zu bleiben, wollte sich die Firma mit einem Imagefilm neu positionieren.

(le)

Kritik
von Dominique Heidmann, Noel Schuler, David Millán und Fabienne Grawehr

1. Motivation
Als wir über Ruedi Müller die Anfrage der Parpanbau AG erhalten haben, einen Imagefilm zu produzieren, haben wir nicht lange gezögert. Es reizte uns, ein Projekt für ein Wirtschaftsunternehmen durchzuführen, welches auch einen Nutzen bringt. Die Baubranche war für uns alle neu und dadurch eine gute Herausforderung.
Der alte Imagefilm, welcher von einem regionalen TV Sender produziert war, sollte durch einen Neuen ersetzt werden. Deshalb wandte sich die Parpanbau AG an die HTW Chur, um mit einem motivierten, jungen Filmteam zusammenzuarbeiten .

2. Umsetzung
Der erste Schritt lag in der Ideenfindung. In der Gruppe haben wir ein Grobkonzept erstellt, welches wir bei einem ersten Meeting dem Geschäftsführer, Hannes Parpan und Michael Pircher, dem kaufmännischen Leiter der Firma, vorstellten. Zudem stellten uns die beiden die Firma vor und äusserten ihre Wünsche und eigenen Ideen, welche mit ins Projekt einbezogen wurden. Anschliessend wurde das Grobkonzept überarbeitet und einige Punkte angepasst.

2.1 Vorbereitung
Zur Vorbereitung haben wir uns vermehrt mit dem Thema «Bau» auseinandergesetzt. Verschiedene Imagefilme rund um das Thema wurden analysiert. Anschliessend konnten wir das Konzept verfeinern und eine Shotlist erstellen. Der zweite Nutzen dabei war, dass wir dem Auftraggeber einige Beispiele senden konnten, damit er sich vorstellen konnte, wie ein mögliches Endprodukt aussehen könnte.

Auszug Konzept:

Idee
Neuer Imagefilm für die Parpanbau AG. Der Spot soll modern und frisch daherkommen und lehnt sich an den Imagefilm der Casutt Bau AG an. Es soll der Ablauf von der Planung bis zur Realisierung (Hoch- und Tiefbau) sowie auch weitere Tätigkeiten des Geschäfts wie der Gerüstbau gezeigt werden.

Vorgaben

- Fliessende Übergänge ähnlich wie in “People behind Swiss”
- Länge ca. 1 Minute

Zielgruppe
Partnerfirmen, Konkurrenten, Neukunden

Ziel
Soll die Website des Unternehmens aufwerten und den in die Jahre gekommenen, alten Imagefilm ersetzen. Das Unternehmen möchte sich mit einem frischen Film abheben.

Fragen / Abklärungen
- Welche Baustellen werden besucht, ist Rekognoszieren möglich?
- Wie ist die Bewegungsfreiheit für uns auf der Baustelle? Personal muss informiert werden, wir müssen uns Gedanken machen, wo wir hinmüssen (deshalb Reko sinnvoll).

Betreffend Shotlist
- Herr Parpan und Herr Pirchner: wir müssen wissen wann beide Zeit haben.
- Bauplan: Welcher macht Sinn? Sie sollen sich einen raussuchen!! am Besten den, von welchem wir nachher die Baustelle filmen.

Diverses
- Arbeiter müssen an diesen Tagen wenn möglich in Parpanbau-Kleidung kommen! (Helme, T-Shirt, Jacken etc.) (wenn vorhanden).
- alles sollte “Regelkonform” laufen (Helm, Schuhwerk, Handschuhe, Ohrschutz, etc.)
- Arbeiter die im Fokus stehen, sollten informiert werden, oder Chef oder wer auch immer das auf der Baustelle interessiert. Dass sie auch etwas Zeit haben für uns.
- Kran möglich? wäre super (==> Begleitungsperson)

Administratives
- Wo + wann dürfen wir beginnen am Morgen?
- WICHTIG: wir haben eingeplant am 6. und 7. zu Filmen (wenn Wetter einigermassen passt). OK?!
- es wäre sinnvoll und organisatorisch wahrscheinlich einfacher, wenn uns eine Person den ganzen Tag begleiten würde, welche den Ablauf auf der Baustelle kennt und die Arbeiter zuweisen kann (oder mind. jemand klar zuständig und abrufbereit ist).
- weitere Überlegungen: wird im Film gesprochen oder werden ausschliesslich Musik und Geräusche darunter gelegt? (eher letzteres?!)

Danach haben wir alle unsere Fragen mit Herr Pircher geklärt, Drehtage gefixt, Baustellen rekognosziert, Material und das Auto reserviert.

2.2 Dreh
Für den Dreh wurde ein Tag eingeplant. Das Wetter meinte es gut mit uns, und so hatten wir optimale Bedingungen. Der Tag begann für uns vor den Arbeitsbeginn der Arbeiter, damit wir bereit waren und der Tagesablauf durch uns nicht verzögert wurden. Dank einer gut durchgeplanten Shotlist kamen wir nicht in Zeitnot und wussten stets, was und wo wir die Aufnahmen machen mussten. Gefilmt wurde auf dem Firmenareal und an zwei nahegelegenen Baustellen. Den ganzen Tag über arbeiteten wir in zwei zweier Teams. So verpassten wir keine wichtigen Arbeitsschritte und konnten zur selben Zeit bei verschiedenen Bauarbeiten filmen.

2.3 Postproduktion
Wie so oft gestaltete sich die Postproduktion als eine kleine Herausforderung. Das Filmmaterial wurde zuerst sortiert und ausgewertet. Zu Beginn erstellten drei von uns je einen Rohschnitt, welcher anschliessend zu einem Schnitt zusammengefügt wurde. Dieser war die Basis für weitere Arbeiten. Passend zum Konzept wurde nach Musik gesucht, welche einen «epischen» Touch aufweist und die zahlreichen Slow-Motion Aufnahmen unterstreicht. An diesen Soundtrack konnte dann auch der Schnitt angepasst werden.
Die Parpanbau AG war mit dem Schnitt und der Musik sehr zufrieden. So mussten nur noch wenige Dinge angepasst werden und wir konnten uns dem finalen Colorgrading widmen

3. Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit der Parpanbau AG lief reibungslos ab. Wir kommunizierten mit dem Kunden am Anfang per Mail und kurz vor dem Dreh per Telefon. Wir bestimmten ein Teammitglied als Ansprechperson, dies erleichterte die Kommunikation. Am Schluss lief die Kommunikation und auch der Datenaustausch wieder per Email.

4. Schwierigkeiten
Baustelle: Die Bauarbeiten wurden für den Dreh nicht stillgelegt. Dies erwies sich einerseits als positiv, da so alle Szenen authentisch und natürlich abgelaufen sind und nichts gestellt wirkte. Andererseits mussten wir genau aus diesem Grund aufpassen, dass wir die Arbeiten nicht störten, sprich nicht im Weg herum standen.
Auch mussten wir immer sehen, dass wir im richtigen Moment am richtigen Ort waren um zu filmen. Denn die Bauarbeiter warteten nicht auf uns. Gewisse Arbeitsschritte wie beispielsweise das Betonieren konnten nicht wiederholt werden.

Rauschen: Bei einigen Shots hatten wir Probleme mit Bildrauschen. Mit einem zusätzlich angeschafften Denoiser konnten wir das Problem jedoch gut lösen.

Slow Motion: Dank der Sony PXW-FS5 konnten wir SlowMotion-Aufnahmen rückwirkend speichern. Dies ermöglichte uns, viele tolle Momente im Nachhinein aufzuzeichnen.

Zeitmanagement: Das ganze Projekt lief insgesamt sehr schnell ab. Von der ersten Kontaktaufnahme mit dem Kunden bis zur Fertigstellung des Films dauerte es knapp 2 Monate. Dies war für uns einerseits sehr gut. Andererseits fiel die letzte Zeit bereits in die Semesterferien, was zu Terminkollisionen führte. Da wir zu viert waren, konnten wir das jedoch gut managen.

5. Fazit
Wir waren von Anfang an motiviert, hatten viele Ideen, verstanden uns gut mit dem Auftraggeber. Wir sind mit dem Endresultat zufrieden und denken, dass ein moderner Imagefilm für eine Baufirma entstanden ist – das Ziel ist also erreicht. Es war für uns alle eine gute Erfahrung mit einem «echten» Auftraggeber in einer neuen Branche zusammenzuarbeiten.

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