Glück. Ein kurzes Wort mit grosser Bedeutung. Aber was bedeutet Glück? Und wie finden wir es? Irgendwie versucht jeder Mensch, glücklich zu werden. Es gibt viele Formen des Glücks. Doch einige davon sind nur von beschränkter Dauer. Vermag eine Sache kein Glück mehr zu spenden, sucht der Mensch einen neuen Weg, um zu seinem Glück zu gelangen. Dabei führt die Suche oft nicht zum Ziel. Manchmal, da scheint es auch so, als hätte man gefunden, wonach man gesucht hat und wird dann eines Besseren belehrt.

Wir sind unserem Protagonisten auf der Suche nach neuen «Glücksquellen» mit der Kamera gefolgt. Stark mit seiner Suche beschäftigt, führt ihn sein Weg immer wieder an Orte, die ihm teils schon bekannt und teils noch unbekannt sind. Die Arten des Glücks sind dabei von unterschiedlicher Natur. Einmal ist es eine orgiastische Freude, die ihn betört, ein anderes Mal ist es das Erlangen von Status und Zugehörigkeit.

Welche Erfahrungen er dabei macht, könnt ihr im Video sehen.
Aber Achtung: Nicht alles ist das, was es zu sein scheint.

(nsc)

Kritik
von Cornelius Riegger, Gian Luca Cantieni, Fiona Tischhauser und Andrina Keller

Sinn und Bedeutung
Dieses Projekt soll einerseits einen zeitlosen Bestandteil menschlichen Lebens in einer Geschichte erzählen und den Produzenten andererseits als Spielwiese dienen, um deren unterschiedliche Wissens- und Fähigkeitsstände zu erforschen und weiter auszubauen. Überdies sollten Realität mit Fiktion verknüpft und Metaphern eingesetzt werden. Gewollt war auch, dass die Personen, welche sich die Geschichte ansehen, einen Film zu sehen bekommen, über den sie nachdenken können.

Planung und Organisation
Die Planung des gesamten Projekts erfolgte nicht schon vollumfänglich beim Start. Schon zu Beginn wurde das Projekt als sehr zeitaufwändig eingeschätzt, was sich während der Umsetzung auch bestätigte.
Deswegen wurde auch nicht immer schon im Voraus genau festgelegt, wann und wie etwas genau zu erfolgen hatte. Dies wurde meist kurz vor dem entsprechenden Dreh- oder Umsetzungstermin definiert, was wiederum zur Folge hatte, dass manchmal ein wenig hektisch und nicht optimal koordiniert vorgegangen wurde.

Umsetzung
Die Umsetzung stellte die Crew vor allem vor logistische und zeitbasierte Probleme. Da einiges an Requisiten gebraucht wurde und nicht immer ein Auto zur Verfügung gestanden hatte, musste hie und da eine eher beschwerliche Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf genommen werden.
Gerade der Dreh im Bergwerk lief nicht optimal ab. Der Grund dafür war insbesondere die knappe Zeit, die zur Verfügung stand. Ursprünglich waren zwei Tage für die Aufnahmen dort einkalkuliert. Aus diversen Gründen wurde diese Zeitspanne aber auf einen Tag reduziert. Dieser zog sich dafür umso mehr in die Länge.
Um im Bergwerk alles an einem Tag in den Kasten bringen zu können, hatte man sich zuvor mit zwei Männern aus dem Bergwerk getroffen. So konnten alle wichtigen Punkte mit ihnen besprochen und ein Einblick in das Bergwerk verschafft werden. Dies hatte geholfen, mögliche Überraschungen zu verhindern. Um in einem Bergwerk Filmen zu können, gibt es so einiges zu bedenken. Am Drehtag sollte alles sitzen, denn hätte man an diesem Tag aus irgendwelchen Gründen das Bergwerk nochmals verlassen müssen, wäre dies mit grossen Umständen verbunden gewesen.
Speziell in der ersten Tageshälfte konnte nicht die gewünschte Menge an Aufnahmen in den Kasten gebracht werden, was auch an einer zu gemütlichen Haltung des Teams lag.
Am Nachmittag machte diesem zudem der Mangel an Tageslicht sowie derjenige an Frischluft zu schaffen. Auch der Umstand, dass beim Dreh fünf Personen (Schauspieler inklusive) den ganzen Tag aufeinander in einem dunklen Stollen gesessen hatten, hatte seine Finger auf eine negative Art und Weise wesentlich im Spiel.
Danach waren zwar alle mit den Nerven fertig, die Aufnahmen aber nicht im gewünschten Mass. Glücklicherweise war aber dennoch genug Material aufgenommen, das zu gebrauchen war.
Als Zweites wurden die Szenen im Zeitungsraum gedreht. Dort musste zuerst das ganze Zimmer leergeräumt werden, bevor es mit Zeitungen tapeziert werden konnte.
Der damit verbundene Aufwand wurde gehörig unterschätzt. Diese Arbeit alleine kostete schon etliche Stunden. Bei diesen Aufnahmen war die besondere Herausforderung das Licht, da mit dem gearbeitet werden musste, das gerade am Drehort vorhanden war, denn in der Ausleihe war alles vergeben.
Für die Szenen mit dem Zug war die RHB so gutmütig, eine Bewilligung für den Regio-Express nach Ilanz auszustellen. Dieser Zug steht jeweils zwanzig Minuten am Bahnsteig, bevor er wieder losfährt. Diese Zeit musste genügen, um das Einsteigen in den Zug zu drehen. Auch hier war der Zeitdruck ständiger Begleiter.

Postproduktion
Als es in die Postproduktion ging, waren schon Unmengen an Material vorhanden.
Da bereits viele Tage für die Dreharbeiten aufgewendet wurden, kam auch das Abgabedatum immer näher. So wurde die Crew aufgeteilt. Jemand sichtete das ganze Material und sortierte das Unbrauchbare aus. Zudem benannte die Person alle Dateien um. Als Nächstes wurden die besten Clips in Adobe Premiere übernommen und mit dem Ton synchronisiert. Bei manchen der Shots war kein Ton aufgenommen worden, was sich dann später im Schnitt zur Genüge rächte.
Die aufwendigste aller Postproduktionsarbeiten war dann aber doch der Schnitt. Die Story stimmig zu trimmen und das Einbeziehen der Wünsche und Meinungen des ganzen Teams, kostete Unmengen an Zeit. Dafür wurde auch gerne einmal die eine oder andere Stunde an Schlaf gestrichen.

Team
Unsere Crew hätte zwar nicht bunter, aber auch kaum ausgewogener gewählt werden können. So kam es, dass gewisse Arbeitsschritte für den einen Teil des Teams schon Gewohnheit waren, während diese für andere ziemliches Neuland waren. Dies hatte zwar den Vorteil, dass insbesondere die «Frischlinge» stets dazu lernen konnten, aber eben auch den Nachteil, dass denen mit einem Thema Vertrauten eine ungewollt grosse Verantwortung aufgeladen wurde.
Durch die Unterschiedlichkeit der Mitglieder entwickelten sich aber auch immer wieder verrückte Ideen, die durchaus schon mal das Drehbuch umschreiben lassen konnten.
Allerdings wurde eben diese Diversität auch des Öfteren zum Problem. Nicht selten gingen die Meinungen zur Umsetzung eines Shots oder zu dem Ablauf eines Drehs weit auseinander. Deswegen kam es ab und an auch zu kleineren und grösseren Reibereien, aus denen aber im Rückblick wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
Da die Kameras in der Ausleihe oft vergriffen waren, hatte es uns geholfen, dass ein Teammitglied jeweils mit der eigenen Kamera filmen konnte. Zudem hatten wir einen eigenen Zoom H6. Dies erleichterte uns das Einhalten der Drehtermine.

Fazit
Am Ende hat sich das Ganze zu so etwas wie einem medialen Kunstprojekt entwickelt, das gerade in Kenntnis der Hintergründe sehr interessant anzusehen ist.
Es gibt sicherlich in diverser Hinsicht (Planung, Ton, Koordination) Verbesserungspotenzial, doch ist es ein durchaus gelungenes Projekt.

Erklärungen zu den Räumen

Das Bergwerk
Der Stollen symbolisiert das Innere des Protagonisten. Er ist die Konstante, zu der er immer wieder zurückkehrt. Diesen Ort kennt er. Durch das Durchschreiten eines Türrahmens entflieht er ihm und kommt in eine «neue Welt».

Der Beerenwald
Der Beerenwald steht für die orgiastischen Freuden wie Alkohol, Essen oder Drogen, welche eine kurzweilige Freude hervorrufen und bei unmässigem Konsum zu Elend führen.

Der Zeitungsraum
Im Zeitungsraum wird das Verlangen nach Zugehörigkeit und Status ausgedrückt. Die weissen Personen symbolisieren hierbei eine geschlossene Gesellschaft, in der man nur dabei sein kann, wenn man den Anforderungen entspricht. Die Zeitungen stehen als Metapher für das «Geschwätz» der Gesellschaft.

Der Prunkraum
Nach dem der Protagonist aus Frust sein Eigenheim ein wenig zerstört hat, kommt er zufällig in eine luxuriösere Umgebung, in der er scheinbar alles auffindet, wonach er verlangt.

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