Drei wichtige Key-Learnings, die besonders beim Arbeiten in Teams einen grossen Einfluss auf das Arbeitsklima und damit das Arbeitsergebnis haben:
«Open mind»
Eine Aktivität während des Workshops, die jedem bewusst machen sollte, wie wichtig es ist, sich über die Vorstellungen der Teampartner aufzuklären, war ein besonderes Kartenturnier. Die Teilnehmerschaft wurde in kleinere Gruppen unterteilt, die je ein Jasskarten-Set und eine schriftliche Spielanleitung erhielten. Ab Spielbeginn war jegliche verbale Kommunikation verboten. Die Teams durften zu Beginn die Spielanleitung lesen und eine Runde durchspielen. Am Ende dieser Runde wechselten jeweils der Gewinner und der Verlierer in ein anderes Team. Danach wurde wieder einer Runde gespielt und so weiter.
Der Haken: Jede Gruppe hatte auf ihrem Blatt andere Spielregeln erhalten. Wenn nun die Gewinner und Verlierer weiterzogen, kamen zwei unterschiedliche Spielvorstellungen zusammen. Dies war natürlich niemandem klar und so spielten die neu zusammengemischten Leute völlig aneinander vorbei, bis sich die Erkenntnis langsam herauskristallisierte. Mit wilder Gestikulation wurde dann versucht, die neue Regel zu vermitteln.
Wenn man mit einer Gruppe aus neuen Leuten zusammenarbeiten soll, stürzt man sich meistens «am besten mal» gleich ins Projekt. Das kann gut gehen – aber auch mühsam werden. Wer sich nicht kennt, ist meist eher zurückhaltend, was im späteren Verlauf der Grund für Missverständnisse und Spannungen sein kann.
Stattdessen zu Beginn eines Projekts zuerst einmal Zeit investieren, einander besser kennenzulernen, hat einen nachhaltig positiven Effekt auf die Zusammenarbeit. Jedes Teammitglied sollte sich über die eigenen Ziele und Erwartungen an das Projekt bewusst werden und sich über jene der anderen klar werden. Unstimmigkeiten und unterschiedliche Vorstellungen können so schon im Voraus diskutiert werden. Dabei ist es nötig, offen zu kommunizieren und einander zuzuhören statt abzublocken. Eine «Sammelphase» zum Start der Arbeit, bei der jede Idee aufgenommen wird, ermöglicht die grösste Vielfalt an kreativen Ansätzen.
«Energizer»
Voll bei der Sache sein, ist auf Dauer anstrengend. Gerade bei Gruppen kann – insbesondere unter Zeitdruck – langes Arbeiten am Stück die Atmosphäre strapazieren. Beim Workshop wurde deshalb darauf geachtet, die Arbeitsgruppen immer mal wieder zusammenzurufen zu einer Aktivität, die auflockerte und neue Energie spendete.
Mit seinen Teamkollegen ab und zu aufzustehen und blödeln, stärkt den Zusammenhalt und die Produktivität. Musik und Bewegung sind eine befreiende Kombination. Mit einer «Vorlage» lassen sich Hemmungen leichter überwinden – etwa den «Dancing Panda» oder seine Tanzpartnerin aus einem Video nachzuahmen. Dabbing freiwillig.
«Feedback»
Ein guter Umgang mit Feedback ist ein entscheidender Faktor für ein gutes Zusammenarbeiten. Es ist wichtig für die Gruppe – und jeden Einzelnen. Das Feedback ist im gewissen Sinne ein Türsteher der Stretch Zone. Es bestimmt bis zu einem gewissen Grad, ob wir uns überhaupt rein begeben und wie wir uns darin verhalten. Wie vom Türsteher gibt es verschiedene Typen des Feedbacks:
Der Assi: Es ist die Art Feedback, das eigentlich nur eines «füttert»: Selbstzweifel. Eine Rückmeldung, die nur schlecht macht, ohne Gründe zu nennen oder Lösungen aufzuzeigen. Das braucht niemand und verschlechtert nur die Stimmung.
Der Buddy: Nett gemeint, aber ähnlich wenig hilfreich. Gute Arbeit soll und darf unbedingt Beachtung finden. Aber nur loben, wo man noch Mängel oder Verbesserungspotenzial sieht, bringt niemandem etwas. Der Belobte kann davon nicht besser werden und die Gruppenarbeit auch nicht.
Der, der seinen Job macht: Das einzige Feedback, das sich auch wirklich so nennen darf, ist das konstruktive. Wer begründen kann, was er warum wie anders machen würde, bringt alle ernsthaft weiter. Weniger schön, als einfach gestreichelt zu werden. Wer aber zuvor eine positive Atmosphäre schaffen konnte – siehe Punkte oben – befindet sich in einem wohlwollenden Rahmen, in dem kritische Feedbacks auch konstruktiv angenommen werden können.
Während des Workshops waren alle Teilnehmer immer wieder gezwungen, einander Rückmeldungen zu geben. Dazu gab es hin und wieder «Feedback zum Feedback» der Leiter, um sein eigenes Geben zu optimieren.
Alles Dinge, die wir alle «irgendwie schon mal gehört» haben – wie häufig aber wirklich gelebt? Meist geht im Eifer des Alltags die Umsetzung von guten Theorien im gewohnten Ablauf unter. Wer positive Arbeitskultur mal in echt erleben möchte, sollte beim imp!act vorbeischauen.
(le)