In a small country on the banks of the Rhine… 

Liechtenstein eine Fussballnation? Das würde ich so nicht unterschreiben. Und doch: Wenn man sich ein bisschen umhört, ist die Begeisterung für unsere Fussballnati doch bei (fast) jedem Liechtensteiner zu spüren.

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Als «Star der Nation» darf Peter Jehle, Torhüter und neuer Captain der Liechtensteinischen Nationalmannschaft, sicher bezeichnet werden. 118 Länderspiele, zwei Meistertitel und der Aufstieg in die Super League mit dem FC Vaduz zählen zu den grossen Erfolgen des 34-jährigen Schaaners. Ein charismatischer Typ, der nicht nur wegen seiner nennenswerten Karriere von der fussballinteressierten Jugend geliebt, und als Vorbild verehrt wird.

A Camp was born!

Im August 2015 agierte er deshalb von Anfang als «Camp-Götti» des ersten KEEPERsport-Torhütercamps. An vier strahlenden Sommertagen durften Kinder und Jugendliche zwischen 10–18 Jahren mit ihren Idolen trainieren, sich austoben und Spass haben. Die Freude war gross und die Entscheidung, das Camp im 2016 zu wiederholen, schnell gefällt.

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But one thing was missing…

Leider hatten die Organisatoren, welche das Camp zum ersten Mal veranstalteten, nicht an professionelle Film- und Fotoaufnahmen gedacht. So kam es, dass das einzige Footage, das an die ereignisreichen Sommertage erinnerte, von einem 17-jährigen Jungen stammte, der ein paar Trainingsszenen mit seinem Tablet aufgenommen hatte. Daneben gab es noch ein paar Handybilder aber das war’s auch schon. Und dieses Material sollte ich nun in einen möglichst überzeugenden Werbefilm für das Camp 2016 packen.

Will there be a happy ending?

Wie kann man repetitive Trainingsszenen spannend gestalten? Was verleiht einem Werbefilm mit limitiertem Material Dynamik und Emotionalität? Und wird es letztendlich gelingen, die Kids für das Camp 2016 zu begeistern? Wie ich all diese Fragen schliesslich umgesetzt habe, könnt ihr nun im fertigen Werbefilm sehen:

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(mm)

Kritik
von Janine Gassner

Idee und Anforderungen

Als ich meinem Bekannten und Organisator des Camps von meinem Studiengang erzählte, wusste er sofort, wen er mit der nicht ganz leichten Aufgabe, einen Zusammenschnitt des ersten Events zu machen, beauftragen wollte. Die Zielgruppe, die es zu erreichen galt, waren 10-17-jährige, also immer noch ein grosser Range, vorallem in dieser Altersklasse. Mit den knapp 40 Anmeldungen im 2015 waren sie überaus zufrieden, dies galt es wieder zu erreichen. (Mehr würde auch von den personellen Ressourcen nicht drinliegen). Allerdings wolle man das Programm noch etwas ausweiten, vorallem der Samstag Abend sollte ein gesellschaftlichen Event werden am Badesee Gamprin. Weiterhin musste jede Location (Das Camp findet an mehreren Trainingsorten in Liechtenstein statt) genannt werden. Ein „Secret Sponsor“ soll irgendwie gezeigt aber nicht explizit genannt werden.

Der Film soll das „Camp-Sommerfeeling“ vermitteln und von der Sprache und Tonalität her natürlich auf die Zielgruppe angepasst werden, wobei aber auch die Eltern nicht vergessen werden durften! Zudem musste auch unbedingt das Campfoto 2015 mit allen Teilnehmenden reingeschnitten werden.

Umsetzung

Ich erhielt den Auftrag im Dezember 2015, Ziel war es, bis Mitte/Ende Januar das fertige Produkt zu haben. Beim Nachhaken im Briefing mit dem Auftraggeber lernte ich, dass das Programm noch nicht ganz stand und auch die Sponsoren teilweise nicht „confirmed“ waren. Das vorhandene Material bereitete mir einiges an Kopfzerbrechen, wie schon im obigen Text erwähnt waren die Aufnahmen wenig ereignungsreich und meist verwackelt. Da es Winter war fanden keine Trainings statt, d.h. ich konnte keine zusätzlichen Filmaufnahmen machen. Da alle Trainingsorte gezeigt werden sollten, einigten wir uns darauf, dass ich diese kurz erwähnte und eigene Filmaufnahmen reinschnitt (Dass es Winter war und die Aufnahmen nicht ganz zum sommerlichen Material passte, wollte er in Kauf nehmen). Nach einer ausgiebigen Recherche auf youtube, facebook und google stiess ich auf 2-3 brauchbare Videos, deren Rechte allerdings erst abgeklärt werden mussten (Volksblatt FL, Liechtensteinischer Fussballverband und Management von Zlatan Ibrahimovic) Es gab eine berühmte Szene im EM-Qualifikationsspiel Schweden gegen Liechtenstein 2015 zwischen dem Top-Stürmer Zlatan Ibrahimovic und Peter Jehle, der den Penalty halten konnte. Leider erhielten wir die Rechte für diesen Ausschnitt nicht, worauf wir uns für die Pokalszene bei der Meisterfeier FL 2014 entschieden. (und deren Rechte wir vom Volksblatt auch erhielten)

Um das spärliche Bildmaterial ein bisschen aufzupeppen und Dynamik reinzubringen schlug ich eine Off-Stimme vor. Mit einem St. Galler-Dialekt war der Auftraggeber einverstanden (da nicht nur Kids aus FL sondern auch aus den umliegenden Kantonen – vorallem SG - am Camp teilnehmen konnten) und ich setzte meinen Klassenkollegen Nicolas Franken ein, dem ich hier meinen Dank aussprechen möchte. Den Text verfasste ich selber, nach 1-2 kleinen Korrekturen seitens Auftraggebers erhielt er grünes Licht. Währenddessen war dieser nicht untätig und es standen einige Meetings mit Sponsoren an. Wegen Programmumstellungen wurde die Deadline nach hinten verschoben, Anfang Februar war das neue Abgabedatum des Films. Wir hatten Semesterferien und ich war froh, dass sich Nicolas flexibel zeigte und sich bereit erklärte, ein paar Tage länger in Chur zu bleiben, um den Text aufzunehmen. Letztendlich wurde dann das Datum nochmals verschoben, da wir noch ein paar Tage warten mussten weil ein eventueller, neuer Co-Sponsor hinzukäme und mein Auftraggeber diesen unbedingt genannt werden haben wollte. Leider fand der Deal nicht statt und wir erhielten endlich grünes Licht.

Ende gut alles gut?

In der zweiten Februarwoche war „das Baby“ endlich fertig. Mein Auftraggeber war begeistert, was aus den ursprünglichen Material entstanden war und ich erhielt den Folgeauftrag, mit eigenen Aufnahmen einen Zusammenschnitt des diesjährigen Camps zu machen. Eine schönes kleines Detail zum Schluss: Zu diesem Zeitpunkt - Anfang Mai - ist das Ziel der Anzahl Teilnehmer schon fast erreicht.

Learnings

Grundsätzlich habe ich den Auftrag gerne erfüllt und die Freude der Camp Initianten am Endprodukt hat auch mich zufrieden gestellt. Trotzdem, wirklich gut ist der Film nicht und ich würde keine Aufträge mehr ausführen, bei denen ich nicht selber das Footage gemacht habe - oder nicht zumindest 100% dahinter stehen kann.

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