In quarantine, no one can hear you blender

Projekte anfangen kann jeder. Projekte zu Ende führen ist so ne Sache. Nun, nach knapp 5 Jahren Hassbeziehung mit Blender, habe ich es endlich hingekriegt, eine kurze Animation fertigzustellen. Alles, was ich scheinbar dazu benötigte, waren: ein paar Monate an regierungsverhängtem Hausarrest, genug Koffein und Nikotin für eine Bukowski-Novelle und die Aussicht auf vier nice ECTS-Punkte.

Der Plan war, endlich mal eine Animation fertigzustellen. Das hat schlussendlich alles länger gedauert als zuerst angenommen, aber mit dem Endresultat bin ich im Grossen und Ganzen sehr zufrieden. An dieser Stelle noch ein Dank an Mirko Gutierrez für das ganze Klangbild.

(hil)

Kritik
von Oscar Krizan

Thema:

Der Weltraum übt eine grosse Faszination auf mich aus; egal, ob es sich um Science-Fiction oder reale wissenschaftliche Fortschritte handelt. Darum habe ich nicht lange nachdenken müssen, um zu entscheiden, was ich als Animation mache. Zu Beginn hatte ich noch vorgehabt, einen etwas elaborierteren Dogfight zwischen zwei Raumschiffen im Weltraum zu animieren. Nachdem ich aber schon etliche Stunden ins Modellieren des ersten Raumschiffs gesteckt hatte, entschied ich mich dazu, das Schiff durch ein Meteoritenfeld fliegen zu lassen.

Software:

Wie im Lead schon erwähnt, ist mir Blender nicht ganz unbekannt. Jedoch setzt so eine mächtige Software einiges an Durchhaltevermögen voraus, damit man sich Routine aneignen kann. Glücklicherweise ist der Editor seit dem 2.8  Update letzten Sommer um einiges benutzerfreundlicher, und nach einigen Tagen am Projekt merkte ich schon spürbaren Fortschritt.

Für das HUD in den Shots aus dem Cockpit verwendete ich After Effects. Da muss ich zugeben, dass ich alles eher simpel gehalten habe, weil ich dieses Digezz-Projekt dazu nutzen wollte, mich in Blender zu vertiefen. (Und Blender ist kein Programm, das von einer unsympathischen, geldgeilen Mega-Corporation mit fragwürdiger Pricing-Policy entwickelt wird) Der Punkt ist eigentlich, dass alles, was ich in AE erstellt und animiert habe, eigentlich auch in Blender möglich gewesen wäre. Aus Zeitgründen wählte ich aber After Effects.

In Blender habe ich die einzelnen Frames als PNG rausgerendert und in Premiere Pro zusammengefügt, geschnitten und ausgespielt. Dies wäre ebenfalls auch komplett in Blender möglich gewesen aber machen wir uns nichts vor: Der Videoeditor in Blender ist allerhöchstens grauenhaft.

Learnings:

Ich habe in den Tagen, an denen ich an diesem Projekt gesessen bin, mehr in Blender dazugelernt, als in den erwähnten knapp 5 Jahren davor. Darum ist das Wichtigste, was ich aus diesem Projekt mitnehme, folgende Erkenntnis: Um Fortschritt zu erzielen, ist es viel wichtiger, mit einem klaren Ziel an etwas zu arbeiten, als planlos mehrere Stunden hineinzuballern. Ebenso habe ich im Schnitt festgestellt, dass ein Storyboard von Beginn an sehr hilfreich gewesen wäre, denn schnitttechnisch habe ich mich hier nicht mit Ruhm bekleckert. Auch wenn ich mir manchmal fast die Haare ausgerissen habe, weil irgendetwas nicht geklappt hat, bin ich extrem zufrieden mit allem, was ich dazugelernt habe.

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