InNOsense – Shortfilm

Ein Kurzfilm über Schönheitswahn, Gruppendruck, Leistungsdruck und Materialismus in unserem Alltag.

Kritik
von Simon Reinker

Konzeptgedanke

Mein Ziel mit diesem Kurzfilm ist es, vor allem Teenager und Jugendliche auf Gesellschaftliche Themen zu sensibilisieren , mit denen sie täglich konfrontiert werden.

Die Kernbotschaft ist: Egal was du besitzt. Egal wie du aussiehst oder was du leistest oder tust. Diese Dinge definieren nicht wer du bist. Du bist wunderbar.

Der Titel Innosense hat zwei Bedeutungen:

1. In no sense – in keinem Sinn

2. innocence – unschuldig

Das Wortspiel soll meine Kernbotschaft unterstützen

Idee

Ein Kollege, der bei der NPO namens "Campus für Christus" arbeitet hat mich letzten Februar angefragt, ob ich für das Praisecamp (christliches Camp mit rund 6500 Jugendlichen) einen Film zu den Themen Materialismus, Schönheitswahn, Leistungsdruck und Gruppendruck machen möchte. Mit dem Ziel, diese Themen am Camp aufzugreifen.

Allerdings haben sie dafür nichts budgetiert, ausser die Spesen. Weil ich es aber eine gute Sache fand, habe ich die Aufgabe trotzdem übernommen. Allerdings nicht in ihrem Auftrag, sondern selbstständig. Das hat den Vorteil, dass ich unabhängig arbeiten konnte, ihr Logo nicht reinnehmen musste und das Video über meine eigenen Kanäle laufen lassen kann.

Die Zielgruppe sind 14 – 20 Jährige Teenager und Jugendliche. Die Geschichte erzählt den Tagesablauf von zwei unterschiedlichen Jugendlichen, die mit den selben Gefühlen konfrontiert werden und sich am Ende entscheiden, etwas zu ändern (Augenschlag, Laptop zuklappen). Um die Tätigkeiten und Charaktereigenschaften von Möglichst vielen Jugendlichen abzudeken, habe ich mich auf  zwei Typen fokussiert. Zum einen der Lehrling und zum anderen die Schülerin. Sie erleben alltagsnah Gruppendruck, Leistungsdruck, Schönheitswahn und Materialismus und haben damit zu kämpfen.

Workflow

Das wichtigste an diesem Kurzfilm war der Cast. Sie sollten nicht zu alt aussehen und trotzdem die schauspielerische Reife mitbringen. Der Lehrling ist ein Kollege aus Chur und die Schülerin ist aus meiner Theatergruppe in Wetzikon ZH.

Da den Schauspielern, die Statisten und der dreiköpfigen Filmcrew nur ein Datum für den Dreh passte, musste ich einen exakten Shotplan ausarbeiten. Er beinhaltete Ort, Zeit, Technisches Equipment, Theater Equipment, Kammera Settings, und einen exakten Szenenbeschrieb für jede Aufnahme. Da ich eher ein spontaner und chaotischer Typ bin, musste ich mir in diesem Punkt besonders Mühe geben.

Sehr zeitaufwendig waren die Besorgung des Materials für die verschiedenen Szenen und das Location Scouting. Zum Beispiel habe ich drei Stunden lang alle Boutiquen in Chur abgefragt, bis ich fündig wurde für den Drehort.

Am Dreh selber musste ich acht Leute delegieren. Das war eine enorme Herausforderung. Hat aber dank dem "Shotplan" gut funktioniert. Wir haben in zwei Etappen gedreht. Zuerst mit der Schülerin und danach mit dem Lehrling. Natürlich mussten wir den Sonnenstand für die Aufnahmen draussen stets einberechnen.

In der Postproduktion habe ich vor allem am Ende bis ins Detail gefeilt. Die Schnelligkeit des Schnittes wurde linear verschnellert. Zu Beginn eher langsame Schnitte und zum Schluss sehr Schnelle. Dies sollte den dynamischen Verlauf unterstützen. Auch die zwei Geschichten beginnen sich am Ende zu verflechten.

Ein wichtiger Punkt war die Musik. Zuerst hat Jonathan Meier instrumentale Filmmusik dazu komponiert. Aber uns hat noch etwas gefehlt, dass die Emotionen noch genauer beschreibt. So haben wir uns entschieden, noch Lyrics dazu zu nehmen. Jonathan hat dann schlussendlich ein Lied dafür komponiert und orchestriert.

Weil die Lyrics auf Englisch sind, habe ich sie auf Deutsch übersetzt und als Untertitel dem Video auf Youtube hinzugefügt. Unter "Einstellungen" beim Video können sie eingeschaltet werden.

Zusammenarbeit

Ich habe die Story vorzu meinem Kollegen von Campus für Christus Präsentiert. Sein Teil der Planung war, das Material für die Schauspieler zu besorgen. Am Drehtag hat mir Tobias Grimm und eine angehende Multimedia Studentin Sina Cadonau assistiert. Die unverzichtbar waren.

Equipment

Canon 60D

Sigma 18-35 1.8f / Canon 50mm 1.8f

Manfrotto MVM500A Einbeinstativ

Rhino Slider

Glidecam - 2000

Tripod Manfrotto

2 Led Lichter (4000Lumen)

Sonnenblende

Selbstreflexion

Es war schwierig für mich, ein total unepisches projekt zu machen. Ich hatte Angst, dass der moralbepackte Kurzfilm unnatürlich oder gar ironisch würde. Was meiner Meinung nach nicht geschah. Ich versuchte die Alltagsnähe spannend zu gestalten.

Ich habe bei diesem Projekt sehr viel gelehrt. Im Bereich Storytelling, die Zusammenführung von zwei Geschichten und das Beschreiben von Emotionen. Im Produktionsbereich habe im Umgang mit dem Equipment und vor allem der Planung und Leitung des Teams dazu gelehrt.

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