Instagram-Like-Analyse

Zwischen 800 und 1000 Millionen Nutzer nutzen das soziale Medium Instagram monatlich. Damit ist es auf Platz 2, nach Facebook. Jeden Tag werden 3,5 Milliarden Bilder geliked. Doch gibt es die perfekte Uhrzeit für einen Blogbeitrag? Oder sollte man samstags am besten auf einen Post zu verzichten, weil die User dann unterwegs sind?

Natürlich, sich nur auf die Anzahl Likes auf seinen Bildern zu beschränken, ist für das Selbstwertgefühl höchst ungesund, aber gerade für Unternehmen, welche zunehmend Instagram als Werbeplattform nutzen – es sind schon rund 25 Millionen Profile von Unternehmen registriert – kann es durchaus nützlich sein, zu wissen, wann ein Post die grösste Reichweite hat, und dies ist über Likes am einfachsten zu messen.

Während einem Monat, also vom 1. bis zum 30. November, betrieb ich eine Instagram-Seite von Null auf. Vorab schaltete ich auf meinem privaten Profil Werbung dazu, damit ich einen Grundstock an Followern hatte. Mit täglichen Posts wollte ich drei Dinge messen: Die (anhand der Followerzahl) prozentualen Likes nach einer Stunde, nach 24 Stunden sowie das Follower-Wachstum.

Um eine gewisse Konstante zu schaffen, hatten alle Bilder ein ähnliches Motiv: Drohnenaufnahmen aus der Schweiz, mehrheitlich aus der Natur. Jedes Bild wurde mit 21 einheitlichen und vier pro Bild individuellen Hashtags versehen, um zusätzlich die Reichweite zu erhöhen.

Des Weiteren erschienen die Posts immer an fünf fixen Uhrzeiten – dabei half mir ein Businesstool, welches für nur acht Euro monatlich die Beiträge zu den geplanten Uhrzeiten postete. Dadurch konnte ich sicherstellen, dass der Beitrag immer rechtzeitig online ging und musste nur die Likes notieren.

Meine Vermutungen vorab waren, dass sich gerade durch die Hashtags einige fremde Follower an dem Projekt interessieren. Zudem vermutete ich durch die eigenen Erfahrungen, dass unter der Woche um 7:00 Uhr und um 17:00 Uhr die meisten Likes generiert werden – dann sind die Leute auf dem Weg an die Universität oder Arbeit und haben Zeit, um am Smartphone zu sitzen.

Nach diesem Monat kann ich nun ein Fazit ziehen:

Followerwachstum
Hier war ich überrascht – das Projekt bekam nach dem Start nur einen Follower mehr – eine Kommilitonin, die vergass, mir zu folgen. Die benutzten Hashtags waren keine besonders kreative und unbekannte, sondern eher jene, welche ich von anderen Natur- und Drohnenbildern abgeschaut hatte, wo es zum Teil bereits Beiträge in Millionenhöhe gab.

Likes nach Wochentag
Von den Arbeitstagen sticht hier der Donnerstag besonders heraus, sowohl bei den Likes nach Stunde als auch nach einem Tag. Platz Zwei belegt der Samstag. Hier könnte man argumentieren, dass die User (in der Regel) frei haben und daher Zeit haben, die sozialen Medien zu nutzen. Dies würde sich aber damit widersprechen, dass am Sonntag die wenigsten Likes nach einer Stunde vorhanden waren.

Da am Donnerstag, dem 1. November, auch das Projekt startete, und dort auch das beliebteste Bild online kam, kann man bereinigt auch den Donnerstag nicht wirklich als Like-stärksten Tag ansehen.

Likes nach Uhrzeit
Auf den ersten Blick ist auch hier die Uhrzeit am stärksten, an welcher der erste Beitrag online ging. Bereinigt davon kann man nur sagen, dass in den Abendstunden ab 17.00 Uhr, die Interaktionen, entgegen meiner Vermutung, gering sind.

Fazit
Als grundsätzliches Fazit kann man sagen, dass ich nach diesem Experiment nicht sagen kann, welche Uhrzeit und welcher Wochentag sich am besten eignet, um eine grosse Reichweite zu erreichen. Was ich hingegen sagen kann, ist, wann es sich (für meine Follower zumindest) nicht eignet: Abends und am Sonntag.

(lhu)

Kritik
von Matthias Hug

Wenn man das Projekt nochmals durchführen würde, könnte man natürlich verschiedenste Faktoren ändern. Die Art der Posts (Drohnenbilder, sonstige Naturfotografie, Portraits, usw.), die Variation der Motive (diese war eher monoton, was aber bewusst so gelassen wurde um eine Regelmässigkeit festzustellen), die Hashtags. Auch die Dauer des Projektes könnte man noch verlängern um so mehr Zahlen zu bekommen. Auch ein interessanter Faktor wäre, was passiert, wenn man anderen Usern folgt und mit ihren Posts interagiert.

 

Während der Durchführung des Testes bemerkte ich natürlich rasch, dass der Followerwachstum ausblieb. Ich entschied mich aber bewusst dagegen, etwas zu ändern um so das Experiment nicht zu verfälschen.

 

Selbstkritisch muss ich auch gestehen, dass an drei Tagen kein Post erschien, da diese bei der Planung untergingen und ich an den entsprechenden Tagen keinen Zugriff auf mein Smartphone oder meinen Laptop hatte. Eine etwas sorgfältigere Vorarbeit wäre hier angebracht gewesen.

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